7. Januar 2018 – Grösste Favela Südamerikas

Kaum war der eine Dominik weg, war schon ein neuer da 🙂 Der Deutschportugiese Dominik aus Aachen.
Zusammen gründeten wir die Gang „The Toucals“ (siehe Bericht 9. Januar 2018 – The Toucals).
In den nächsten Tagen erkundeten wir noch weitere Plätze in Rio. Ein Highlight war ganz klar der grössere Fels der beiden „Dois Hirmaos“ (zwei Brüder), zu erklimmen und da wir ja zwei auch zwei Brüder sind war es perfekt 🙂
Die Aussicht über die ganze Stadt ist einfach genial. Für mich, der beste Aussichtspunkt in Rio.

Während dem Aufstieg sieht man immer wieder von hoch oben auf die grösste Favela Südamerikas runter. „Rocinha“. Ein gewaltiger Anblick. Kaum zu glauben das da eine halbe Million Menschen drin leben. Genau an diesem Tag hörte man andauernd Schiessereien. Jede halbe Stunde ging es ab da unten.
An einem der nächsten Tage machten wir dann noch eine Tour durch diese Favela. Wir starteten ganz oben und gingen zu Fuss durch die ganze Favela runter bis zum Ausgang. Wir waren hin und hergerissen ob wir das tun sollten. Es stellte sich aber als die richtige Entscheidung heraus. Das Leben ist ganz anders als man sich es vorstellt aus den Hollywood Filmen und den Medien.
Es gibt fast keine Verbrechen wie keine Diebstähle etc. da die Favelas von den Banden beherrscht werden und die ihre eigenen Gesetze haben. Die Polizei ist geschmiert und hat nichts z sagen.
Sollte trotzdem jemand gegen die internen Gesetze verstossen und bestiehlt zum Beispiel einen Touristen British Columbia , wird dem Dieb die Hand abgehackt. Deshalb sieht man auch des Öfteren Menschen mit Stummel. Man fühlt sich in der Favela drin bedeutend sicherer als draussen an der „Copacabana“ zum Beispiel. Es herrscht ein ganz normales Leben. Die Leute haben Arbeit und produzieren vieles gleich selber in der Favela drin. Es gibt Fabriken, Schulen, Geschäfte, Banken, … Sie funktionieren quasi unabhängig. Natürlich alles kontrolliert von den Banden die ihr Geld mit Drogen verdienen und sich teilweise gegenseitig bekriegen. Es ist super interessant die Geschichten direkt vor Ort und aktuell zu hören und das Leben da drin so richtig zu spüren.

Man fühlt sich auch nicht wie auf einer Safari, da ein normaler Lebensalltag herrscht und wenn man sich nicht gerade mit seiner riesen Kamera vor den Leuten aufbaut und ohne zu Frage Fotos schiesst, nehmen sie einem fast nicht wahr.
Schon sehr viele Filme wurden hier gedreht wie
„The Incredible Hulk“ (Filmausschnitt)
Oder „Fast Five“ (Filmausschnitt)