Zuerst ging es rüber an die Pazifikküste und runter bis nach „Pichilemu“, Chiles Surfhochburg.
Da verbrachte ich 2 Tage auf dem „Camping Surfarm“ und genoss den schönen und jetzt schon leeren Strand.
Und weiter ging es nach Süden, vorbei an den Salzseen „Lo Valdivia“ bis knapp vor „Llico“. Da ist mir dann im Wald plötzlich völlig unvorhergesehen mein Motorrad abgestorben.
Ich habe es dann bei brütender Hitze so weit als möglich zerlegt und alles mir bekannte kotrolliert und versucht den Schaden zu beheben. Leider ohne Erfolg.
Da ich letztes Jahr die sehr lange und anstrengende Reise durch Patagonien gemacht habe, schwer beladen und das Gas immer am Anschlag wegen der starken Winde, waren die Ventile und der Zylinder komplett hinüber.
Ein netter Chilene hat dann angehalten und mich bis ins Dorf zum einzigen Mechaniker weit und breit abgeschleppt. Dieser konnte mir leider auch nicht helfen.
Shiiiiiit!!! „Motorrad Down“… Again…
Da sass ich nun mit einem Motorschaden und einem engen Zeitplan, um die Events im Süden zu besuchen. Die Möglichkeiten waren das Motorrad da zu lassen mit dem Bus weiterreisen und später zurückkommen. Oder einen Transport zu organisieren ins nächst, grössere Dorf wo es evtl. einen Mechaniker gab, der mir evtl. helfen könnte. Die Ersatzteile müssten aber sowieso in Santiago bestellt werden. Das beste Szenario wäre also zurück nach Santiago in die Werkstatt. Da kann ich umsonst wohnen und die Reparaturen machen. Ich fing also an die netten Leute des kleinen Küstendörfchens zu bequatschen und plötzlich kam heraus, dass der Nachbar Kelo (Bürgermeister) am nächsten Morgen mit seinem Laster nach Santiago fahren musste, um Baumaterial abzuholen. Ich fragte ihn also ob es möglich wäre mir zu helfen. Ohne mit der Wimper zu zucken willigte er ein und sagte ich solle alles rüber bringen damit wir den Truck beladen können. Auf die Frage was es kosten würde antwortete er: „Selbstverständlich nichts, ich fahre ja sowieso dahin.“ Wahnsinn. Wir packten also alles auf seinen Lastwagen. Dann wurde es auch schon dunkel und er lud mich zum Abendessen mit seiner Familie ein. Ich durfte die Dusche benutzen und in einem super bequemen Bett schlafen, bevor es um 4 Uhr morgens losging.
Mit dem uralten, klapprigen Mercedes Laster fuhren wir nach „Santiago“. Dort kamen wir um 9 Uhr, im südlichen Teil, weit weg von der Werkstatt an. Nun brauchte ich noch einen Transport bis dahin. Also rief ich meine Freunde Roberto und Ricardo an. Die waren zwei Stunden später mit ihrem Lieferwagen da und holten mich ab. Somit kam ich am Samstagmittag, keine 20 Stunden nach meinem „Breakdown“ und hunderte km entfernt, in der Werkstatt an.
Unglaublich, normalerweise würde das ein kleines Vermögen verschlingen und einige Tage in Anspruch nehmen. Es hat mich aber nichts gekostet, ausser einem Frühstück und einige Biere 🙂
Nach dem Wochenende kam mein guter Freund Claudio, ein super Mechaniker aus dem Urlaub zurück und half mir den Motor zu reparieren, alle wichtigen Teile zu ersetzten und diese durch seine Kontakte günstig zu kriegen. Somit war ich am Mittwoch schon wieder ready.
Juhuuuuuu. Es ist schier unglaublich einen solchen Schaden so schnell und günstig zu beheben.
Dank meiner Freunde und den netten Leuten in „Llico“ war ich nun schon wieder startklar.
Muchas, muchas gracias Kelo, Roberto, Ricardo, Claudio y Johnny por su ayuda. Son unos genios 🙂
Nun fuhr ich im Eiltempo in zwei Tagen, 1300 km mit einer Übernachtung bei Perez in „Curacautin“, nach „Villa la Angostura“ um dort pünktlich zum Weltcuprennen meine Zelte aufzuschlagen.