Als ich im Oktober für ein paar Wochen im Hostel SATO in „Buenos Aires“ nächtigte, wurde ich vom Manager angefragt, ob ich nicht Lust hätte hier zu arbeiten. Das Hostel (obwohl eines der günstigsten) gefiel mir sehr gut. Und die Crew war super. Meeeeega coole Leute. Also sagte ich für den Dezember zu.
Ich wollte unbedingt mehr Zeit in dieser tollen Stadt verbringen. Es läuft so unglaublich viel und gibt noch viel mehr zu sehen. Dazu kommt, dass ich sehr viele Freunde in der Stadt habe, welche ich schon seit langem besuchen wollte.
Leider traf mich drei Mal die Woche die Nachtschicht an der Reception. Donnerstag, Freitag und Sonntag. Samstags war ja sowieso immer Party angesagt 🙂 Somit lohnte es sich auch nicht für den Rest der Woche den Rhythmus umzustellen. Ich lebte also vor allem in der Nacht. Dem bin ich ja grundsätzlich nicht abgeneigt, aber ich wollte halt auch tagsüber einige Ausflüge machen und Freunde treffen, was halt dann eher etwas zu kurz kam. An der Rezeption hat man tagsüber auch viel mehr Kontakt zu den Gästen. Nachts sieht man sie hauptsächlich weggehen und dann kommen sie bis es hell wird einer nach dem anderen besoffen zurück. Das Hostel befindet sich im Zentrum von Palermo, einem schicken Shopping-, Lifestyle- und Ausgehviertel. Da läuft immer etwas.
Man erlebt auch häufig etwas heikle Situationen von komischen Leuten, die mitten in der Nacht ein Bett suchen und halt evtl. auch die Kasse ausrauben wollen. Die lässt man dann besser nicht rein.
Oder weinende Mädchen, die von einem Typen verarscht wurden und für diese man dann Hobbypsychologe spielen darf.
Ooder die Besoffenen machen viel Lärm und Dreck und man muss sie mit Fingerspitzengefühl und Überlistungsgeschick ins Bett schicken.
Oooder ein junger Schwede (erste Nacht in Südamerika) wurde im Mehrbettzimmer von einem warmen Bruder an seinem besten Stück betatscht und belästigt und ich musste eine Lösung finden, um den jungen Schweden in ein anderes Zimmer zu verlegen.
Oooooder es kann schon auch mal zu einer Schlägerei kommen, wenn die Hormone von zwei Typen unter starkem Alkoholeinfluss hochkommen. Da musste ich schon auch sehr handgreiflich mit zupacken, um den Kampf zu beenden. Da habe ich auch ein paar blaue Flecken davongetragen und der Türrahmen der Eingangstür wurde herausgerissen. Aber um 7 Uhr morgens, war die Situation dann gelöst und die beiden Streithähne ins Bett gebracht.
Also es wurde einem nie langweilig während der Nachtschicht 😉
Die restlichen Nächte hatten wir immer Aktivitäten mit den Gästen. Die Beliebteste war das „Asado“ (BBQ) auf der riesigen Dachterrasse. Das war immer ein Highlight und man konnte sich den Bauch mit bestem Fleisch vollstopfen.
Neben der intensiven Zeit im Hostel schaffte ich es dann doch noch einige Freunde zu besuchen.
So unter anderem Vicky, bei welcher meine Mutti und ich vor 3 Jahren mit zum Oster-BBQ bei ihrer Familie eingeladen waren (siehe Artikel: 18. April 2017 – Buenos Aires).
Und auch Micky Danger mit welchem ich vor 3 Jahren in Mendoza für 6 Monate zusammengearbeitet habe. Ich lernte hier seine Familie und sein Viertel „Villa Ballester“ kennen. Sehr interessant.
Aber dann ging Anfangs Januar die verrückte Zeit in der Hauptstadt Argentiniens leider auch schon wieder zu Ende.
Ich habe während der Zeit ganz tolle Leute im Hostel kennengelernt. Es war wieder einmal eine prägende Zeit. Und die Crew ist mir sehr ans Herz gewachsen. Wir lebten ja auch wie eine Familie zusammen, verbrachten Weihnachten und Sylvester miteinander.
Gaaaaaaaaanz tolle Freunde habe ich hier gefunden und es viel mir wirklich schwer diese Hostel SATO Familie wieder zu verlassen.
Muchas gracias Familia SATO para todo el tiempo, la amistad y los momentos hermosos en loco Palermo 😉