Bis in die frühen 90er Jahre war „Rapa Nui“ weitgehend unbekannt und es landete nur ein kleines Flugzeug pro Woche. Dann entschloss sich 1994, kein anderer als Hollywood-Ikone Kevin Kostner einen Kinofilm über die kleine Insel und ihre mythenumwobenen Ureinwohner zu machen und die Insel wurde damit weltberühmt. Danach wuchs der Tourismus stetig an.
Es ist super cool, wenn mir meine Freunde hier erzählen wie die Dreharbeiten von statten gingen.
Quasi alle Einwohner der Insel arbeiteten für die Produktion des Filmes mit. Ob als Statisten, Stuntmen oder halt in den Unterkünften und Restaurants oder sonstige Aufgaben, wie sich um die Filmcrew zu kümmern.
Der damalige Mann von meiner Freundin Isabel, bei der ich anfangs gewohnt hatte und später für sie arbeitete, war als Stuntman für den Hauptdarsteller Jason Scott Lee tätig.
Wenn ich mir das Making Off oder den Film anschaue, erkenne ich einige Gesichter der Statisten und Mitarbeiter. Heute natürlich etwas älter 🙂
Das Making Off ist übrigens sehr zu empfehlen. Man sieht und erfährt sehr viel über die Insel und Produktion.
Der fertige Film ist eine wahre Augenweide. Sensationelle Naturaufnahmen und Actionszenen ganz ohne billige Spezialeffekte. Die Insel wird in ihrer vollen Pracht und mystischen Ausstrahlung gezeigt.
Leider ist die Geschichte etwas schwach und sie mischten geschichtliche Epochen wild durcheinander.
Die verschiedenen Orte werden von den Figuren jeweils in kürzester Zeit zu Fuss erreicht wobei man in der Realität Stunden bräuchte.
Wenn man aber nie auf der Insel war und die Geschichte nicht kennt, spielt das keine Rolle (wie bei den meisten Hollywood Filmen :-))
Im Verlauf des Filmes driftet der Zuschauer von der Faszination der prächtigen Aufnahmen und der Schönheit der Insel, leider Stück für Stück durch die Handlung und das extrem brutale Vorgehen der Ureinwohner, in eine eher depressive Stimmung ab.
Kennt man die Einwohner auf der Insel und lebt mit ihnen für eine Weile zusammen, kann man es sich sehr gut vorstellen, dass sie genauso kaltblütige Krieger waren.
An den Kinokassen war der Film seinerzeit leider ein Flop.
Trotzdem empfehle ich jedem sich den Streifen reinzuziehen. Er ist auf jeden Fall einen Filmabend wert und bringt einem etwas zum Träumen oder evtl. auch zum Alpträumen 😉