Nach einer weiteren Nacht in Buenos Aires, war auch leider schon unser letzter gemeinsamer Tag angebrochen. Am frühen Nachmittag fuhren wir gemeinsam zum Flughafen.
Nun hiess es Abschied nehmen von meiner Mami.
Wir waren beide sehr traurig und emotional als sie dann durch die Türe verschwand.
Wir hatten eine super coole, lässige und Abenteuerreiche Zeit zusammen.
Ich bin sehr stolz auf Dich, Mami. Unglaublich was Du alles mitgemacht hast. Es war sooooo lässig.
Ich hoffe nur wir sehen schon früher wieder und nicht erst in 2.5 Jahren.
Danke für die schöne Zeit.
Tschüüüüssss
Kategorie: 14. Tagebuch Argentina 1
08.04.2017 – 29.04.2017
27. April 2017 – Iguazu Fälle
Mit dem Flugzeug in „Puerto Iguazu“ gelandet, bemerkten wir sofort ein ganz anderes Klima. Sehr warm und feucht. Es liegt ja auch im Jungle und zwar an der Grenze zu Brasilien und Paraguay. Die Länder werden von einer Flussgabelung voneinander getrennt.
Unser Ziel hier, sind die berühmt berüchtigten „Iguazu Wasserfälle“ welche von Argentinischer und Brasilianischer Seite her betrachtet werden können.
Schon James Bond flog 1979, in „Moonraker“ mit einem Deltasegler auf der Flucht vor dem „Beisser“ über die Wasserfälle, worauf seine Verfolger mit dem Boot in die Tiefe stürzten.
Auch Indiana Jones stürzte 2008, in „Indiana Jones And The Kingdom Of The Crystal Skull“ die Fälle hinunter. Filmszene
Am nächsten Morgen, machten wir uns auf den Weg zum Nationalpark auf Argentinischer Seite. Der ist riesig und man kann sich einen ganzen Tag darin verweilen.
Man fährt mit einem kleinen Züglein durch den Park und steigt jeweils aus um die verschiedenen Routen abzumarschieren. So kriegt man alles rund um die gigantischen Fälle zu sehen.
Beim Mittagspicknick wurden wir dann von den „Südamerikanischen Nasenbären“ belästigt, welche von den Touris gefüttert werden, weil sie so „süss“ sind. Das macht wildlebende Tiere aber immer aggressiv. So wurde ich als ich nichts geben wollte, von einem angesprungen und gebissen. Und schon sind sie nicht mehr so „süss“. Zum Glück bin ich gegen die „Scheissviecher“ geimpft 🙂
So drangen wir weiter vor bis zum letzten Wasserfall. Dem „Garganta del Diabolo“ (Teufelsschlund). Über einen langen Steg läuft man über den Fluss bis mitten hinein, wo die gewaltigen Wassermengen in die Tiefe stürzen. Ein unglaublicher Anblick.
Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus über die Grenze nach Brasilien. Zuerst lud mich meine Mami zu einem Heli Flug ein. Das war super. Zwar fliegt man nur ca. 15 Minuten und kreist zweimal über den Fällen, der Anblick ist aber spektakulär.
Nach einem kurzen Besuch des Parks „Parque das Aves“ mit vielen lokalen Tieren, gingen wir zu Fuss dem Fluss entlang. Von dieser Seite sieht man die Fälle aus der Distanz. Eine ganz andere Ansicht.
Wir sind sogar noch auf Schweizer Prominenz gestossen. Köbi Kuhn und seine Familie machten gerade eine Weltreise (wie man später auch aus den Medien entnehmen konnte: Link). Aus Respekt der Privatsphäre stelle ich aber keine Fotos von ihm ins Internet.
Zum Schluss kommt man wieder beim Teufelsschlund an. Von dieser Seite her kann man ebenfalls über einen Steg, aber eine Stufe tiefer, in die Fälle hineingehen. Man sieht hinter einem das Wasser von oben herunterkrachen, wie es unter den Füssen durchfliesst und vor einem wie es weiter runter stürzt. Dabei wird man komplett nass. Ein Spektakel sondergleichen.
Als wir dann wieder einigermassen trocken waren, fuhren über die Grenze zurück nach Argentinien.
Also ich kann nur sagen, absolut top die Iguazu Fälle. Ein absolutes Highlight in Südamerika und ein „Must Do“.
Am nächsten Morgen flogen wir dann nach Buenos Aires.
24. April 2017 – Córdoba und Che’s Motorrad
Als erstes stand ein Stadtrundgang an. Anstatt eine Tour mitzumachen, suchten wir die Sehenswürdigkeiten heraus und erkundeten die Stadt selber. Das Zentrum ist super schön. Voll mit alten Kirchen und schönen Plätzen. Ein guter Mix zwischen Modern und Alt. Wirklich eine super schöne Stadt. So sind wir alles zu Fuss abgelaufen. Zwischendurch mussten wir aber mal einen Energydrink reinzwitschern um den Motor zu füttern 🙂
Abends gab es dann meine Spezialität, Spaghetti Bolognese. Dafür habe ich mich zwei Stunden lang in der Hostelküche ins Zeug gelegt und das Ergebnis war zufriedenstellen und laut meinem Mami sogar deliziös. Haaaaaaaaaaa
Am nächsten Tag wollten wir dann auch die Umgebung, die „Sierra“ erkunden. Dafür fuhren wir frühmorgens mit dem Zug los. Zwei Stunden Fahrt für gerade Mal 50 Rappen. Das ist für Argentinien unglaublich billig. Die Landschaft war wunderschön. Nur leider sahen wir nicht so viel davon da die Scheiben so gewaltig verkratzt waren. Haha. Aber immer bei den Haltestellen konnten wir aus der offenen Tür schauen. In „Cosquin“ stiegen wir aus und machten einen kurzen Rundengang. Sehr schön ländlich und authentisch, weil es da keinen Tourismus gibt. Mit dem lokalen Bus ging es dann weiter nach „Vila Carlos Paz“. Dort picknickten wir am See bevor wir nach „Alta Gracia“ weiterzogen um uns da, die „Casa de Che“ anzuschauen. Ein Haus in dem der berühmteste Freiheitskämpfer Argentiniens, „Che Guevara“ einst aufgewachsen ist. Das war super interessant. Sogar sein altes Motorrad mit welchem er einst durch Südamerika reiste, konnte bestaunt werden.
Am Abend brachte uns dann ein Bus zurück nach „Cordoba“. Das war ein toller Ausflug, selber organisiert und dementsprechend super günstig 😉
22. April 2017 – Wein in Mendoza
Gegen Mittag sind wir in Mendoza mehr oder weniger ausgeschlafen angekommen. Wir wohnten hier im günstigsten Hostel der Stadt. „Hostel International“ Es ist zwar sehr einfach und ausgelegt für junge Leute aber meiner Mami hat es trotzdem gefallen. Sie hatte ein Einzelzimmer und ich war im Dorm. Am ersten Tag machten wir einen Stadtrundgang zu Fuss. Die Stadt ist sehr gemütlich mit kleinem Zentrum und vielen Parks und Bäumen. Sehr schön.
Am nächsten morgenfrüh war eine Motorradtour angesagt. Mami hat zwar schon im Vorfeld gesagt, dass sie niemals auf ein Motorrad steigen werde. Ich konnte sie aber trotzdem überreden und musste versprechen, dass ich nicht über 60 km/h fahren werde. Daran habe ich mich natürlich gehalten. Hahaha. Schon nach 10 Minuten waren wir auf der Autobahn angekommen und ich fuhr mit 120 km/h. Und niemand hat reklamiert 🙂
Wir fuhren in die Berge hoch Richtung „Uspallata“ durch Täler, Schluchten, vorbei an Seen und Flüssen. Wunderschöne Landschaft. Da oben wurden auch Szenen für Brad Pitts „Seven Years in Tibet“ gedreht. In“ Uspallata“ genossen wir dann ein sensationelles BBQ im Restaurant „El Rancho“.
Dann wollten wir noch weiter hoch. Schon nach ein paar Kilometer wurde der Wind aber so stark (100kmh), dass es zu gefährlich wurde und wir kehrten um.
3 Stunden später kamen wir wieder heil in Mendoza an. Das war ein genialer Tag und ich bin super stolz auf meine Mami wie tapfer sie sich geschlagen und die Fahrt genossen hat.
Am letzten Tag machten wir eine Tour durch die Wein-„Berge“, die hier aber Flach sind. Also eher Wein-„Felder“. Da es regnete, haben wir sowieso nicht so viel davon gesehen und konzentrierten und mehr auf die Degustation 😉 Immer wieder ein Vergnügen einen originalen Malbec oder Cabernet Sauvignon aus Mendoza zu geniessen. Am Abend war dann Party angesagt. War super lustig mit vielen Backpackern. Da wir uns schon den ganzen Tag Wein zugeführt hatten, musste Mami dann auch etwas früher ins Bett. Ich machte dann noch etwas weiter und es zog uns in die Partystrasse bis spät in die Nacht.
Heute Morgen war das Aufstehen dementsprechend schwer. Aber wir hatten nur eine 8 Stunden Busfahrt nach Cordoba vor uns. Genug Zeit zum ausnüchtern 🙂
Um Mitternacht sind wir dann da angekommen. Eigentlich Ready für Party. Aber da es fast keine Leute im Hostel hatte wurde daraus leider nichts.
18. April 2017 – Buenos Aires
Die ersten paar Tage verbrachten wir in „Buenos Aires“ der Hauptstadt Argentiniens. Eine riesengrosse Stadt mit unzähligen Touristen Attraktionen. Da ich mit Mutti unterwegs war, buchte ich ein etwas schickeres Hotel mit Frühstück. Da ich sonst nur in den billigsten Absteigen unterwegs bin, war das super luxuriös für mich, mal nicht mit 10 anderen Schnäuzen in einem Zimmer zu schlafen 🙂
Für Mami war es eher unterer Durchschnitt.
Gleich nach Ankunft machten wir uns auf, um an einer FreeWalking Tour teilzunehmen. Das war zu Anfang ganz OK aber unsere Führerin erwies sich nach kurzer Zeit schon als sehr redselig und ihre, stark durch Gesten untermalten Vorträge (auf Spanisch) kamen eher einem Rap gleich, so dass ich bald nicht mehr nachkam mit übersetzen. Wir haben uns dann mehr miteinander unterhalten. Gab ja viel zu berichten nach 2.5 Jahren. Hehe
Am nächsten Tag waren wir bei der Familie einer Freundin zum typisch, traditionellen, Argentinischen Grillfest eingeladen. Also düsten wir mit U-Bahn und Zug in ein weit ausserhalb des Zentrums liegendes Viertel, wo die Familie von Victoria in einem kleinen Häuschen lebt. Ich lernte Vici vor einem halben Jahr in Peru auf dem Amazonas Schiff kennen. Link: Boot zurück in Zivilisation
Die riesen Familie begrüsste uns herzlichst und wir verbrachten einen tollen Nachmittag mit diesen netten Menschen. Mit viel, viel Fleisch, Wein, Bier, Desserts und natürlich Mate (National Getränk ohne Alk ;-)) Das war mal eine ganz tolle, aussergewöhnliche Erfahrung. Nicht der übliche Touri-Kram.
Muchas Gracias Familia Fernandez. Fue un dia hermoso con ustedes.
An unseren beiden letzten Tagen in B.A. entschlossen wir uns ein Ticket für den Hop-On-Hop-Off Bus zu kaufen. Da die Stadt so riesig ist und wir nicht so viel Zeit hatten, lohnte sich das.
Wir haben die ganze Stadt abgeklappert. Plaza Congreso, Av. 9 de Julio, Obelisco, Plaza de Mayo, La Boca, Puerto Madero, Recoleta, Cementerio Recoleta, und vieles mehr.
Ganz speziell war der Friedhof in „Recoleta“. Die Gräber waren super luxuriös, teilweise riesig und richtige architektonische Meisterleistungen. Viele werden aber leider nicht so gepflegt und sind schon ziemlich verlottert. Naja so lange die Leichen nicht aus den Särgen purzeln geht es ja.
Auch der krasse Unterschied zwischen dem Luxus in „Puerto Madera“ und den ärmlichen Verhältnissen in „La Boca“, wo man sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aufhalten sollte, war erstaunlich.
Das Argentinien in einer starken Krise einer Inflation steckt, konnte man auf den Strassen deutlich sehen. Noch nie sah ich Arm und Reich so nah beisammen und so gewaltige Unterschiede. An jeder Ecke leben Menschen auf der Strasse. Ganze Familien schlafen auf Matratzen oder in Zelten direkt in den wohlhabenden Viertel wo sich Touristen und Reiche tummeln. Das sind schon erschreckende Bilder. Aber trotzdem eine tolle Stadt. Wenn ich zurück komme will ich auf jeden Fall etwas länger hierbleiben.
Heute Abend geht es weiter mit dem Übernachtbus, 15 Stunden nach Mendoza, auf der anderen Seite Argentiniens.
15. April 2017 – Schönes Wiedersehen
Am Samstagmorgen um 4.30 fuhr ich mit dem Taxi zum Flughafen um eine ganz spezielle Person in meinem Leben in Empfang zu nehmen.
Nach 2.5 Jahren sollte ich endlich wieder meine Mutter in die Arme schliessen können.
Ich war wahnsinnig nervös. Als sie dann endlich durch die Tür kam, war das Wiedersehen wunderschön und emotional.
Das zweitschönste an dem Tag war, dass mir meine Mami einiges aus der Schweiz mitgebracht hatte.
Unter anderem Schweizer Schoggi, Käse, Servelat und Senf. Da musste ich doch sofort, noch im Flughafen die deliziösen Esswaren zum Frühstück verspeisen 🙂
10. April 2017 – Motorrad eingestellt
Da ich schnell nach “Buenos Aires” reisen musste, hatte ich keine Zeit mit dem Motorrad hinzufahren.
In “Mendoza”, fand ich eine Möglichkeit meine Tornado einzustellen. Bei Daniel zu Hause. Er ist ein Freund einer Freundin aus Santiago und ausserdem eingefleischter Biker. Mein Baby ist also in guten, sicheren Händen.
Mit dem Übernachtbus ging es dann in nur 15 Stunden nach “Buenos Aires”
Dort liess ich mich im billigsten und schäbigsten Hostel nieder und erhielt in den paar Tagen einen ersten Eindruck dieser tollen Stadt