27. Feb. 2019 – Motorrad Down

Zuerst ging es rüber an die Pazifikküste und runter bis nach „Pichilemu“, Chiles Surfhochburg.

Da verbrachte ich 2 Tage auf dem „Camping Surfarm“ und genoss den schönen und jetzt schon leeren Strand.

Und weiter ging es nach Süden, vorbei an den Salzseen „Lo Valdivia“ bis knapp vor „Llico“. Da ist mir dann im Wald plötzlich völlig unvorhergesehen mein Motorrad abgestorben.

Ich habe es dann bei brütender Hitze so weit als möglich zerlegt und alles mir bekannte kotrolliert und versucht den Schaden zu beheben. Leider ohne Erfolg.

Da ich letztes Jahr die sehr lange und anstrengende Reise durch Patagonien gemacht habe, schwer beladen und das Gas immer am Anschlag wegen der starken Winde, waren die Ventile und der Zylinder komplett hinüber.

Ein netter Chilene hat dann angehalten und mich bis ins Dorf zum einzigen Mechaniker weit und breit abgeschleppt. Dieser konnte mir leider auch nicht helfen. 

Shiiiiiit!!! „Motorrad Down“… Again…

Da sass ich nun mit einem Motorschaden und einem engen Zeitplan, um die Events im Süden zu besuchen. Die Möglichkeiten waren das Motorrad da zu lassen mit dem Bus weiterreisen und später zurückkommen. Oder einen Transport zu organisieren ins nächst, grössere Dorf wo es evtl. einen Mechaniker gab, der mir evtl. helfen könnte. Die Ersatzteile müssten aber sowieso in Santiago bestellt werden. Das beste Szenario wäre also zurück nach Santiago in die Werkstatt. Da kann ich umsonst wohnen und die Reparaturen machen. Ich fing also an die netten Leute des kleinen Küstendörfchens zu bequatschen und plötzlich kam heraus, dass der Nachbar Kelo (Bürgermeister) am nächsten Morgen mit seinem Laster nach Santiago fahren musste, um Baumaterial abzuholen. Ich fragte ihn also ob es möglich wäre mir zu helfen. Ohne mit der Wimper zu zucken willigte er ein und sagte ich solle alles rüber bringen damit wir den Truck beladen können. Auf die Frage was es kosten würde antwortete er: „Selbstverständlich nichts, ich fahre ja sowieso dahin.“ Wahnsinn. Wir packten also alles auf seinen Lastwagen. Dann wurde es auch schon dunkel und er lud mich zum Abendessen mit seiner Familie ein. Ich durfte die Dusche benutzen und in einem super bequemen Bett schlafen, bevor es um 4 Uhr morgens losging.

Mit dem uralten, klapprigen Mercedes Laster fuhren wir nach „Santiago“. Dort kamen wir um 9 Uhr, im südlichen Teil, weit weg von der Werkstatt an. Nun brauchte ich noch einen Transport bis dahin. Also rief ich meine Freunde Roberto und Ricardo an. Die waren zwei Stunden später mit ihrem Lieferwagen da und holten mich ab. Somit kam ich am Samstagmittag, keine 20 Stunden nach meinem „Breakdown“ und hunderte km entfernt, in der Werkstatt an.

Unglaublich, normalerweise würde das ein kleines Vermögen verschlingen und einige Tage in Anspruch nehmen. Es hat mich aber nichts gekostet, ausser einem Frühstück und einige Biere 🙂

Nach dem Wochenende kam mein guter Freund Claudio, ein super Mechaniker aus dem Urlaub zurück und half mir den Motor zu reparieren, alle wichtigen Teile zu ersetzten und diese durch seine Kontakte günstig zu kriegen. Somit war ich am Mittwoch schon wieder ready.

Juhuuuuuu. Es ist schier unglaublich einen solchen Schaden so schnell und günstig zu beheben.

Dank meiner Freunde und den netten Leuten in „Llico“ war ich nun schon wieder startklar.

Muchas, muchas gracias Kelo, Roberto, Ricardo, Claudio y Johnny por su ayuda. Son unos genios 🙂

Nun fuhr ich im Eiltempo in zwei Tagen, 1300 km mit einer Übernachtung bei Perez in „Curacautin“, nach „Villa la Angostura“ um dort pünktlich zum Weltcuprennen meine Zelte aufzuschlagen.

19. Feb. 2019 – TV Bauma in Santiago

Endlich wieder in Santiago angekommen, wurde natürlich in Johnny’s Werkstatt gefeiert. Über 8 Monate habe ich die Jungs nicht mehr gesehen.

Wie es der „Zufall“ wollte kamen diese Woche Luzia vom TV Bauma und ihr Freund Jan in Santiago an. Auf ihrer längeren Reise mit dem Fahrrad durch Nordeuropa und Asien, verschlug es sie nun nach Südamerika. Ich habe also die ehrenvolle Aufgabe übernommen, die beiden in die Welt der Latinos einzuführen und ihnen die Stadt zu zeigen. Natürlich nahm ich sie mit zum BBQ in der Werkstatt, wo einem auch immer lokale Bräuche, Trinkgewohnheiten und jugendfreie Liedertexte, liebevoll beigebracht werden. Ich bin überzeugt, dass war ihr Highlight in Santiago. Hahaha.

Sie brachen dann nach einer Woche Sprach- und Lebensschule mit ihren Fahrrädern, schwer beladen Richtung Norden auf. Ihr Ziel war es bis nach Ecuador zu kommen und als Höhepunkt die „Galapagos Inseln“ zu besuchen. Viel Glück und Spass euch beiden…

Für mich ging es dann weiter auf eine kleine Runde Richtung Süden. Ich wollte unbedingt, nächstes Wochenende in „Curacautin“ bei den Perez (da war ich letztes Jahr schon 2 Mal: 28. Feb. 2018 – Gastfreundschaft)

ein BBQ mit den Werkstattfreunden geniessen und dann weiter über die Anden bis nach „Villa la Angostura“ Argentinien zum Motocross Weltcuprennen wo ich letztes Jahr die Gruppe „Chachitos“ kennengelernt habe. Da wollten wir uns wiedervereinen 🙂
Link letztes Jahr: 8. März 2018 – Motocross Weltcup

Und natürlich etwas mehr sehen vom sogenannten „Kleinen Süden“ von Chile und auf der argentinischen Seite die legendäre Ruta 40 komplettieren, da mit nur noch 2 kleine Stücke fehlten.

Na dann looooooooos….

11. Feb. 2019 – San Juan

Nun war es an der Zeit mein Motorrad wieder flott zu machen. Das wird einige Zeit dauern.

Da ich eigentlich das Land nach 2 Tagen hätte verlassen müssen, damit sie mir das Motorrad (Visum 8 Monate läuft ab) nicht wegnehmen am Zoll, musste ich auf dem Strassenverkehrsamt eine Spezialbewilligung einholen mit einer Bestätigung des Mechanikers, dass die Maschine nicht fahrtauglich ist. Somit kriegte ich einen Monat verlängert, durfte aber in der Zeit keinen Meter weit fahren. Ich habe also den km-Zähler abmontiert, damit ich sobald wieder fahrtauglich, mein Töffli auch benutzen konnte 🙂

Während den nächsten Wochen renovierte ich neben meiner Tornado auch Teile der Werkstatt, welche vor 1,5 Jahren abgebrannt waren. Ich hatte ja letztes Mal hier schon div. Renovationsarbeiten gemacht.

(Beitrag: 24. November 2017 – Mech. Rossetti)

Gepennt habe ich in der Werkstatt auf einer alten Matratze, geduscht mit einem Eimer, welcher mit dem niedrigen Wasserdruck 10 Minuten lang brauchte, bis er voll war und gekocht mit meinem kleinen Gaskocher. Ich war eigentlich fast ausschliesslich in der Werkstatt, ausser wenn ich mich Mal mit Freunden zum BBQ getroffen habe. Die Hitze war teilweise unerträglich. Bis zu 40 Grad waren angesagt.

Schlussendlich musste ich dann im Eiltempo das Land verlassen. Ich habe bis auf den letzten Drücker gearbeitet, weil ich unbedingt die abgebrannten Räume fertig renovieren wollte.

Früh morgens ging es dann los mit meiner, sich wieder in Bestform befindender Tornado.

Unterwegs übernachtete ich noch eine Nacht im Nationalpark „Leonsito“ bevor ich dann bei spektakulärem Wetter über die Anden Richtung „Santiago de Chile“ düste.

16. Jan. 2019 – Rückkehr nach Südamerika

Nach einer fast schlaflosen Nacht, da ich noch so viel zu organisieren hatte im (natürlich) letzten Moment und Verabschiedung meiner Liebsten, fuhr ich nun mit dem Bus aus meinem Heimatdorf hinaus. Ich war sehr traurig, konnte mich kaum unterhalten mit den Leuten, welche ich noch zufällig getroffen habe.

Etwas war sehr aufgewühlt in mir. Ich war nervös und gelassen zugleich und freute ich schon bald wieder auf meine Freunde auf der anderen Seite der Erde zu treffen.

Die Reise war reinste Routine. Mit dem Flugzeug ging es nach Rom, Buenos Aires und Santiago de Chile. Dort besuchte ich für einige Stunden meinen Kumpel Ivan, bevor es am selben Tag mit dem Bus weiter nach Argentinien ging. Nach einer insgesamt drei Tage langen Reise kam ich endlich am Ziel an. Die Motorradwerkstatt meines Freundes Gabriel in „San Juan“. Es war so schön ihn, seine Familie und viele weitere Freunde wieder zu treffen.

Ich musste natürlich sofort mein Baby hervorholen. Mein geliebter Tornado. Ganze 8 Monate musste ich ohne sie auskommen.

Mein Motorrad ist wie ein zusätzliches Körperteil von mir müsst ihr wissen. Wie James Bonds Walther PPK, Captain America’s Schild, Thors Hammer oder Iron Man’s Rüstung (aber mit viel mehr Funktionsstörungen, Hahaha).

14. Jan. 2019 – Abschied

Nach einem extrem intensiven und heissen Sommer kam der sehr späte Herbst. Es gab kein Wochenende wo nicht irgendwo was los war und schon war auch der Winter da und dann das neue Jahr.
Es gab noch sehr viel zu organisieren, da ich am 14. Januar wieder für unbestimmte Zeit nach Südamerika reisen würde.

Eigentlich hatte ich im Moment gar keine Lust wieder wegzugehen. Ich hatte mich wieder so an das Leben in der Schweiz gewöhnt und es war einfach ein grandioser Sommer mit super Erlebnissen und tollen Leuten.
Aber der Flug war gebucht. So geht es mir eigentlich immer. Ich gewöhne mich schnell an etwas, will dann gar nicht mehr weg und muss mich schlussendlich dazu zwingen. Wenn ich dann aber losgezogen bin, gefällt es mir auch wieder. Trotzdem war ich sehr traurig als ich mich von allen verabschiedete. Ich konnte kaum glauben, dass die 8 Monate schon wieder rum waren.

Aber jetzt geht es auf zu neuen Abenteuern und das freut mich sehr.

Hasta luego, liebe Freunde. Danke für die schöne Zeit und bis zum nächsten Mal in der Schweiz.

9. Sept. 2018 – Job & Sport

Schon nach ein paar Wochen zu Hause hatte ich per Zufall wieder einen Job gefunden.
Die Firma „Gurtner Haustechnick“ in Guntalingen brauchte dringend einen Hilfsarbeiter für ihren Bodenbelag-Spezialisten Toubz, welcher zufällig auch gerade mein Cousin ist 🙂
Wir machten vor allem Triflex Flüssigkunstoff Beläge auf Balkone, Garagenböden, Flachdächer, …
Das Material ist zwar sehr teuer, hält dafür umso besser und länger.
Zwischendurch war auch mal Sanitär, Spengler- oder Dachdecker-Arbeit angesagt.
Der Job hat mir sehr gut gefallen. Meist im Freien, körperlich sehr streng und mit Toubs ist auch immer Action angesagt. Häufig arbeiteten wir mittags durch oder machten kurz 10 Minuten Pause, um einen Cervelat zu mampfen. So wird es einem auch sicher nie langweilig 🙂

Sportlich wollte ich mich auch wieder auf Vordermann bringen. Da während den letzten 3 Monate auf dem Motorrad ein kleines Bäuchlein herangewachsen war 🙂
Ich ging also wieder regelmässig in den Turnverein und machte die restlichen Wochentage intensives Aufbautraining. Mein grosses Ziel war es nämlich an den Vereins Schweizermeisterschaften mitzumachen. Es war ein harter Weg. Nach 3,5 Jahren ohne Turnen sind alle nötigen Muskeln komplett weg. Aber mit der Zeit kehrten die Muskeln zurück und das Gefühl für Körper und Gerät ebenfalls.

Ich habe es dann tatsächlich geschafft und erfolgreich am Barrenprogramm des TV Dägerlen an der SMV in Burgdorf teilgenommen. Natürlich konnte ich nicht die schwierigsten Übungen turnen. Dafür fehlte noch ein bisschen aber ich war mit der einfacheren Stufe auch sehr zufrieden.

10. Juli 2018 – Suiza

Kaum angekommen, fuhr ich vier Tage später auch schon wieder los und zwar mit dem Flixbus nach „Genua“. Von dort aus nahm ich ganz spontan an der Energy Cruise teil. Einige Swissrings-Turnerkumpels sind auch dabei, wissen aber noch nicht, dass ich zurück bin. Als sie im Hotel ankamen, öffnete ich als Portier die Türe. Die Gesichter hättet ihr sehen sollen. Hahaha.
Dann waren 4 Tage Partyhard, Sonne, Meer und Stadtausflüge angesagt mit Highlight „Ibiza“
Unvergessliche Tage (falls man sich noch erinnert :-))

Aber das reisst auch ein schönes Loch ins Portemonnaie.
Ich sollte also auch langsam, nach einem Job Ausschau halten.

In den ersten paar Wochen zu Hause, ging es drunter und drüber.
Ich war immer unterwegs. An den Wochenenden war immer Turnfest angesagt. Dort traf ich so viele Turnkamerad/Innen, ich konnte kaum Mal 2 Minuten verschnaufen, so viel wurde gequatscht. Hahaha. Und dann natürlich auch gefeiert 😉

Im Public Viewing, Halle 11 der Fussball WM arbeitete ich sehr häufig hinter der Bar und war sowieso fast jeden Tag dort. Da trifft man doch früher oder später gerade auch alle Leute unserer schönen Gemeinde Dägerlen wieder und auch sonst viel Leute aus der Region. Das war super. Und da ich ja noch nicht gearbeitet habe, konnte ich immer bis zuletzt mit den Leuten über alte und neue Zeiten zu philosophieren. Da wurde mir wieder bewusst, in was für einer  tollen Gemeinde ich lebe. So viele lässige Leute.

Ich durfte mich mit vielen Menschen verabreden, wurde zum Essen eingeladen und erzählte tausend Mal dieselben Geschichten. Aber ich mache das sehr gerne da es immer toll ist Freunde wieder zu sehen und zu erfahren wie es ihnen ergangen ist. Aber zwischendurch braucht man dann doch mal ein Päuschen 🙂

1. Juni 2018 – Back Home

Ich war so lange von zu Hause weg. 3,5 Jahre lang zog ich durch die Welt, lebte in anderen Kulturen mit Menschen ganz anderer Mentalität und Einstellungen.

Kein Wunder war ich sooo unglaublich nervös und hatte irgendwie auch Angst. Was erwartet mich zu Hause, wie werde ich aufgenommen, fühle ich mich noch als Schweizer und kann ich mich wieder einigermassen eingliedern oder bin ich nun zu sehr Latino geworden ?

Ich war so nervös, dass ich richtig gezittert habe als ich den Flug buchte und konnte kaum noch schlafen. Im Flugzeug war ich extrem angespannt aber nun konnte ich nicht mehr zurück.

Es war ein sonniger Mittag beim Landeanflug und mir wurde bewusst, wie wunderschön unsere kleine Schweiz doch ist.

Als ich im Flughafen wieder Schweizerboden unter den Füssen hatte, war ich so überfordert mit dem Schweizerdeutsch, dass von allen Seiten auf mich einprasselte, dass ich Musik hören musste.

Im Zug und Postauto nach „Rutschwil“ klebte ich am Fenster und sog die Landschaft in mich auf.
Kurz vor der Rutschwiler Ortstafel hielt ich kaum noch aus. Ich explodierte fast vor Nervosität.

Dann endlich kam ich in meinem Zuhause an. Es war wunderschön. Ich konnte endlich wieder meine Familie und Freunde in die Arme nehmen und am Abend ging ich direkt in den Turnverein, um meine zweite Familie zu begrüssen.

Am nächsten Tag war direkt Turnfest angesagt, was ja sooo geil war.

Ich bin überglücklich wieder Zuhause zu sein….

25. Mai 2018 – Schwierigste Entscheidung

Während der ganzen Tour durch Patagonien hatte ich viel Zeit nachzudenken. Ich fuhr ja über 14’000km und war meist alleine im Helm 🙂

Ich überlegte immer wieder, was ich nach Patagonien machen werde. Ich hatte verschiedene Ideen. Unter anderem stellte ich mir auch vor wie es sein würde, nach Hause zu gehen. Nach 3,5 Jahren Familie und Freunde wieder zu sehen und mein geliebtes Heimatland. Zu Turnen und die Turnfester zu geniessen. Einfach wieder Mal so leben wie früher.

Bei all den verschiedenen Ideen über Tauchen in Mexiko, Surfen in Panama, irgendwo Arbeiten, Motorradfahren in Bolivien und vieles mehr, gefiel mir doch der Gedanke daran den Sommer in der Schweiz zu verbringen, immer mehr, bis ich nur noch daran denken konnte. Mein Heimweh wurde so stark wie noch nie zuvor. Also entschied ich mich zum Schluss sehr spontan, endlich nach Hause zu gehen.

Da ich mein Motorrad hierlassen musste, fuhr ich von „Tongoy“ direkt nach Argentinien.
Normalerweise kriege ich in jedem Land ein 3 Monatsvisum für mein Moppet. Aber genau beim Grenzübergang zwischen „Santiago“ und „Mendoza“ gibt es 8 Monate für Fahrzeuge. Ich wollte aber lieber 10 Monate. In „San Juan“ wo ich mein Baby in der Werkstatt meines Kumpels Gabriel einstellen konnte, ging ich auf das Strassenverkehrsamt (da kenne ich jemanden) um auszuchecken ob ich das Visum noch 2 Monate verlängern konnte. Leider unmöglich und schmieren geht auch nicht, da mittlerweile alles mit einem Computersystem kontrolliert wird. Nun wusste ich, dass mir genau 8 Monate blieben. Sollte ich das Motorrad bis dahin nicht aus dem Lande gefahren haben, würde es mir weggenommen werden oder ich müsste eine saftige Busse bezahlen, mehr als es noch Wert ist.

Ich buchte also den Flug und fuhr am nächsten Tag nach einem Abschieds-BBQ in der Werkstatt von Gabriel, rüber nach „Chile“, da die Flüge von da einen Drittel günstiger waren.
Nach einer Abschiedsparty im Hostel „Ventana Sur“ von Ivan und noch einem Abschieds-BBQ bei Johnny und flog ich dann Richtung Heimat.

21. Mai 2018 – Pfad der Verrückten

Am Samstag war dann der grosse Ausritt. Fast alle warfen sich in Montur. Zwei Routen standen zur Auswahl. Ich entschied mich für die Anspruchsvollere. „Sendero de los Locos“ (Pfad der Verrückten). Alle trauten sich nicht. Aber ich dachte wann hat man schon mal die Gelegenheit mit den Vollprofis mitzufahren… Wir waren nur zu acht.

Schon nach kurzer Zeit wurde mir klar warum der Name. Es ist eine sehr anspruchsvolle Route. Über Kies, Sand, Geröll, Dreck, steile Hügel hinauf und noch steilere Abhänge hinab, dem Strand entlang und durch Felslandschaften hindurch. Die 6 Stunden Fahrt hätten nicht strenger sein können. Trotz lokalem Guide haben wir uns verfahren, mussten die Bikes teilweise zu fünft aus dem Dreck den Hügel hinauf stossen und es gab viele Stürze. Jeden von uns hat es erwischt. Mich zum Glück nur einmal. Ich stürzte übers Geröll fahrend, auf die Seite. Nichts schlimmeres aber ein riesiger blauer Fleck, sollte für Monate zu sehen sein und das Gehen viel mir eine Zeitlang schwer.
Ein Australier hatte es ganze 15 Mal überschlagen. Der war halb tot zum Schluss.

Als wir am Abend doch noch mehr oder weniger heil zurück kamen war ich sehr erleichtert. Aber es war ein Wahnsinns Tag. So was habe ich noch nie erlebt. Adventure pur…

Später wurde dann der Geburtstag zelebriert und auch dass wir alle noch lebten 🙂
Eine Feier mit nur Bikern, gutem Essen, viel zu Trinken, viele Räubergeschichten und viel zu Lachen.
Später liessen wir den Abend auf der Terrasse am Lagerfeuer mit Blick aufs Meer ausklingen.

19. Mai 2018 – Tongoy

Nach einer längst überfälligen Rasur in Sanitago, blieben mir in der Werkstatt ein paar Tage, um meine Tornado etwas zu warten. Am folgenden Wochenende war ich an eine Geburtstagsparty in „Tongoy“ (400km nördl. von Santiago) eingeladen.  Pompeyo, eine alte Biker Legende in Chile und bester Freund von Johnny, lebt dort und führt ein kleines Hotel.
Ich fuhr also für ein verlängertes Wochenende mit den Jungs der Werkstatt nach Norden.

Unterwegs löste sich an der Gabel des hinteren Rades ein Deckel. Zum Glück fuhr Johnny hinter mir und stoppte mich. Beim Fixieren bemerkte ich, dass die Mutter der Hinterachse durchdrehte. Viel machen konnte man nicht. Ich kontrollierte optisch während der Fahrt alle 2 Minuten die Mutter.

Auf der Autobahn mit 100 km/h löste sie sich dann tatsächlich. Ich stoppte sofort. Wir versuchten das Problem provisorisch zu lösen. Zum Glück hatte ich genügend Material bei mir, um die Achse zu fixieren. Ich fühlte mich etwas wie Mac Gyver. Hahaha. Später in „Tongoy“, sollte ich hoffentlich eine Ersatzmutter in der Werkstatt von Pompeyo finden. Und so war es dann auch.

Ich hatte ein riiiiiesiges Glück. Hätte sich der Deckel nicht gelöst und hätte Johnny das nicht gesehen, wäre mir nicht aufgefallen, dass das Gewinde der Mutter durch war und ich hätte diese wahrscheinlich irgendwo mit 100 Sachen verloren. Dann hätte es einen bösen Unfall gegeben.

Die Zeit in „Tongoy“ war super. Jeden Tag wurde zusammen gegessen, gesurft, die Halbinsel erkundet und von Tag zu Tag kamen mehr geladene Gäste an. Über 40 waren es zum Schluss. Selbstverständlich alles Motorradfahrer.

12. Mai 2018 – Erneut bei Perez

Schon zum dritten Mal passierte ich den Grenzübergang nach „Villa la Angostura“. Pünktlich zum Wochenende kam ich an, um dort nochmals einige einheimische Freunde zu treffen.

Danach fuhr ich die „Ruta 40“ weiter nach Norden, durch die traumhafte Seenlandschaft bei „San Martin de los Andes“, „Zapala“ und „Las Lajas“. Von da aus überquerte ich die Anden nach Chile und besuchte erneut Ester und Yamil in „Curacautin“ für 2 Tage. Ich genoss noch einmal die Gastfreundschaft, die Natur und das definitiv bessere und wärmere Klima als im Süden.
Nun war ich dem Winter endlich Entkommen und sogar etwas voraus. Bald wird es aber auch hier schneien.

Es waren nur noch zwei Tage Autobahn und ich kam heil und mit dem letzten bisschen Gummi auf dem Hinterreifen in „Santiago de Chile““ in Johnnys Werkstatt an. Und die Schraube des Öltanks konnte ich quasi von Hand herausziehen, da das Innengewinde komplett ausgerissen war.
War wen interessierts 🙂 Ich hatte es geschafft.

3 Monate Patagonien, 14’000 km hinter mir, diverse Reparaturen, viele Nächte bei unter Null Grad im Zelt irgendwo in der Natur ohne Strom und Dusche, super Bekanntschaften und neue Freunde, grandiose Abenteuer und tausende spektakuläre Fotos der unglaublich schönen, vielfältigen und häufig unberührten Natur Patagoniens.

4. Mai 2018 – Fitz Roy

Da ich die letzten Tage immer bei Minustemperaturen und komplett nass im Zelt gepennt hatte, war es wieder mal Zeit für ein bequemes Bett in einem warmen Hostel. Da gerade Wochenende war, suchte ich etwas in „Calafate“ und verbrachte das Wochenende mit dem Schweizer Paar Celina & Joel und den durchgeknallten deutschen Hühnern Caro & Clara 🙂

Da es so super lustig war, trafen wir uns später alle wieder in „El Chaltén“. Ein nettes, kleines Bergdörfchen in Argentinien. Ausgangslage zu diversen Wanderungen unter anderem zum legendären „Fitz Roy“

Während diesen Tagen, waren wir eine lustig zusammengewürfelte Truppe. Die Leute aus „Calafate“, einige Argentinier, der kanadische Drogendealer, und nicht zu vergessen der komplett durchgeknallte, russische Birdman 🙂

Alle Wanderungen konnte wir nicht mehr machen, da teilweise schon über ein halber Meter Schnee lag. Es war aber trotzdem sehr nett. Vor allem der „Fitz Roy“ welcher erst am letzten Tag, kurz vor der  Abreise komplett  zu sehen war.

Einen Tag weiter nördlich kam ich nicht mehr weiter, da die Strassen nach Norden, wegen starkem Regen nicht mehr befahrbar waren. Ich pennte eine Nacht neben einer Tankstelle. Am nächsten Tag wurde immer noch gesagt, es wäre zu gefährlich mit dem Motorrad. Zufällig traf ich an der Tankstelle im Verlauf des Tages, weitere Motorradfahrer. Ein Paar aus Buenos Aires, eine Deutsche, welche einmal um die Welt fährt und der deutsche Lehrer Willy, der ein Motorrad für nur ein paar Wochen gekauft hatte. Zusammen nahmen wir die Strecke in Angriff. Falls etwas passieren würde, würden wir einander helfen oder sogar vor Ort die Zelte aufschlagen. Aber siehe da. Wir schafften die Schlammstrasse fast unbeschadet. Nur ein Sturz war zu verzeichnen. War aber nicht schlimm.

Die nächsten paar Tage reisten wir zusammen Richtung Norden, kochten abends immer zusammen und teilten Wein Bier und Fernet Branca. Am Morgen konnten wir jeweils nicht mehr vor 11.00 Uhr losfahren, da Motorräder und Strassen gefroren waren.

In „Esquel“ trennten sich unsere Wege leider wieder. Bei mir ging es rüber nach Chile.

Anstatt heftigen Wind, erwartete mich starker Regen. So schnell wie möglich ging es via „Chaiten“ und einigen Fähren nach „Puerto Varas“ zu den Eltern von Claudio. Dort konnte ich noch einmal einen Ölwechsel machen bevor es weiter ging.

19. April 2018 – Punta Arenas & Torres del Paine

Nach dieser tollen Zeit am Ende der Welt, wurde es nun auch wieder Zeit die Reise nordwärts anzutreten, da ich ja nun doch etwas länger hängen geblieben bin und der Winter sicher kommen wird. Es schneite teilweise schon.

Nächster Stopp war „Punta Arenas“. Die grösste chilenische Stadt in Patagonien. Unterwegs übernachtete ich nochmals bei Franco in „Rio Grande“.

Für „Punta Arenas“ fand ich in Couchsurfing den Biker Christian welcher mir Obdach gewährte. Er war super gastfreundlich, zeigte mir die Stadt in seinem Cabriolet, nahm mich mit an die Sitzung seines Biker-Clubs und an Geburtstagspartys von Freunden. So wurde mir nicht langweilig.

Tagsüber musste ich noch diverse Ersatzteile organisieren. Da es hier eine Dutyfree Zone gibt, ist es ideal, um einige Besorgungen zu machen. Schlussendlich blieb ich wieder 10 Tage hängen und machte auch noch einige Ausflüge mit Carolina, einer Freundin von Cristian und ihrer Familie. Es war super cool aber ich musste weiter.

In „Puerto Natales“ angekommen wollte ich per Fähre nach Norden reisen, um der Kälte zu entkommen. Die war aber gerade defekt wegen eines Unfalls. Also fuhr ich weiter zum berühmt, berüchtigten „Torres del Paine“ Nationalpark. Es regnete die ganze Zeit, so war ich komplett durchnässt als ich das Zelt aufbaute. Andere Touristen haben die 4 Tageswanderung abgebrochen, weil es so stürmisch war. Deshalb wollte ich am nächsten Morgen direkt weiter. Aber entgegen der Wettervorhersage war plötzlich super Wetter und ich wanderte hoch zu den Torres-Felstürmen, um noch knapp ein Foto zu schiessen bevor diese, eine Minute später im Nebel versanken. Glück gehabt. Und dass nur ein paar Tage bevor der Park schloss. Jippiiii.

6. April 2018 – Ushuaia

Zuflucht fand ich bei Carla, einer Freundin von Franco (bei dem ich die letzten Nächte gepennt hatte) und ihrer Mutter, in einem kleinen Häuschen in der Stadt.

Die nächsten Tage erkundete ich „Ushuaia“ hauptsächlich zu Fuss (mal den Hintern etwas schonen :-)). Weit kam ich aber nicht. Da bei Carla immer wieder Leute zu Besuch waren und immer eine top Stimmung herrschte, war dauernd Party angesagt und das war auch gut so nach der langen Reise.

Am Wocheneden war dann das Enduro Rennen. Wir fuhren zur Strecke, um die verrückten Motorrad- und Quad-Fahrer auf der halsbrecherischen Strecke zu beobachten. Franco fuhr auch mit.

Nach dem Rennen kam das ganze Team ins Häuschen von Carla. Es wurde wie wild an den Motorrädern geschraubt und gefeiert. Am nächsten Tag begleiteten wir Franco beim Rennen zurück nach „Rio Grande“ und ich wurde zu seinem offiziellen Fotografen ernannt ?

Nach dem Rennen gab es BBQ bei Francos Familie und abends sassen wir wieder alle zusammen bei bester Stimmung und Fernet ;-). Tags darauf fuhren wir zurück nach „Ushuaia“. Das war mal ein Wochenende 🙂 Nun raffte ich mich doch noch auf und machte einen Ausflug mit dem Motorrad. Ich fuhr die „Ruta J“ bis ans Ende (ca. 130km). Der südlichste Punkt der per Strasse erreicht werden kann.

Sehr spezielle Stimmung. Sehr kalt, windig, regnerisch und die Bäume stehen alle komplett schräg, da stetig sehr starke Winde herrschen. Kaum zu glauben, dass da unten noch Menschen leben. Als dann plötzlich noch die Sonne hervorkam, wurde die Landschaft in komplett neue Farbtöne gelegt.

Super schön und ein würdiger Abschluss.
Ich hatte eine geniale Zeit am „Culo del Mundo“

Muchas gracias chicas locitas, Carla y Sandra. Espero que nos vemos pronto de nuevo.

6. April 2018 – Ende der Welt

Als ich nun endlich in „Ushuaia“, das Ende der Welt einfuhr, konnte ich nicht glücklicher sein.
So viele Strapazen und 7000km lagen hinter mir.

Schon letztes Jahr wollte ich hier runter. Dann habe ich aber mehrere Monate mit Reparaturen verloren und konnte letztlich wegen des Wintereinbruchs die Reise nicht mehr fortsetzen. Ich musste in „Mendoza“ überwintern und habe da ein halbes Jahr gearbeitet, um die nächste Saison abzuwarten.

Lange war ich auch unsicher ob mein Motorrad durchalten würde. Von diversen Mechanikern wurde mir davon abgeraten. Reisende, die mir entgegenkamen, sagten immer „Du spinnst ja so spät in der Saison noch mit dem Motorrad da runter bei der Kälte dem Wind und Regen“.

Schlussendlich habe ich es aber doch durchgezogen und werde nun mit einem wunderschönen Glücksgefühl und einer sensationellen Abendstimmung belohnt.

Ich war zugegeben so richtig emotional.

„Ushuaia“, Fin del Mundo (Ende der Welt)

Von den Einheimischen auch liebevoll „Culo del Mundo“ (Arsch der Welt) genannt 🙂

28. März 2018 – Mech. Morty

Am 26. März kam ich in „Rio Grande“ auf der riesigen Insel, „Tierra del Fuego“ (Feuerland), auf argentinischer Seite an.

Es wurde wieder einmal Zeit für einen Ölwechsel und Check meines Babys. Sie hat sich gar nicht so schlecht gehalten bis jetzt und nun fehlen noch 200km bis „Ushuaia“ meinem grossen Ziel. Und da will ich nicht noch einen Schaden erleiden auf den letzten Kilometern.

Mir wurde Facundo empfohlen. Der Mechaniker mit der saubersten Werkstatt in ganz Südamerika. Und tatsächlich! Ich habe noch nie eine so ordentliche Werkstatt gesehen, schon fast schweizerisch 🙂

Facundo, von allen nur Morty genannt, ist ein super cooler Typ. Auch seine Freunde und Klienten waren super drauf. So lud mich Franco, ein lokal bekannter Enduro Fahrer, ein um in seinem Haus zu übernachten. Und am Abend gab es natürlich noch einige Biere in der Werkstatt. Es war eine so tolle Stimmung, dass ich gleich noch einen Tag länger blieb. Die Jungs waren voll in den Vorbereitungen für das längste Enduro Rennen in Südamerika, welches von „Rio Grande“ nach „Ushuaia“ und zurück führt und 2 Tage dauert. Später am Abend gab es natürlich ein BBQ. Einer der Fahrer des Rennens ist Anwalt und wollte mich, als er hörte das ich Ingenieur bin, gerade für seine Firma anheuern, welche er am Aufbauen war. Interessant. Ich hätte mich aber für mindestens ein Jahr verpflichten müssen und die Stadt gefiel mir nicht sonderlich. Also winkte ich dankend ab 🙂

Gracias locitos por todo su ayuda y hospitalidad

Am nächsten Tag nahm ich nun die finalen 200km in Angriff, um das Ende der Welt zu erreichen und ich war scheissnervös….

26. März 2018 – Typisch Patagonien

In „Bariloche“ fand ich ein cooles, günstiges Hostel. Als entschloss ich mich, ein paar Tage zu bleiben, da ich ja auch genau am Samstag Geburtstag hatte. Mit Freunden ging ich dann zum feiern und als wir, wie gewöhnlich für Argentinien um ca. 2.00 Uhr in die Disco wollten, machten die bereits zu. Hmmmmm.
Da am nächsten Morgen ein Iron Man stattfand, entschied der Bürgermeister alle Clubs um 2.00 Uhr zu schliessen. Super. Und dass an meinem Geburtstag. Tja. Pech gehabt.

Mit dem Motorrad machte ich einen Tagesausflug durch die Gegend von „Bariloche“ vorbei an Seen durch Wälder, die bekannte Brauerei des leckeren Patagonia Bier und „Colonia Suiza“, eine ursprünglich Schweizerische Kolonie, welche heute aber nur noch als Touristenattraktion taugt und mich eigentlich gar nicht so an die Heimat erinnert 🙂

„Bariloche“ ist sehr schön mit einer netten Altstadt, leider aber zu touristisch, sehr teuer und vom Luxus geprägt.

Nach ein paar Tagen ging die Reise weiter durch das kleine Hippie-Städtchen „El Bolson“ wo ich eine Tango Lektion bekommen habe und dann via „Esquel“ wieder rüber nach Chile. In „Futaleufu“ kam ich komplett durchnässt und spät abends auf einem Camping an. Zum Glück konnte ich in der Aufenthaltshütte pennen und musste nicht noch mein Zelt im Regen aufbauen.

Weiter südlich in „Coyhaique“ machte dann mein Motorrad wieder mal schlapp und wollte einfach nicht mehr starten. Ich konnte den Schaden trotz allen Bemühungen nicht beheben und da bereits Samstagnachmittag war, konnte ich auch keine offene Werkstatt finden. Zufällig traf ich auf der Strasse jemanden der einen Mechaniker kannte. Dieser holte mich und mein Sorgenkind mit einem Bus ab. Es stellte sich heraus, dass nur das Zündkerzenkabel etwas aus der Fassung gerutscht war aber nicht ganz. Somit konnte ich es nicht erkennen 🙂
n ja somit war es nichts schlimmeres und ich konnte die Reise am nächsten Morgen fortsetzen.

Nächster Stopp war „Puerto Rio Tranquilo“, mit seinem spektakulären Gletscher und den Marmorinseln. Folgender Link ist sehr interessant. Link

Je weiter südlich ich kam, desto weniger Zivilisation war da. Die nächsten paar Wochen war ich fast ausschliesslich in der Natur unterwegs, habe immer im Zelt geschlafen und war teilweise bis zu 5 Tage ohne Campingplatz und Dusche. Nachts hatte es bereits unternull Temperaturen. Viel Regen und Wind beim Fahren. Teilweise hat es mich fast vom Sitz geblasen und ich musste mich immer in starker Schräglage und reduzierter Geschwindigkeit vorwärts kämpfen. Abenteuer pur und die Natur ist einfach spektakulär da unten.

Ich hätte so viel zu erzählen aber ich würde mich verlieren. Zieht euch einfach die Fotos rein….

Typisch Patagonien 🙂

8. März 2018 – Motocross Weltcup

Von den Medina’s aus fuhr ich nun Richtung Argentinien. Auf der Autobahn hörte ich ein komisches Geräusch unter dem Motorrad und hielt sofort an. Das Kettenglied der Antriebskette hatte sich gelöst und hielt nur noch mit den 2 Stiften ohne Sicherung. Damit konnte ich keinen Meter mehr fahren. Ich versuchte es aber verlor sofort die Kette. Ich probierte dann die Kette Notfallmässig zu reparieren aber es fehlte mir an schwerem Werkzeug. Zufällig waren auf der anderen Autobahnseite Strassenarbeiter zu Gange. Die halfen mir dann mit grosser Zange und Hammer die Kette zu reparieren. Ganz tolle Jungs.

Ich fuhr weiter Richtung „Villa la Angostura“. Da wollte ich mich in mit meinen Freunden aus „San Juan“ zum Motocross Weltcuprennen treffen. Im letzten Moment haben sie aber abgesagt. Also wollte ich auch nicht bleiben und zufahren. Am Grenzübergang lernte ich zufällig eine Gruppe Argentinier kennen, welche auch für den Weltcup da waren und mich einluden zum BBQ am nächsten Tag. Also blieb ich doch. Es war absolut genial. Super Jungs, den ganzen Tag Essen, Bier, Wein und Fernet Branca trinken, im eiskalten See baden und einfach Spass haben. Der eine war Mechaniker und half mir die Kette zu reparieren. Leider stellten wir noch fest, dass die Kupplung durch war. Naja, das wollte ich dann nach dem Weekend lösen.

Die nächsten beiden Tage verbrachten wir am Weltcup Rennen an einer Lagune im Wald. Ein absolut spektakulärer Anlass und abends ging ich mit Freunden vom Campingplatz Party machen.
war ein tolles Wochenende mit super Leuten.

Nun fuhr ich zurück nach Chile zu Claudio. Bei ihm konnte ich die Kupplung eines anderen Motorrades ausbauen und meine kaputte damit ersetzen. Das war super und ich konnte viel Geld sparen. Danach fuhr ich wieder nach Argentinien und setzte meine Reise wie geplant fort 🙂

28. Feb. 2018 – Gastfreundschaft

Am ersten Tag erreichte ich das Surfer Paradies „Pichilemu“. Ich blieb aber nur eine Nacht. Zum Surfen war keine Zeit. Im Zentrum genoss ich am Abend noch ein riesiges Konzert.

Am nächsten Tag ging es weiter bis zu den Termen „Temas de Chillán“. Aufgrund der saftigen Preise besuchte ich aber keine der Termen, sondern suchte im Wald ein einsames Plätzchen zum Übernachten.

Ich fuhr runter bis nach „Curacautin“. Dort haben die Eltern einer Freundin aus Santiago ein kleines Grundstück mit einem Häuschen darauf. Direkt neben dem Nationalpark „Conguillio“ mit dem spektakulären Vulkan „Lonquimay“ vor der Nase. Es war so schön, ruhig und weitab der Zivilisation, dass ich einige Tage bei Ester und Yamil blieb. Ich machte eine Runde mit dem Motorrad durch den Nationalpark mit seiner wunderschönen Lavalandschaft, warmen Lagunen und endlosen Wäldern. Zum Glück habe ich mich noch verfahren und endete weitab im abgebrannten Wald „China Muerta“ (Totes China / ja in Chile darf ein Wald so genannt werden :-)) Ich fühlte mich wie in einem Märchenwald. Da kommt sonst wohl nie ein Tourist hin. Eine ganz spezielle Stimmung. Abends wurde ich jeweils mit Spezialitäten der Region verwöhnt. Unteranderem mit gekochten Algen. War jetzt nicht so mein Fall :-), aber sonst immer super Essen.  Die Gastfreundschaft ist enorm.

Nach diesen erholsamen Tagen führte mich mein Weg durch die Seenlandschaft, welche zurecht mit der Schweiz verglichen wird, weiter nach Süden durch die bekannten Orte „Villarica“, „Pucon“, „Panguipulli“, „Osorno“, „Entre Lagos“,… bis nach „Puerto Varas“. Dort fand ich Zuflucht im Haus der Familie Medina. Dort hat mein Kumpel Claudio eine kleine Werkstatt mit allem was man fürs Motorrad braucht. Von da aus machte ich noch einen 2 Tagesausflug auf „Chile“, die grösste Insel Chiles. Ich besuchte die Hauptstadt „Castro“ mit seinen farbige Holzhäuschen, das verschlafene Nest „Chonchi“ und die Westküste mit seien endlosen Stränden. Übernachtet habe ich irgendwo in einem kleinen Wald mit direkter Sicht auf den Salzwassersee „Lago Cucao“. Wunderschön. Zum Abendessen gibt es jeweils etwas Reis mit Currypulver. „En Guete“ 🙂

20. Feb. 2018 – Johnny Motos

Nachdem ich aus Brasilien nach „Santiago de Chile“ zurückgekehrt war, lebte ich wieder eine Zeit lang in der Werkstatt von Johnny.
Ich war richtig Reisemüde und genoss es wieder einmal etwas zu arbeiten, einen geregelten Tagesablauf zu haben und jeden Tag etwas Sport zu treiben.

Zwischendurch fuhr ich am Wochenende noch nach „Valparaiso“, „Viña del Mar“ und „Concon“ mit zwei jungen, durchgeknallten israelischen Motorradfahrern zum Party machen und Freunde zu besuchen.

Mein nächstes grosses Ziel war Patagonien (Süden von Südamerika, Teile aus Chile und Argentinien, Wikipedia) zu bereisen. Dementsprechend musste ich mich auch vorbereiten, da im Süden sehr extreme Bedingungen herrschen (Wind, Kälte, Regen, Schnee, riesen Distanzen, etc.) und ich erst spät in der Saison losreisen konnte. Ich werde wohl in den Winter hinein reisen und das heisst, optimale Ausrüstung organisieren. Schlafsack für unternull Temperaturen, Gaskocher, grössere Reserve-Benzinkanister, neues Zelt (Wasserdicht :-)), neuer Helm, neue GoPro-Halterung, Abdeckblachen, um Gepäck Wasserdicht zu verpacken, diverse Ersatzteile fürs Motorrad, etc….

Ich genoss das etwas mehr geregelte Leben in der Werkstatt und plötzlich war ein Monat rum.

Nun musste ich schleunigst los, damit ich die riesige Reise durch Patagonien auch wirklich realisieren konnte, ohne gegen Schnee und Eis kämpfen zu müssen. Ist wohl mit dem Motorrad nicht so lässig.

Nun galt es also schnellst möglich nach Süden zu fahren, damit ich „Ushuaia“, die Südlichste Stadt der Welt auch wirklich erreichen und dem Winter da unten wieder entkomme werde. Sonst würde ich nicht mehr rauskommen mit dem Motorrad. Etwas mulmig war mir schon, da mein Motorrad niemals so lange durchgehalten hat und immer wieder kaputt gegangen ist. Nach all den Reparaturen war es aber nun in bestmöglichem Zustand seit ich es gekauft hatte.
Also habe ich mich überwunden und bin mit grossem Respekt gegenüber den Naturgewalten im Süden, losgefahren.

26. Januar 2018 – Abschied

Nach zwei Tagen „Ilha Grande“ musste ich leider schon wieder weiter nach „Sao Paulo“
Dort traf ich Michi für unseren letzten Abend zusammen. Wir gingen noch ein letztes Mal zusammen weg ins Zentrum in eine Bar. Da wurde gegessen, getrunken, gesungen und zu Livemusik, typisch brasilianisch getanzt. Das war noch ein letztes, richtig einheimisches Erlebnis.
Am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam zum Flughafen. Ich sollte nach „Santiago de Chile“ fliegen und Michi zurück in die Heimat.
Ich war sehr traurig Michi wieder gehen zu lassen. Aber auch sehr glücklich über die geniale Zeit die wir zusammen verbracht haben.

Bis zum nächsten Mal… phone Numbers lookup

25. Januar 2018 – Iguaçu & Ilha Grande

Da es uns in Rio so gut gefallen hat, fuhren wir spontan dahin zurück um nochmals ein Wochenende da zu verbringen. Diesmal aber direkt im Partyviertel „Lapa“. Im super coolen Hostel „BananaZ“ lernten wir tolle, junge Leute kennen mit welchen wir zum Strand fuhren, nochmals auf den „Dois Hirmaos“ kletterten und natürlich viel Party machten.

Wir hatten eine tolle Zeit mit tollen Leuten.
Michi flog danach alleine zu den gigantischen „Iguaçu“ Wasserfällen. Ich ging nicht mit, da ich schon im April mit Mutti da war (Bericht)
Er lernte dort im Hostel ein paar Leute kennen, mit denen er die Fälle besuchen konnte.
Auch er war begeistert von dieser Naturgewalt.

Ich fuhr mit den Freunden vom Hostel in Rio, per Bus und Schiff nach „Ilha Grande“
Da hatten wir ebenfalls eine tolle Zeit. Wir wanderten über die Insel zu den schönsten Stränden, bei bestem Wetter und fuhren mit dem Boot zurück. Abends kochten wir zusammen und tranken Bier am Strand.

Es war eine sehr ausgelassene Stimmung. Ein wahres Inselparadies.

16. Januar 2018 – Strand, Party & Eingeborene

Nach einer Hammerwoche in Rio mussten Michi und ich nun weiterziehen. Wir reisten mit Bus nach „Buzios“. Ein wahres Strandparadies und ein superschönes Hostel, direkt am Beach.
Hier hatten wir nicht allzu grosse Pläne. Einfach relaxen und geniessen.
Wir lernten sehr schnell eine Gruppe Argentinier kennen. Ein Rugby Team aus „Buenos Aires“ Super coole Jungs. Am Abend machten wir jeweils Previa (Vor saufen) im Hostel und gingen dann alle zusammen aus. Oder eines Nachmittags nahmen wir alle an einem Partyboot-Ausflug teil.
Wir waren die beiden einzigen Schweizer an Bord. Nur Argentinier, Chilenen und Brasilianer. War super lustig und streng 🙂

Am letzten Tag machten wir noch einen Ausflug nach „Arraial do Cabo“. Die Malediven Brasiliens. Da war es aber so komplett überlaufen mit Touris, dass es gar nicht mehr so schön war. Tja schade. Besser in der Nebensaison besuchen…
Am selben Abend reisten wir mit dem Übernachtbus nach „Belo Horizonte“.
Die 4. grösste Stadt Brasiliens ist nicht sehr attraktiv. Heruntergekommene Gebäude, viel Dreck und Abfall und unglaublich viele Obdachlose. Aber somit gibt es auch kaum Touristen.

Ich hatte bereits Freunde da die wir besuchten, so konnten wir so richtig ins Eingeborenenleben eintauchen.
Wir besuchten einen Samba/Springbrunnen Event, das Fussballstadion, „Topo del Mundo“, „Mangabeiras“, die gigantischen Grotten in „Sete Lagoes“ und die traumhafte, Kolonialstadt „Ouro Preto“ welche durch ihre Goldminen reich und bekannt wurde.

Und als Highlight waren wir am Samstagabend, bei Freunden, auf einer Terrasse hoch über der Stadt, zum BBQ eingeladen.
Es war sehr interessant wieder einmal etwas ausserhalb vom grossen Touristenstrom zu machen.
Muito obrigado Priscilla, Dali, Flavia, Plínio e Robson

9. Januar 2018 – The Toucals

Zusammen mit dem Deutschportugiesen Dominik gründeten wir in Rio die Gang „The Toucals“
Das Wort setzt sich zusammen aus „Tourist“ und „Local“ (Einheimischer).
Ich lebe ja nun schon seit fast drei Jahren in Südamerika und gelte darum zu 80% als „Local“, Dominik spricht perfekt Portugiesisch und Michi (auch „White Boy“ genannt), verkörpert den perfekten Touristen. Und zusammen sind wir „The Toucals“.
Wir haben uns auch überlegt mit der „Toucal Gang“ hier einzusteigen, die anderen Banden auszustechen, Rio zu übernehmen und aufzuräumen. Hahaha.
Solche Ideen kommen zu Stande, wenn drei Tölpels im Urlaub zu viel Zeit zusammen verbringen. Das ergibt dann die sogenannten „Toupels“ 🙂

Wir haben sogar einen Wikipedia Artikel erstellt. Leider wurde dieser aber von den Deppen gelöscht. Die haben einfach keinen Respekt vor den Toucals. Hahaha
Hier der Artikel:

Toucal (Mischwort bestehend aus Tourist und Local)

Der Begriff „Toucal“ wurde von drei Rucksackreisenden im Jahr 2018 in Rio de Janeiro kreiert.
Zwei Schweizer Brüdern und einem Deutschportugiesen, welche zeitweilig in der Favela Babilonia lebten.
Dieser Begriff soll für Leute stehen welche schon so lange in einem Land oder in einer Region Reisen, so dass Sie sich bereits fast so gut auskennen wie Locals und in die Kultur integriert aber eben noch als Reisende unterwegs sind.
Daraus resultierte ebenfalls die „Toucal Gang“, welche bis heute aus den drei Gründungsmittgliedern besteht.
Ein „Toucal“ zeichnet sich ebenfalls durch Offenheit, Humor, Hilfsbereitschaft, Integrationsfähigkeit, äusserst Standhaft und Party Animal aus.

8. Januar 2018 – Leben in der Favela

Wir haben nun eine ganze Woche lang in einem Hostel in der Favela „Babilonia“ direkt über der „Copacabana“ gelebt. Ein nettes Low Budget Hostel mit grossen Terrassen und super Aussicht.

Direkt nebenan liegt die Favela „Chapeu Mangueira“. Diese gelten grundsätzlich als sehr sicher. Was wir nicht wussten, dass die beiden Favelas zurzeit miteinander im Krieg waren. Es wurde mindestens einmal pro Tag oder Nacht geschossen. Manchmal nur ein paar Schüsse, manchmal richtige Gefechte.
Einmal sind wir abends um sieben zurückgekommen, da wurde uns erzählt, da vor einer Stunde direkt vor dem Hostel ein Gefecht stattfand mit Maschinengewehren und Granaten. Im Hostel drin mussten sich alle eine halbe Stunde lang auf den Boden legen. Da haben wir gerade nochmals Glück gehabt.
Da sich das Hauptquartier direkt hinter dem Hostel befindet, musste die Gang nur herum auf den Vorplatz gehen um in die andere Favela rüber zu schiessen. Jungs zwischen ca. 12 und 19. älter werden sie normalerweise nicht. Das ist schon traurig. Kinder, die mit scharfer Munition Krieg spielen.
Nach den Schiesserein kommen die Leute wieder hervor und das Leben geht ganz normal weiter. Man ist sich hier daran gewöhnt. Allerdings sagen Anwohner, dass es noch nie schlimm war in den letzten Jahren wie genau in dieser Woche.
Will man da Drogen kaufen muss man 30 Sekunden laufen, an den schwerbewaffneten Wachen vorbei und schon hat man beste Qualität in der Hand für super Preise.
Ist schon schräg, wenn man sich das vorstellt.
Wenn man herum läuft fühlt man sich aber komplett sicher, da man weiss, dass man sicher nicht ausgeraubt wird. Man kann normal mit den Menschen sprechen und die sind sehr freundlich.
Nur der Gedanke in eine Schiesserei zu geraten ist etwas mulmig. Die Gangs würden aber auf jeden Fall die Touristen beschützen. Sollte ein internationaler Tourist verletzt werden, würde das Militär mit Hubschraubern und Panzern einfahren und alles Platt machen.

Das war wohl eine der aufregendsten Woche seit langem.
Das Wochenende verbrachten wir dann hauptsächlich an Sambapartys an der „Copacabana“ oder im Stadtteil „Lapa“, dass Partyviertel.
Alles vollgestopft mit Bars, Clubs und Menschen. Party drinnen und draussen. Viel Musik und überall wird Alkohol und Essen verkauft.
Ein wilder Mix aller Rassen und Farben, Touristen, Prostituierten, Heteros, Schwulen, Lesben, Transvestiten, Obdachlose, Reiche, Arme und vieles mehr. Ich habe wohl noch ein so ausgelassenes Treiben gesehen wie hier und jeder ist einfach so akzeptiert wie er ist. Und alles tanzt…

Rio ist für mich die bisher interessanteste und faszinierendste Stadt der Welt. Wahnsinnig, aufregend, schön, hässlich, reich, arm, traurig, fröhlich, lebensfroh, sicher, gefährlich, Leben, Tod, …
Wohl noch nie spürte ich so krass viele unterschiedliche Emotionen an einem Ort vereint.
Ich liebe Rio…

7. Januar 2018 – Grösste Favela Südamerikas

Kaum war der eine Dominik weg, war schon ein neuer da 🙂 Der Deutschportugiese Dominik aus Aachen.
Zusammen gründeten wir die Gang „The Toucals“ (siehe Bericht 9. Januar 2018 – The Toucals).
In den nächsten Tagen erkundeten wir noch weitere Plätze in Rio. Ein Highlight war ganz klar der grössere Fels der beiden „Dois Hirmaos“ (zwei Brüder), zu erklimmen und da wir ja zwei auch zwei Brüder sind war es perfekt 🙂
Die Aussicht über die ganze Stadt ist einfach genial. Für mich, der beste Aussichtspunkt in Rio.

Während dem Aufstieg sieht man immer wieder von hoch oben auf die grösste Favela Südamerikas runter. „Rocinha“. Ein gewaltiger Anblick. Kaum zu glauben das da eine halbe Million Menschen drin leben. Genau an diesem Tag hörte man andauernd Schiessereien. Jede halbe Stunde ging es ab da unten.
An einem der nächsten Tage machten wir dann noch eine Tour durch diese Favela. Wir starteten ganz oben und gingen zu Fuss durch die ganze Favela runter bis zum Ausgang. Wir waren hin und hergerissen ob wir das tun sollten. Es stellte sich aber als die richtige Entscheidung heraus. Das Leben ist ganz anders als man sich es vorstellt aus den Hollywood Filmen und den Medien.
Es gibt fast keine Verbrechen wie keine Diebstähle etc. da die Favelas von den Banden beherrscht werden und die ihre eigenen Gesetze haben. Die Polizei ist geschmiert und hat nichts z sagen.
Sollte trotzdem jemand gegen die internen Gesetze verstossen und bestiehlt zum Beispiel einen Touristen British Columbia , wird dem Dieb die Hand abgehackt. Deshalb sieht man auch des Öfteren Menschen mit Stummel. Man fühlt sich in der Favela drin bedeutend sicherer als draussen an der „Copacabana“ zum Beispiel. Es herrscht ein ganz normales Leben. Die Leute haben Arbeit und produzieren vieles gleich selber in der Favela drin. Es gibt Fabriken, Schulen, Geschäfte, Banken, … Sie funktionieren quasi unabhängig. Natürlich alles kontrolliert von den Banden die ihr Geld mit Drogen verdienen und sich teilweise gegenseitig bekriegen. Es ist super interessant die Geschichten direkt vor Ort und aktuell zu hören und das Leben da drin so richtig zu spüren.

Man fühlt sich auch nicht wie auf einer Safari, da ein normaler Lebensalltag herrscht und wenn man sich nicht gerade mit seiner riesen Kamera vor den Leuten aufbaut und ohne zu Frage Fotos schiesst, nehmen sie einem fast nicht wahr.
Schon sehr viele Filme wurden hier gedreht wie
„The Incredible Hulk“ (Filmausschnitt)
Oder „Fast Five“ (Filmausschnitt)

5. Januar 2018 – James Bond in Rio

Und natürlich war auch James Bond schon in „Rio de Janeiro“ 🙂
Im Klassiker „Moonraker“ bekämpfte er den Beisser auf der Gondel zum Zuckerhut

Weitere Szenen:

Später im Film zog 007 weiter nach Iguaçu (Bericht)

Auch viele weitere bekannte Filme wurden in Rio gedreht:
City of God: Trailer 
Tropa Elite: Trailer
Fast Five: Filming in Rio
Vier Fäuste gegen Rio: Trailer 🙂

4. Januar 2018 – Ciao Pechvogel

Wir hatten ein etwas gedrängtes Programm, da Domi schon bald wieder nach Hause fliegen musste. Also fuhren wir schon am 2. Januar weiter ins berühmt, berüchtigte „Rio de Janeiro“ Leider hatte es stundenlang Stau der Küste entlang und somit kamen wir erst um Mitternacht an.
Da BK nur noch genau einen Tag Zeit hatte, buchten wir eine komplette Tagestour um die bekanntesten Sehenswürdigkeiten an einem Tag zu sehen.
Die „Cristo“ Statue auf einem Hügel hoch über Rio, das Fussballstadion „Estadio Mario Filho“ wo die Brasilianer seiner Zeit mit 7:1 von den Deutschen vernichtet wurden, das Sambastadion, die „Catedral“, die berühmte Treppe „Escadeira Selaron“ und natürlich den Zuckerhut „Pao de Acucar“ als Highlight.

Mit dem Wetter hatten wir Glück. Es hat erst abends begonnen zu regnen 🙂
Es war eigentlich ein ganz cooler Tag. Aber etwas zu stressig und zuuuuu viele Touris. Alles war vollgestopft mit Menschen. Aber das ist halt so in der Hochsaison.
Es war aber auf jeden Fall ein würdiger Abschluss für unsere Reise mit BK. Er musste am nächsten Morgen auf den Flieger und zurück in die Schweiz.

Wir hatten eine tolle Zeit und trotzdem ist er der Pechvogel Nummer Eins.
Aus beruflichen Gründen konnte er nur 10 Tage bleiben. In der Zeit hat es zu 90% geregnet. Wir konnten keinen einzigen Tag am Strand relaxen und am letzten Tag in Rio wurde er noch krank und säuchte sich durch die Tour. Bei jeder Gelegenheit schlief er mit starken Magenschmerzen ein und konnte die tollen Aussichten nicht mehr geniessen. Das war richtig Scheisse.
Ich hoffe es hat Dir trotzdem gefallen und Du kannst einige gute Erinnerungen mit nach Hause nehmen.
Für mich war es genial Dich wieder einmal zu treffen. Bis nächstes Mal 😉

31. Dezember 2017 – Regentage

Der Plan war mit dem Bus, der Küste entlang, bis nach Rio zu reisen.
Erster Stopp war „Maresias“ Aufgrund fast konstantem Regen, konnten wir gar nicht viel mehr machen als an einer Strandbar die brasilianischen Getränke zu erkunden und abends etwas weggehen.

Weiter ging es dann mit Bus und Fähre nach „Ilhabela“. Auch da wollte der Regen fast nicht abbrechen. Nur kurzzeitig schaute kurz die Sonne hervor. Wir versuchten das Beste aus der Situation zu machen und erkundeten die Insel im Regen und gingen dann halt nachts etwas länger weg 😉
Die Insel, davon sind wir überzeugt, wäre bestimmt sehr schön bei mehr Sonneneinstrahlung. Haha.
Und weiter ging es nach „Paraty“. Ein sehr schönes Kolonialstädtchen mit nur Kopfsteinpflaster Strassen die einem sogar das Gehen erschwerten. Das passt aber voll in Bild. Die Gebäude sind nämlich sehr alt und rustikal.

Wir mussten nun entscheiden was wir am nächsten Tag an Sylvester anstellen würden. Trotz Regenprognose, buchten wir eine Bootstour. Abends ging man chic Essen und dann in den einzigen Club in Town „Paraty 33“. Dort feierten wir die Pre Sylvester Party bis in die frühen Morgenstunden.
Um 11.00 Uhr legte dann unser Boot ab auf welchen wir den Tag verbrachten. Und siehe da, entgegen allen Erwartungen zeigte sich die Sonne und das weit länger als angenommen.
Mit dem Boot ging es zu Livemusik zwischen kleinen Inseln hindurch hin zu schönen Stränden, wo man baden und vom Boot springen konnte. Allerdings wurden wir aufs gröbste ermahnt als wir aus dem ersten Stock sprangen. Es wäre zu gefährlich. Hahaha.

Als wir dann gegen Abend wieder zurück ans Land kamen, genehmigten wir uns noch einen Caipi in der Innenstadt und dann musste man sich auch schon vorbereiten auf die Sylvester Party. Um Mitternacht gab es ein riesen Feuerwerk am Strand und danach pilgerten die tausenden Schaulustigen ins Zentrum. Dort gab es auf der Strasse überall Bier und Cocktails zu kaufen und es wurde wie wild getanzt. Ein super Schauspiel. Später landeten wir erneut im „Paraty 33“ und liessen dort das neue Jahr zu Livemusik und Gin Tonic ein klingen. Bei Tagesanbruch tigerten wir dann zurück ins Hostel.
Das war ein würdiger Einstig ins 2018.