Heute bin ich nach „Quito“ gereist um meine neuen Kreditkarten, welche beide abgelaufen sind abzuholen. Der Zufall wollte es, dass genau Gestern mein alter Lehr- und Studienfreund Schmidi nach „Quito“ flog und mir freundlicherweise meine 2 Karten, 4 Servelats, 2 Tilsiter Käse und eine schweizer Nussschoggi mitgebracht.
Wir hatten dann gerade ein paar Stunden Zeit um ein bisschen die Altstadt anzuschauen und ein Bier zu trinken bevor Schmidi mit seiner entzückenden Freundin Julie nach Kolumbien weiter fliegen musste. War zwar kurz aber lustig, dass man sich auf der anderen Seite der Welt zu einem Bier trifft. Hehe.
Merci Schmidi viel Mal für die Expresslieferung und viel Spass in Kolumbien 🙂
Ich bin nun schon seit zweieinhalb Wochen hier in „Engabao“ und lebe bei Katie und Chino. Ich habe jeden Tag das Hostel und den Garten gepflegt.
Zusammen mit Chang, dem Umweltminister des Dorfes habe ich einiges gegen die Müllverschmutzung unternehmen können. Wir haben unter anderem einige alte Ölfässer entlang des Strandes aufgebaut, damit die Fischer den Müll nicht mehr einfach an den Strand werfen.
Wir machten auch nochmals eine Säuberungsaktion rund um das Schulhaus zusammen mit den Kindern. Das war super, so realisieren diese wie wichtig das es ist den Müll nicht einfach auf den Boden zu werfen.
Leider wissen die Menschen da fast nichts über Recycling, Schadstoffe, Plastik, etc.
Einem kleinen Mädchen musste ich erklären, dass wir nur Plastik aufsammeln. Es wusste nicht einmal den Unterschied zwischen Plastik und den organischen Blättern am Boden.
Aber das wird sich hoffentlich ab jetzt ändern. Die Leute im Dorf sind durch die vielen Aktionen in letzter Zeit sehr aufmerksam geworden und sind auch interessiert daran, dass ihr Dorf sauberer wird.
Ich bin überzeugt, dass es besser wird hier. Vor allem auch weil sich jetzt einige Leute stark dafür einsetzen.
Muchos gracias Chang, Daniel, Migelito y Chino para limpiar y trabajar mucho.
Mein kleines Projekt „Müll sammeln am Strand“ kann ich nun auch auswerten. Ich habe wenn immer möglich 2 grosse Müllsäcke zum Strand mitgenommen und den Dreck über 2 km aufgesammelt oder mit Leinen zusammen gebunden und ins Dorf getragen. Unglaublich was da alles zusammen kam (ca. 150kg).
Aber das Meer spülte jeden Tag neuen Müll an, so dass ich bis dahin wo ich am Vortag gekommen bin, schon wieder einen ganzen Sack gefüllt hatte. Es ist eine sehr frustrierende Angelegenheit. Das war nur ein kleiner Tropfen auf den heissen Stein. Aber ein nötiger Tropfen und wenn viel mehr Menschen handeln würden auf der ganzen Welt, dann würde es besser werden.
Jedes kleine Bisschen zählt, auch wenn man nur schon den Abfall in den Mülleimer wirft und nicht auf den Boden hat man schon viel bewirkt…
Nun werde ich „Engabao“ und meine neu gewonnen Freunde hier leider verlassen. Ich hatte eine tolle Zeit und konnte etwas bewirken. Das ist ein super Gefühl. Ich hoffe, dass ich bald zurückkehren kann um meine Freunde wieder zusehen und hoffentlich einen Fortschritt im Recycling zu sehen.
Heute fahre ich mit dem Bus nach „Quito“ in die Hauptstadt Ecuadors um dort meine neuen Kreditkarten abzuholen und hoffentlich wieder etwas Sinnvolles anzustellen…
Nach einer Woche hier in „Engabao“ fand ich Arbeit in einem Hostel bei Katie und Chino. Ein super nettes Paar welche erst kürzlich ein Haus / Hostel gebaut haben.
Die Hostels hier sind eigentlich immer erweiterte Familienhäusschen und man lebt mit der Familie zusammen.
Ich kann gratis hier wohnen wenn ich ihnen dafür ein bisschen helfe. Sie behandeln mich aber wie ein Familienmitglied. Sie erwarten nicht einmal, dass ich viel arbeite. Ich muss mir immer selbst Arbeit suchen, da ich sonst ein schlechtes Gewissen hätte.
Da sie keine Kinder haben, leben sie mit 5 Hunden und sieben Katzen zusammen. Mit denen verstehe ich mich äusserst gut. Es sind nicht solche Bestien wie in den Bergen. Hehe.
Ich habe angefangen jeden Abend wenn ich am Strand joggen gehe, zwei grosse Müllsäcke mitzunehmen und den Strand zu reinigen. Mal schauen wie viel Abfall ich sammeln kann…
Da es mir in „Engabao“ so gut gefallen hat, fuhr ich ein paar Tage später wieder dahin. Und checkte bei Daniel und Nadja ein, welche ein Hostel führen. Ich lernte die beiden beim Säuberungstag kennen.
Sie leben da mit ihren beiden noch winzig kleinen Kinderlein. Eine sehr nette kleine Familie in einem traumhaften, verschlafenen Fischerdorf mit perfekten Wellen zum Surfen aber fast gar keinen Touristen.
Tiere auf den Staubstrassen sind ganz alltäglich. Man sieht mehr Hühner, Kühe und Schweine auf der Strasse als Menschen. Das Dorf ist sehr bekannt für die vielen Schweine auf der Strasse. Nicht selten sieht man ein Muttertier mit einem ganzen Rudel winziger, niedlicher Babyschweinchen.
Immer früh morgens und spät abends ist am Strand die Hölle los, Wenn die ca. 100 uralten Holz-Fischerboote zurückkehren und die Beute weiterverarbeiten.
Man kann auch super surfen, aber das weiss fast niemand. Darum hat es zur Zeit auch nur zwei Touristen hier.
Es ist sehr idyllisch und ruhig, wie im Bilderbuch. Nur leider hat es unglaublich viel Müll am Strassenrand und am Strand. Wenn ich abends joggen gehe, findet man Kilometer weit extrem viel Müll am Strand. Wenn man das sieht kommen einem fast die Tränen. Es ist unglaublich schade. Aber am Säuberungsanlass letzten Samstag sind einige wenige Leute aufgerüttelt worden. Denn am darauffolgenden Samstag säuberten wir zu viert 2 Stunden lang das Flussbett. Schlussendlich fürs Foto waren dann aber plötzlich 7 Personen anwesend. Hahaha
Aber war super zu sehen, dass der Anlass auch etwas gebracht hat. Mal schauen was wir weiter noch anreissen können…
Im Januar 2015 habe ich in St. Martin, in der Karibik, das australische Paar Isabel und Mike kennengelernt. Isabel ist gebürtige Ecuadorianerin, hat aber als sie in Australien gelebt hat, Mike kennengelernt und sie haben geheiratet.
Als ich sie getroffen habe, hatten sie sich gerade ein Segelboot gekauft und waren daran es zu renovieren um sich dann damit langsam nach Australien zurück zu kämpfen.
Nach fast einem Jahr sind die beiden dann in Ecuador angekommen wo sie Isabels Familie besuchten und ich sie in Montañita das erste Mal wieder traf.
Die beiden hatten sich in der Zeit sehr stark gegen die Verschmutzung der Meere und Strände eingesetzt und sich zum Ziel gemacht, ihre Zeit in Ecuador zu nutzen um den Leuten hier zu zeigen wie man gegen die Verschmutzung vorgeht, Anlässe zu organisieren um Strände zu reinigen und in Schulen Vorträge zu halten. Kurz gesagt, sie wollen ein Zeichen setzen.
Dafür arbeiten sie mit der Organisation „Mingas por el Mar EC“ zusammen.
Die Verschmutzung ist hier ein grosses Problem, da die Leute ihren Abfall einfach aus dem Fenster, auf die Strasse oder ins Meer werfen und gar nicht wissen was sie damit anrichten. Es ist teilweise wirklich schrecklich.
Seht Euch zu diesem Thema folgenden Film an. Er verdeutlicht das Problem.
Am 9. Januar war also der erste Strandreinigungs-Anlass in „Engabao Puerto“ an der Küste. Ich entschloss mich daran teilzunehmen und fuhr mit dem Bus dahin. Es war erstaunlich wie viele Leute, das Isabel und Mike mobilisieren konnten um den Strand zu reinigen.
Es wurden Unmengen von Abfall gesammelt, getrennt und fachgerecht entsorgt und die Stimmung war super. Sogar Regierungsmitglieder und diverse Kamerateams vom lokalen Fernsehen waren vertreten.
Es tat richtig Gut wieder Mal etwas Sinnvolles zu tun.
Vielen Dank Isabel und Mike für Euren Einsatz zur Rettung unseres Planeten.
Thank you Isabel and Mike so much for everything, to save our planet.
Homepage Mike und Isabel http://freeinthesea2014.com/
(Da die beiden im Moment extrem beschäftigt sind, haben sie keine Zeit die Homepage nach zu führen. Diese ist jetzt gerade nicht ganz aktuell. Aber auf Facebook kann man die beiden verfolgen)
Für Sylvester war ich von Freunden in der grössten Stadt Ecuadors eingeladen.
Ich reiste also mit dem Bus von „Guaranda“ in die grosse Stadt um dort fechtfröhlich zu rutschen.
Wohnen konnte ich bei meinen Freunden. Diese haben eine Wohnung, also besser gesagt ein Zimmer mit allem drin, im Getto von „Guayaquil“. Da haben wir dann zu dritt gehaust.
Sylvester ist hier ein Familienfest. Das heisst man trifft sich bei den Familien zu Hause und kurz vor Mitternacht versammelt sich die ganze Nachbarschaft in einem Park oder auf einem Platz, stellen dort alle Ihre riesigen Karton-Comic-Figuren, welche man überall am Strassenrand kaufen kann zusammen, giessen Benzin drüber und zünden sie an. Dann werden ganze Papiertüten mit Feuerwerk gefüllt ins Feuer geworfen und der Platz wird zum Kriegsgebiet, so dass man Deckung suchen muss.
Es knallt und brennt dann etwa eine halbe Stunde lang und dann ziehen sich alle in Ihre Häuser zurück und essen mit der Familie.
Auch das war ein sehr spezielles Erlebnis 🙂
Gracias Xiomi y David
Die letzten Tage verbrachte ich wieder in den Bergen, im kleinen Dörfchen Salinas auf 3500m.
Klein und sehr freundlich. Abends wird auf dem Dorfplatz immer Volleyball gespielt.
Auf dieser Höhe schon sehr anstrengend. Aber die Jungs sind sich das ja gewohnt.
Die Landschaft ist unglaublich schön und bei bestem Wetter wanderte ich auf eigene Faust rund herum durch die Täler und über riesige Felsen.
Es ist ja normal, dass man in den Bergen andauernd von Hunden angebellt und verfolgt wird. Dieses Mal wurde es aber etwas brenzlig. Als ich mich einer Bauernhütte näherte kamen gleich 6 nicht ganz kleine Hunde und griffen mich an. 2 oder 3 Hunde kann man ja noch einigermassen unter Kontrolle halten. Aber gleich gegen 6 Zähnefletschende Monster hat man keine Chance. Sie kreisten mich ein und, bellten und griffen mich mir immer von hinten an indem sie mir in die Beine sprangen. Sie brachten mich sogar zu Fall. Erst als ich einen grossen Ast fand und damit wild um mich fuchtelte, konnte ich sie auf Distanz halten. Sie verfolgten mich noch etwa einen km bevor sie zur Hütte zurückkehrten. Ich habe ja nichts gegen Hunde aber in dieser Situation lief es mir schon kalt den Rücken herunter. Aber zum Glück ist nichts passiert. Aus dem Ast schnitzte ich dann einen Wanderstock welcher mich fortan als Primärwaffe gegen Hunde begleitete 🙂
Am Abend kochte ich jeweils in der Küche der Familie und sass danach noch etwas am Kaminfeuer.
Der Weg ins Tal war auch ein Abenteuer. Es gibt da oben nur Camioneta‘s (Jeep mit Doppelkabine und Ladebrücke) welche teilweise mit bis zu 20 Leuten plus Gepäck oder Hühner etc. vollgestopft werden. Die letzten Passagiere hängen sich dann jeweils hinten dran und so rast der Transport dann mit bis zu 100km/h die Strasse runter und weicht Schlaglöchern aus. Mir wurde die Ehre auch mal zu teil mich hinten dran zu hängen. War saugeil. Sollte man bei uns auch einführen 🙂
Eigentlich wollte ich nach diesem Weihnachten im Hostel Tiana in „Latacunga“ nur etwas relaxen um am nächsten Morgen weiter zu reisen. In der Stadt ist auch nie viel los. Alle Clubs schliessen um 23.30 Uhr. Aber da ich noch ein paar coole Leute im Hostel kennen lernte und von draussen sehr laute Musik ertönte, lockte es uns doch noch raus. Wir dachten man kann ja noch für ein Stündchen schauen was so geht. Also machten wir uns auf die Socken. Schon aus dem nächsten Gebäude kam die laute Musik. Wir dachten es wäre eine Party oder Disco. Als wir dann aber drin standen merkten wir, dass es eine private Familienparty war. Ca. 60 Leute mit DJ. Ein sau Gaudi. Noch bevor wir uns wieder umdrehen und gehen konnten, wurden wir eingeladen mitzutanzen. Und jeder tanzte, vom Kleinkind bis zur Oma. Super Stimmung im Saal. Später gab es ein riesiges Mitternachtsmahl zu dem von einem Onkel traditionelle Lieder gesungen wurden. Wir waren zu allem eingeladen und auch mit Getränken wurde nicht gespart 🙂
Bei der nächsten DJ tanz Session wurde mir dann eine Perücke aufgesetzt. Haha
Man kam mit allen ins Gespräch und jeder wollte mal mit den Gringos sprechen. War super lustig.
Um 4.00 in der Früh endete dann die legendäre Familienparty. Die Folgen: Lustige Erinnerungen, einige neue Facebook Freunde und evt. einen leichten Kater am nächsten Morgen.
Man kann tatsächlich sagen wir haben diese Party gecrasht 🙂
Währen meinem „Quilotoa Loop“ Abenteuer habe ich sehr interessante Menschen kennen gelernt.
Unter anderem das Österreichische Paar Betti und Marc. Wir hatten eine super Zeit zusammen.
Betti ist Ärztin und Marc Meeresbiologe, Tauchlehrer und Fotograf. Es war super interessant sich mit den beiden zu unterhalten. Unteranderem hat Marc einmal ein Jahr im Jungle von Afrika mit Affen zusammen gelebt und schon diverse Unterwasserexpeditionen mitgemacht und dokumentiert. Schaut mal auf seiner Homepage rein http://www.marcstickler.at/
Super interessant und eindrücklich.
Jetzt gerade reisen die beiden durch Südamerika mit dem Highlight Tauchen auf „Galapagos“
Marc Fotografiert auch bei Hochzeiten. Falls also jemand demnächst heiratet… es würde sich auf jeden Fall lohnen ihn zu engagieren und einfliegen zu lassen. Seine Fotos sind einfach genial. Leider waren, als ich die beiden verabschiedete beide auf Grund Hardcorewandern und fussballtechnischem Übermut verletzt. Ich hoffe, dass es Euch beiden schnell wieder besser geht und ihr den Rest Eures Abenteuers geniessen könnt.
Ist gerade jemand ein Haus am Bauen oder Planen?
Dann bitte folgende Toilette realisieren. Es ist einfach ein Traum sein Geschäft bei einer solchen Aussicht zu verrichten und stellt euch vor, man kann diese Erlebnisse sogar noch mit seinen Lieben teilen. Hahahaha
Schaut mal was ich in „Zumbahua“ gefunden habe… Die grösste Sau Ecuadors, ja vielleicht sogar die grösste Sau der Welt. Da wird wohl so mancher Mann eifersüchtig. Hahahaha
Da es mir in „Isinlivi“ so gut gefallen hat und weil einige Freunde gleich für Weihnachten da blieben, entschloss ich mich zur Feier zurückzukehren. Zuerst fuhr ich aber mit dem Bus nach „Saquisili“ um da den berühmten Samstags-Markt zu besichtigen. Das war super interessant. Es gab einfach alles Mögliche zu kaufen.
Leider muss man sagen, dass die Tiere sicher nicht so freundlich gehalten werden wie bei uns. Das tut einem schon etwas weh 🙁
Danach ging es weiter nach „Isinlivi“ Dort angekommen war die Parade schon in vollem Gange. Ein Orchester spielte immer wieder die gleiche Melodie und dazu führten Tanzgruppen in sehr speziellen Gewändern ihre traditionellen Tänze auf und das Ganze verschob sich den ganzen Tag immer und immer wieder durch das Dorf.
Es ist Tradition, dass die Erwachsenen die ganze Zeit zusammen trinken. Vor allem den selbstgebrannten ca. 60% Blindmacher-Schnaps 🙂
Weil wir nicht abfallen wollten und somit die lokalen Bräuche beleidigen würden, haben wir natürlich wacker mitgemacht. Vor dem kleinen Shop der Bier verkaufte tranken wir mit einem bereits stark angeschlagenen Einheimischen welcher uns immer wieder zu seinem Schnaps einlud.
Das war unglaublich amüsant. Das Beste war, als er an ein Auto pinkelte. Aber just in diesem Moment kam der Besitzer und fuhr davon und er stand alleine auf der Strasse bei vollem Strahl. Hahaha.
Danach gab es ein ausgezeichnetes Abendessen im Hostel mit vielen coolen Leuten und anschliessend war das Feuerwerk auf dem Hauptplatz angesagt. Da die Leute aus der ganzen Bergregion nach „Isinlivi“ kamen war das Dörfchen gerappelt voll mit Leuten welche sich nun um das riesige mit Feuerwerkskörpern übersäten Gerüstes drängten. Mit vornehmen zwei Stunden Verspätung ging es dann schliesslich los. Und ich habe tatsächlich noch nie so ein spektakuläres Feuerwerk gesehen. Alles wurde von Hand angezündet von etwa 5 Helfern, die jedes Mal ihr Leben aufs Spiel setzten und die Raketen und Knallkörper flogen wild durchs Publikum. Ein Schauspiel sondergleichen. Lebensgefährlich und trotzdem sehr belustigend. Es war unglaublich was sich die Jungs einfallen liessen. Es kam mir vor wie am Frackumzug der ZHAW 🙂 Das Highlight war ein riesiger Stern von Bethlehem der langsam Richtung Mond flog und dann laut krachend Explodierte. Bravo.
Danach fielen leider meine Freunde aus dem Hostel einer nach dem anderen, auf Grund Erschöpfung oder Verletzung aus und ich war bald alleine in der Menge.
Dann pilgerten alle Anwesenden zusammen, von der Kapelle begleitet und mit Kerzen in den Händen auf den Hügel zur Predigt (wie bei uns am 1.Augst auf dem Resi :-))
Später verschob sich die Menge dann wieder als Parade auf den Hauptplatz und es wurde zu traditionellen Klängen getrunken und getanzt bis zum Morgengrauen.
Das war Mal ein ganz spezielles Weihnachten, welches ich bestimmt nie mehr vergessen werde. Super Erfahrung 🙂
Am Morgen holte ich mein Visum ab und reiste dann direkt mit dem Bus nach „Latacunga“, eine kleine Stadt im ecuadorianischen Hochland.
Von dort aus startete ich den „Quilotoa Loop“. Das ist eine Rundreise durch verschiedene Bergdörfchen mit einem riesigen Kratersee, der „Laguna Quilotoa“ als Highlight.
Zuerst fuhr ich mit dem Bus nach „Tigua“ und wanderte in der Gegend wild drauf los. Ca. 6km. War kaum ein Mensch zu sehen. Super schön. Dann fand ich einen Bus welcher mich über eine holprige Staubstrasse nach „Zumbahua“ brachte. Dort war gerade ein riesiger Markt im Gange, kombiniert mit einem Konzert und einer politischen Veranstaltung. Sehr interessant. Dort verbrachte ich meine erste Nacht.
Am nächsten Morgen ging es mit einem Jeep weiter nach „Quilotoa“ zur Lagune. Ich nahm sofort den Abstieg zum Kratersee in Angriff welcher sich auf 3500m befindet. Von dort aus kletterte ich dann wieder zum Kraterrand hoch und umrundete die Lagune in ca. 5 Stunden. Der höchste Punkt des Randes ist auf 4000m. Da spürt man die Pumpe schon etwas intensiver.
Als ich am späten Nachmittag wieder im Dorf ankam hatte ich wieder 12km mehr in den Beinen. Die Nacht verbrachte ich im Hostel einer Familie, in welchem in der Nacht nur etwa 5°C herrschten. Zum Glück hatte ich meinen Schlafsack dabei. Gegessen wurde mit der Familie beim Ofen damit man nicht unterkühlte. Nach einer sehr kalten Nacht, wanderte ich weiter nach „Chucchilan“. 1000 Höhenmeter und weitere 14km. Und je weiter das ich nach unten kam, desto wärmer wurde es.
Leider sind die Wege sehr schlecht gekennzeichnet und man kann sich sehr einfach verlaufen. Und als ich auf falscher Fährte eine mit Brettern geflickte Stelle im Felsweg (siehe Foto) überquerte, stürzten diese zusammen und ich fiel… konnte mich aber gerade noch an den Pflanzen festhalten. Sonst wäre es ca. 8m nach unten gegangen. Ich wäre sicher nicht gestorben. Aber mit einem gebrochenen Fuss ist man in der Einöde ziemlich am Arsch. Ich hatte nochmals Glück.
Als ich dem Flussverlauf wie beschrieben folgte stand ich plötzlich zu Oberst an einem ca. 30m Wasserfall. Da war definitiv kein weiterkommen, also musste ich zurück. Schlussendlich hatte ich den Weg dann doch gefunden und bin heil in „Chucchilan“ angekommen. Am Abend waren dann doch ein paar Backpackers aus aller Welt zusammen beim Nachtessen. Das war wieder mal ganz lustig.
Am 4. Tag wanderte ich die 12km nach „Isinlivi“.
Ein winzig kleines Bergdorf mit absolut Traumhafter Aussicht über sich weit erstreckende Täler und Bergketten.
Im Hostel „Llulu Llama“ traf ich die Freunde vom Vorabend wieder und einige Neue. War super lustig und man wurde direkt in das bereits gestartete Weihnachtsfest eingebunden, welches sich da oben über etwa eine Woche hinzog.
Am nächsten Tag musste ich nach Latacunga zurückkehren, da mir die Kleidung ausging. Ich hatte nur mit 3 Tagen gerechnet 🙂 Also wanderte ich die 12km nach „Sigchos“ und nahm dort den Bus zurück nach „Latacunga“
Das war ein super Abenteuer in traumhafter Landschaft und ich habe ca. 60km zu Fuss zurückgelegt.
Als ich nun wirklich die Schnauze voll hatte von Montañita, mich aber entschieden habe noch länger in Ecuador zu bleiben, brauchte ich ein Visum welches man sich mühsam in den Städten „Quito“ oder „Guayaquil“ erkaufen kann.
Dazu schlug ich mein Lager im „Hotel Nevada“ in „Guayaquil“ auf, welches ideal liegt um mit dem Bus zum Ministerio zu gelangen und um zu Fuss die Touristen Attraktionen abzuklappern und natürlich billig ist.
Ich habe zwischendurch die Stadt erkundet und ich finde sie gar nicht so schlimm wie alle sagen. Die Einkaufsstrasse Av. 9 de Octubre, der vollgestopfte Markt, die Flusspromenade „Malecon 2000“ und das Highlight, die Aussicht vom Leuchtturm auf dem Hügel von „Las Piñas“ über die Stadt und den riesigen Fluss, welcher abwechselnd in beide Richtungen fliesst, sowie Ebbe und Flut hat, da er nämlich Teil des Pazifiks ist.
Achtung:
Folgender Beitrag beinhaltet wichtige Informationen für Personen welche auch ein Visum brauchen… und könnte für Zuhause Gebliebene langweilig sein:-)
Touristen-Visum für 6 Monate:
Unterlagen:
– Folmular „Visa 12-IX“
– Pass
– Kopie Pass (schwarz-weiss genügt),
– Passfoto (Farbe, weisser Hintergrund)
– Bankkontoauszug (so aktuell wie möglich, bei mir reichte Ende letzter Monat),
mind. 2300 $
– Umrechnungstabelle SFR.- / $ (aktuell) aus Internet ausdrucken
– Papier oder Plastik Mappe in welcher die Unterlagen eingereicht werden.
– Bestätigung Immigration
– 230 $
(direkt gegenüber dem Ministerio hat es einen Internet- & Copyshop)
(direkt um die Ecke des Ministerio hat es einen Stand wo man kopieren und eine Mappe kaufen kann)
Mit Bus 89 (direkt um die Ecke beim Hotel) oder Taxi zum „Ministerio de Relaciones Exteriores“
Adresse : Ubicado en Carrion y 10 de Agosto
Zuerst „Visa 12-IX“ Formular beantragen und damit zur Immigration (gegenüber dem Busterminal Terrestre und neben dem Metroterminal „Rio Daule“) fahren und da eine Bestätigung einholen (5 $)
Dann die ganzen Unterlagen in der Mappe beim Ministerio einreichen und die Bearbeitungsgebühren 25 $ bezahlen. Es wird einem dann gesagt wann man wieder antraben muss.
Dann geht man wieder vorbei und es wird einem bestätigt, dass man würdig ist und das Visum kriegt.
Anschliessend bezahlt man die 200$ für das Visum und man kriegt einen neuen Termin.
Erneut antraben um das Visum und den Pass abzuholen.
Das ganze dauerte bei mir 4 Tage. Ging schnell und reibungslos vonstatten.
Man sollte sich auf jeden Fall am Anfang genau informieren, da sich die Regeln immer wieder ändern können.
Es ist darauf zu achten, dass man das Visum kurz vor Ablauf des alten Visums beantragt, da das neue Visum ab sofort 6 Monate gültig ist und nicht erst wenn das alte abläuft.
Es kann auch sein, dass man zurückgewiesen wird wenn man zu früh hingeht.
Und somit habe ich nun wieder 6 neue Monate zum vertrödeln. Haha