Nachdem ich aus Brasilien nach „Santiago de Chile“ zurückgekehrt war, lebte ich wieder eine Zeit lang in der Werkstatt von Johnny.
Ich war richtig Reisemüde und genoss es wieder einmal etwas zu arbeiten, einen geregelten Tagesablauf zu haben und jeden Tag etwas Sport zu treiben.
Zwischendurch fuhr ich am Wochenende noch nach „Valparaiso“, „Viña del Mar“ und „Concon“ mit zwei jungen, durchgeknallten israelischen Motorradfahrern zum Party machen und Freunde zu besuchen.
Mein nächstes grosses Ziel war Patagonien (Süden von Südamerika, Teile aus Chile und Argentinien, Wikipedia) zu bereisen. Dementsprechend musste ich mich auch vorbereiten, da im Süden sehr extreme Bedingungen herrschen (Wind, Kälte, Regen, Schnee, riesen Distanzen, etc.) und ich erst spät in der Saison losreisen konnte. Ich werde wohl in den Winter hinein reisen und das heisst, optimale Ausrüstung organisieren. Schlafsack für unternull Temperaturen, Gaskocher, grössere Reserve-Benzinkanister, neues Zelt (Wasserdicht :-)), neuer Helm, neue GoPro-Halterung, Abdeckblachen, um Gepäck Wasserdicht zu verpacken, diverse Ersatzteile fürs Motorrad, etc….
Ich genoss das etwas mehr geregelte Leben in der Werkstatt und plötzlich war ein Monat rum.
Nun musste ich schleunigst los, damit ich die riesige Reise durch Patagonien auch wirklich realisieren konnte, ohne gegen Schnee und Eis kämpfen zu müssen. Ist wohl mit dem Motorrad nicht so lässig.
Nun galt es also schnellst möglich nach Süden zu fahren, damit ich „Ushuaia“, die Südlichste Stadt der Welt auch wirklich erreichen und dem Winter da unten wieder entkomme werde. Sonst würde ich nicht mehr rauskommen mit dem Motorrad. Etwas mulmig war mir schon, da mein Motorrad niemals so lange durchgehalten hat und immer wieder kaputt gegangen ist. Nach all den Reparaturen war es aber nun in bestmöglichem Zustand seit ich es gekauft hatte.
Also habe ich mich überwunden und bin mit grossem Respekt gegenüber den Naturgewalten im Süden, losgefahren.