15. Juli 2016 – Fahrt Richtung Peru

Auf meinem Weg nach Peru besuchte ich noch einige Freunde. So schaute ich nochmal kurz im Hidden House Hostel in Montañita vorbei wo ich 2 Monate gelebt hatte und auch in Engabao wo ich viele Freunde habe und sogar Lena, die Voluntärin aus dem Pueblito, zufällig wieder traf.
Was mich da speziell gefreut hat, dass der lange Strandabschnitt den ich vor 6 Monaten gereinigt hatte immer noch massiv sauberer war als früher. Ich hatte gedacht, das dieser längst wieder so verschmutzt ist wie früher. Im Bericht Der Umwelt geholfen nachzulesen.

Danach ging es weiter nach Cuenca. Da fand ich Obdach bei einer befreundeten Familie, die mich auch an den Familiengrill am Wochenende einluden und mir die ganze Stadt zeigten. Das war super und Cuenca ist einfach wunderschön. Angenehm kühl in den Bergen gelegen mit einem gewaltigen Historischen Zentrum und idyllischer Natur rund herum.
Muchas gracias Avril, Dorien y Familia.

Von da aus fuhr ich dann über Nacht mit dem Bus nach Peru.
An der Grenze war ich schon etwas nervös, da ich ja illegal im Land war und mich zum Schluss im Krieg mit der Organisation in „Portoviejo“ befand. Sollten diese Kontakte zur Grenzbehörde haben, hätte das böse für mich enden können. Ich liess diese aber im Glauben, dass ich noch länger in Ecuador bleibe damit sie nichts unternehmen.
Schlussendlich ging aber alles gut und ich kam unbeschadet über die Grenze und mir viel ein Stein vom Herzen.

Ich hatte unglaubliche 10 Monate in diesem Land. Abenteuer erlebt, die ich mir nicht mal hätte erträumen können.

Adios Ecuador!!!

2. Juli 2016 – Erdbeben Kriesengebiet

Die letzten 5 Wochen befand ich mich im Erdbebenkriesengebiet an der Küste von Equador um den Menschen da zu Helfen. Ich arbeitete im offiziellen Obdachlosencamp und konnte Spenden bei Freunden sammeln und damit Transporte mit Hygieneartikel und Lebensmitteln in andere, nichtunterstützte
Obdachlosen Camps organisieren.
Es war eine unglaublich intensive und spannende Zeit.

Alle meine Erlebnise, Eindrücke, Fotos und Videos sowie der Spenden Abschlussbericht können hier in der Rubrik
Erdbeben / Earthquake / Terremoto 
eingesehen werden

27. Mai 2016 – Fahrt ins Ungewisse

Nun hiess es erneut Abschied nehmen von den Kindern und den Menschen die hier leben.
Ich habe diesmal niemandem gesagt wann ich gehen werde und bin dann Abends in jedem Haus vorbei gegangen und habe mich verabschiedet. Es war trotzdem auch dieses Mal wieder sehr emotional. Einige Kinder mussten weinen und ich kann nicht gerade sagen, dass es mich kalt liess.
Ich war sehr traurig die Kinder erneut zu verlassen. Diesesmal wohl für immer.

Am nächsten Morgen fuhr ich mit dem Bus Richtung Küste von Manabi. Dort ereignete sich vor einem Monat ein starkes Erdbeben, welches sehr viele Opfer forderte und extremen Schaden hinterliess. Da wollte ich nun meine restliche Zeit in Ecuador verbringen um den Menschen zu helfen.
Ich hatte keine Ahnung was mich da erwartet. Ich konnte nur über Kontakte eine Schlafmöglichkeit bei einer Familie organisieren und die wussten wo ich arbeiten und helfen konnte. Aber was meine Aufgabe sein wird und welche Bilder mich da erwarten werden wusste ich nicht.
Es war eine Fahrt ins Ungewisse und ich reiste dem Kathastrophengebiet mit gemischten Gefühlen entgegen.

25. Mai 2016 – Community Hostel

An den Wochenenden gingen Lena und ich wandern mit Jose oder waren an einer Taufe der Familie Montero eingeladen oder fuhren ins Zentrum von Quito um Freunde zu treffen und auszugehen.
Dafür gingen wir jeweils ins «Community Hostel» eines der coolsten Hostels in denen ich je war. Super Staff, tiefe Preise, guter Standard, immer coole junge Backpackers und viel Party.

Kann ich nur jedem empfehlen 🙂

24. Mai 2016 – Zukunft der Kinder

Wir (Voluntärin Lena, die Erzieherinen und ich) hatten tatsächlich einmal so eine Art pädagogische Weiterbildung mit der Oberschwester in welcher wir einen Film schauten, Richtlinien und Gesetze besprachen und etwas über das Geschehen im Pueblito phylosophierten. Das war sehr gut und interessant. Aber grundsätzlich fehlt halt ein pädagogisches Konzept um die Kinder auf das Leben nach dem Pueblito vorzubereiten. Viele der Kinder haben später starke Problem sich zu integrieren wenn sie mit 18 das Pueblito verlassen müssen.
Man sollte sie durch workshops und Aktivitäten an den Wochenenden aufs Berufsleben vorbereiten und ihnen mehr Sport und sonstige Hobbys ermöglichen. Die Infrastruktur im Pueblito ist einfach genial, wird aber leider nicht ausgeschöpf.
Auch wenn Voluntäre gewillt und motiviert sind genau solche Aktivitäten durchzuführen und mit tollen Ideen auffahren, sollte man ihnen keine Steine in den Weg legen sonder sie unterstützen.
Es ist wichtig das mehr junges Blut und Schwung reinkommt.
Ich hoffe sehr, dass sich da in nächster Zeit etwas tut und man den Kinder somit eine Zukunft geben kann.

23. Mai 2016 – Zusammenarbeit mit den Schwestern

Das Kinderheim wird von Franziskanerschwestern geführt. Leider sind diese schon sehr alt und die zusammenarbeit war eher schwierig das sie sehr eigensinnig sind und für die Kinder leider nicht sehr viel übrig haben. Teilweise hat sogar fast das Gefühl, dass die Kinder für sie nur ein Mittel sind um Geld zu kriegen damit sie ihr gewohntes Leben finanzieren können. Also viel zur Erziehung tragen sie wirklich nicht mehr bei.
Zum Glück waren da noch die 4 jungen Postulantinen (Junge Frauen in der Ausbildung zur Nonne) welche von einer 34 jährigen Schwester ausgebildet wurden. Eine sehr herzensgute, gewissenhafte Person, die ihre Aufgaben sehr professionell und mit Leidenschaft ausführt. Und die jungen Chics waren cool. Alle zwischen 18 und 22, etwas rebellisch und brachten so ein bisschen Schwung in die Hütte. Es wäre viel besser wenn sich da mehr junge Schwestern an der Erziehung der Kinder beteiligten. Jetzt ist nur eine Tia (Erzieherin) pro 9 Kinder. Das ist nicht genug.
Ich hoffe das da in Zukunft etwas Schwung rein kommt. Durch junge Schwestern oder stetig 2-3 coole Voluntäre.
Die Kinder brauchen mehr Zuneigung und Liebe.F_087_0483_Ecuador___Pueblito_la_Ternura

19. Mai 2016 – Familia Montero

Eine ganz spezielle Begegnung war die mit der Familie Montero. Einst arbeite und lebte die ganze Familie im Pueblito. Aber vor einigen Jahren wurde die Zusammenarbeit aus unverständlichen Gründen aufgelösst und die Familie musste das Pueblito verlassen. Das hätte für sie fast den Untergang bedeuted. Aber zum Glück erholten sie sich und konnten ein Restaurant eröffnen. In dem kleinen Restaurant machen sie die beste «Salchipapa» weit und breit. Die Familie kann sich damit gerade so knapp über Wasser halten.
Da es sich im bereich der Unterschicht befndet kostet das teuerste Menu nur gerade 3.50 US$
Lena und ich sind sehr oft Abends bei ihnen vorbei gegangen und wurden immer mit offenen Armen empfangen. Wir hatten immer lustige Gespräche in der winzigen Küche und wurden auch imer zum Essen eingeladen. Sie haben nicht viel aber teilten alles mit uns. Eine super nette, herzliche Familie.
Am Wochende ging der ca. 75 jährige Jose, das Familienoberhaupt, mit uns wandern oder wir wurden selbstverständlich zur Taufe eingeladen mit super Essen und grosser Party.

Das war uns immer eine willkommene Abwechslung zum Alltagsstress im Pueblito.

Muchos gracias familia Montero por su hospitalidad.
Suerte…

18. Mai 2016 – Turnen mit den Kindern

Da meine Turnstunden beim letzten Mal solch grossen Anklang fanden, wollte ich dieses Mal unbedingt wieder machen. Ich erstellte also von Anfang an einen Trainingsplan, so dass jedes Kind jede Woche mindestens einmal Eine Stunde mit mir Turnen kann.

Da diese Kinder eher schwierig sind, machte ich das in kleinen Gruppen.
Das hiess für mich jeden Tag 1-2 Stunden Turnen. Tat mir auch sehr gut.
Im machte je nach Alter und Begabung verschiedene Aufbautrainings mit Spielen, Stafetten, Laufschule, Rumpfmuskulatur- und Spannungsübungen, Elementaufbau bis hin zur Ausfürung fertiger Elemente auf zwei Bettmatratzen. Da mir die Heimleitung leider immer wieder Steine in den Weg legt, musste ich diese Matratzen heimlich organisieren und dafür Sorgen, dass die Oberschwester das nicht mitkriegt. Leider ist sie irgendwie gegen alles was den Kindern Freude macht und gut tut. Aber ich habe es trotzdem hingekriegt.
Man kann durch Sport so viel ganz einfach erreichen was man in der Erziehung sonst nur sehr mühsam hinkriegt. Will ein Kind nicht gehorchen und sich nicht einreihen, darf es das Element nicht turnen, aber genau das will es ja und so begreiffen sie sehr schnell das sie gehorchen müssen. Das hat sehr gut funktioniert und man konnte schnell Fortschritte erkennen. Natürlich war es manchmal mühsam, vorallem wenn viele andere Kinder dazu kamen die nicht dran waren und für Unruhe sorgten.
Schlussendlich war ich aber sehr zufrieden und es hat mir grossen Spass gemacht.

17. Mai 2016 – Nachilfe

Neben meinen Arbeiten im Feld musste ich auch dreimal wöchentlich die Kinder im Schulbus zur Schule begleiten und wieder abholen. So quasi als Security.
Und natürlich mustte ich mich auch wieder um das Jungshaus (9 Jungs) kümmern wenn die Tia (Erzieherin) Wochende hatte. Jetzt sind noch zwei kleine Jungs hinzugekommen. 3 und 5 Jahre alt. Denen musste man auch die Windeln wechseln, auf Toilette gehen, duschen und waschen, etc… was man halt mit so kleinen Kindern so machen muss.

Den genauen Tagesablauf kann man im Bericht «Tante Daniel»
vom letzten Mal nachlesen.
Ich gab auch regelmässig Englisch Unterricht und als «Hightlight» wurde mir die ehrenvolle Aufgabe übertragen mich um das absolute Problemkind im Pueblito zu kümmern. Ein kleiner Junge von 11 Jahren der sich der gesammten Autorität im Pueblito wiedersetzte. Er rauchte Oregano, weigerte sich in die Schule zu gehen und die Hausafgaben zu machen, wurde Nachts bei den Mädchen erwischt, prügelte sich andauern und steckte auch andere mit seiner rebellischen Ader an. Ein sehr schwieriger Fall. Ich war dann meine letzten 2.5 Wochen für ihn verantwortlich um von 14-16.00 mit ihm die Hausaufgaben zu machen und falls er sich gut benehmen würde, dürfte er Sport mit mir machen. So weit ist es aber leider nie gekommen. Es war extrem schwierig und er hat mir den letzten Nerv geraubt. Ich habe noch nie einen jungen in diesem Alter mit einer solchen unglaublichen Energie gesehen. Nur halb so gross wie ich aber ich konnte ihn kaum festhalten. Er müsste ganz klar jeden Tag einen harten Sport betreiben um ihn auszupowern. Aber da er sich schlecht benahm wurden ihm von der Heimleitung alle Fun-Aktivitäten verboten, also auch jegliche Sportarten. Naja ich denke, dass genau in diesem Fall das nicht der richtige Ansatz ist. Und für mich war es natürlich in den nur 2.5 Wochen nicht möglich zu ihm durchzudringen. Ich bin überzeut, mit ein paar Monaten Zeit, hätte ich viel mit ihm erreichen können. Aber leider war das nicht der Fall.

15. Mai 2016 – Das Bewässerungssystem

Schon bei meinem ersten Besuch hier half ich mit, das beschädigte Bewässerungssystem, welches von Hans Sprecher vor ein paar Jahren angelegt wurde, zu reparieren und zu pflegen.
Leider wurde beim Erdbeben am 16.April auch die Bewässerungsanlage beschädigt. Wir vermuten den Schaden, irgendwo im über 100m tiefen Schacht. Aber um sicher zu gehen müssen viele Leitungen freigelegt werden. Da wie üblich hier, keinerlei Pläne existieren und die Leitungen völlig verwirrend, kreuz und quer unter der Oberfläche verlaufen, habe ich mir neben dem freilegen auch noch gerade zum Ziel gesetz Pläne der ganzen Bewässerungsanlage zu erstellen.

Ebenfalls fand ich mit Hilfe von Hans Sprecher (Kontakt per Mail) und dem ehemaligen Gärtner Jose Montero, verborgene und vergessene Filter, welche koplett verdreckt und verstopft waren und gereinigt werden mussten.
Es ergab sich schlussendlich, dass der Schaden tatsächlich im Schacht war. Somit musste eine Spezialfirma die ganzen Rohre und die Pumpe auf 105m Tiefe ausbauen, warten und reparieren. Schlussendlich funktionierte dann die Anlage endlich wieder und ich konnte die Pläne auch kurz vor Abreise noch knapp fertig stellen.

Ebenfalls wurde der Tank renoviert, Leitungen ersetzt und ein neuer Drucktank installiert. Die Anlage wurde eingemauert und mit einem grossen Haag umzäunt, damit keine Kinder in den Tank fallen können.
Das Ganze war nur möglich dank der Finanzierung durch die schweizer Stiftung «Pueblo de Niños».

25. April 2016 – Erneut bei den Kindern

Nach meinen super 8 Wochen auf Galapagos hatte ich den starken Wunsch die Kinder vm «Pueblito la Ternura» wieder zu sehen. Ich hatte vor Galapagos einen Monat da mit den Kindern zusammen gelebt, gearbeit und unterrichtet. Das war ein sehr prägende Zeit und anstatt einfach einen Besuch zu machen, entschied ich mich nochmals einen Monat da zu arbeiten.
Es war ein super Gefühl zurück zu kehren und die Kinder wieder zu sehen.
In den folgenden 4 Wochen werde ich hier leben, arbeiten, Englisch unterrichten, Nachhilfe geben und mit den Kindern viel Turnen.
Ich freue mich schon sehr darauf.A_087_0179_Ecuador___Pueblito_la_Ternura

Infos zum Pueblito gibt es unter folgendem Beitrag:
Dörfchen der Zärtlichkeit.

Das gesamte Tagebuch meines 1. Monates im Pueblito,
kann im 9.Tagebuch: Ecuador 3 nachgelesen werden