Da ich erneut einen Monat wegen Reparaturen verloren habe, musst ich meine Pläne stark reduzieren. Ich konnte nun nur noch den Norden Argentiniens bereisen und dass eher etwas gestresst, da ich am 18. Dezember in „Santiago de Chile“ sein muss. Wie immer bleibt nichts anderes übrig, das beste aus der Situation zu machen.
Die Landschaft ist schlichtweg genial hier. Jeden Tag neue Farben, verschiedenste Felsformationen, Wüste, Weidenland, Berge, ausgetrocknete Seen, … Unglaublich wie auf einem anderen Planeten.
Die verbringe ich meist in der Hängematte. Das ist am einfachsten und schnellsten. Ich komme an und in 15 Minuten ist alles bereit für die Nacht. Dann noch ein bisschen Wasser auftreiben um sich zu Waschen, filtern zum Trinken und dann relaxen. Am nächsten Morgen gemütlich in 20min abfahrtbereit sein. Blöd nur wenn Samstagnacht alle Jungs aus dem Dorf „Belen“ plötzlich sturzbetrunken, morgens um 5 mit ihren Autos und Motorräder ankommen, superlaute Musik machen, tanzen Fussballspielen, grillieren, saufen und grölen. Ich fands super lustig nur leider konnte ich nicht mitmachen da ich am Morgen weiter musste. Sehr schade.
Nachdem ich die spektakuläre Ruinenlandschaft von „Quilmes“ besucht und „Cafayate“ durchquert hatte, wurde die Asphaltstrasse plötzlich zur Kiesstrasse mit teilweise 15cm hohen lockerem Kies. Das ist sehr schwierig zu fahren und gefährlich. Da ich etwas unter Zeitdruck stand, es langsam dunkel wurde und die Konzentration stark nachliess fiel ich ein paar Mal in den Kies. Zum Glück nicht allzu schnell und ohne verheerende Folgen.
Als ich dann endlich spät nachts auf dem Camping ankam, war ich komplett kaputt, stellte mein Zelt auf und fiel sofort ins Koma. Das Erwachen am nächsten Morgen war aber umwerfend. Ich landete auf dem „Utopia“ Camping. Ein umwerfendes Plätzchen am Ende der Welt. Eine grüne Oase, inmitten trockener Wüstenlandschaft. Ohne Strom, unglaublicher Stille, Freiluftdusche und WC und einem kleinen Pool um währen den heissen Mittagsstunden etwas abzukühlen. Die Besitzer, die deutsche Martina und der südafrikanische Johann sind super cool drauf. Schon ein Leben lang reisen sie mit Rucksack, zu Fuss, Motorrad, Camper oder Pferd um die Welt wo sie sich auch unterwegs gefunden haben. Nun haben sie sich einen Traum erfüllt, dieses wundervolle Fleckchen Erde gekauft und arbeiten nun jeden Tag hart um ein kleines Paradies zu erschaffen.
Am Abend wir auf dem Feuer gekocht oder im Lehmofen leckere Pizza und Brot gebacken… Einfach genial. Ich kann „Utopia“ jedem empfehlen um ein paar Tage auszuspannen, vom Rest der Welt zu entfliehen und abzuschalten…