25. Dezember 2017 – Wiedersehen

Am 25. Dezember musste ich um 5 Uhr morgens auf den Bus nach „Sao Paulo“, dort sollte ich nämlich zwei ganz besondere Menschen aus der Schweiz treffen.
Meinen Bruder Michi, mit dem ich zuletzt 2016 durch Peru gereist bin und Dominik „BK“ Berger. Mit ihm trank ich mein letztes Bier 2015 in Ecuador.
Als ich die beiden am Busterminal endlich gefunden habe, war die Freude einfach riesig. Nach den üblichen Begrüssungsritualen, mussten wir uns beeilen um den Bus an die Küste noch zu erwischen. Wir hatten uns so viel zu erzählen, dass wir den fast verpasst hätten 🙂
Aber die nächsten 10 Tage mit BK und den ganzen nächsten Monat mit Michi werden wir genug Zeit haben alles zu Bequatschen und Aufzuarbeiten …
Es war sooooooooooooo toll die beiden wieder zu sehen. Canadian area code 902

24. Dezember 2017 – Alte Bekanntschaft

Am 20. Dezember reiste ich mit dem Flugzeug von „Santiago de Chile“ nach „Sau Paulo“ in Brasilien.
Der Flug über die Anden war der Wahnsinn. Man hatte das Gefühle die weissen Berggipfel berühren zu können, so hoch sind diese.
Mit dem Bus ging es dann nach „Araras“ dort lebt Gil, ein alter Bekannter, den ich 2010 in Australien in der Sprachschule kennen gelernt habe.
Spät abends holte er mich am Busterminal ab und wir fuhren zu seinem Haus wo er mit seiner, zurzeit hochschwangeren Frau Paula lebt. Die nächsten Tage führten sie mich in der Stadt herum, wir trafen Familie, Bekannte und Freunde. Sie liessen mich an ihrem Leben teilhaben als ob ich schon immer dazu gehören würde. Ich habe in kurzer Zeit super tolle Leute kennen gelernt.

Die Familie besitzt eine Ranch ausserhalb der Stadt. Mit Pool, Partyareal, Felder mit Agrokultur, Pferden, …. Ein wahres Paradies. Gil führte mich herum und erklärte mir die ganzen Konzepte, wir probierten diverse Früchte und Pflanzen. Das war super interessant.
Am 23. Dez. machten wir ein riesen BBQ mit Familie und Freunden, das war super lässig.
Um Mitternacht verlagerten, einige wenige die noch konnten, an eine White Party in der Stadt bis in die frühen Morgenstunden 🙂 Auch ein ganz spezielles Erlebnis.
Am 24 Dez. lud mich die Familie zum Mittagessen in super schönes Restaurant am Fluss ein.
Und am Abend durfte ich der traditionellen Weihnachtsfeier mit der kompletten Familie beiwohnen und so die Gepflogenheiten der Brasilianer Familie erfahren.
Leider musste ich nach vier Tagen schon wieder weiter. Schade, denn die Gastfreundschaft war enorm.

Muito obrigado à Paula e Gil, Familia Gandara e amigos. Foi um pracer…

PS: Blick in die Zukunft: Im Januar 2018 gebärt Paula ein gesundes, süsses Baby.
Die beiden sind nun glückliche Eltern. Ich wünsche Ihnen nur das Beste.

20. Dezember 2017 – Zurück nach Santiago

Der Norden Argentiniens, war ein riesiges Abenteuer.
Ich empfehle jedem, da oben mit einem Fahrzeug zu reisen, damit man möglichst weit rumkommt, sich Zeit nehmen um die Schönheit der Natur in ihrer vollen Pracht einfangen zu können.
Sehr sicher, geprägt durch unglaublich schöne Landschaften und super tolle Menschen. Ich wurde immer willkommen geheissen, eingeladen und wie ein Ehrengast behandelt. In jeder Situation fand ich Menschen die mir selbstlos geholfen haben und mich nicht immer bescheissen wollte. Das hat mir nach den, schlussendlich eher schlechten Erfahrungen in „Mendoza“ gezeigt, dass die Argentinier doch ein sehr tolles Folk sind.

Nachdem ich nochmals 5 Tage in „Rossettis“ Werkstatt gelebt und gearbeitet habe und dabei nochmals einige Wartungsarbeiten an der Tornado durchführen konnte, fuhr ich für einen Nacht nach Mendoza wo bei Bri, Romi und Micky Danger unter kam. Da hatte ich schon zuvor 3 Wochen lang gelebt.
Am nächsten Morgen brach ich dann auf nach „Santiago de Chile“, wo ich erneut Zuflucht in Johnnys Werkstatt fand.
Adios Argentina. Nach 9 intensiven Monaten. Wir sehen uns schon bald wieder 😉

12. Dezember 2017 – Argentina Norte

Nach dem Partywochenende mit „Crazy Dom“ in Salta, brach ich nach Jujuy auf. Das ist die nördlichste Region Argentiniens und für mich auch die bisher schönste. Eine unglaubliche Vielfalt an Felsformation und Farben. Da es nördlich Richtung Bolivien geht, spürt man ganz klar dessen Einfluss. Die Menschen sehen fast ausnahmslos indigen aus und sind sehr klein. Wohnen teilweise in weit abgelegenen Bergdörfchen in wüstenartigem Klima. Sand Staub und Kakteen. Eine sehr trockene Schönheit. Man bewegt sich auch immer in grosser Höhe.

Ich fuhr bis nach „Humahuaca“ und noch etwas weiter nach „Coctaca“. Danach ging es wieder runter nach „Purmamarca“ und hoch Richtung Chile. Durch die Salzebene „Salinas Grandes“ bis „Susques“ und schliesslich „San Antonio de los Cobres“. Dort fand ich den Weg zurück auf die „Ruta National 40“. Das ist die „Route 66“ von Südamerika auf der ich schon Richtung Norden gereist und dann nach „Salta“ rüber weg gedriftet bin. Nun konnte ich die Strecke noch komplettieren. Es ging über einen 4895m Pass, bei glücklicherweise bestem Wetter und dann nur noch abwärts. De Strasse waren wieder reine Schotterpiste und erforderten dementsprechend höchste Konzentration.

Nach „Cachi“ übernachtete ich noch einmal in „Utopia“ bei Martina und Johann.
Da offensichtlich die Kugellager der hinteren Radachse ersetzt werden musste, fuhr ich am nächsten Morgen um 5.30 Uhr los, um frühst möglichst in „Cafayate“ einen Mechaniker zu finden, da Samstag war und ich keine Zeit verlieren wollte mit Ersatzteile bestellen oder erst Montag die Reparaturen machen zu können. Und es war höchste Zeit. Als ich auf den letzten Kilometern wieder Asphalt unter den Rädern hatte, schwankte das Hinterteil so deftig, dass ich mich nicht getraute mehr als 50kmh zu fahren. Bei Demontage wurde klar, dass die Kugeln bereits aus dem Kugellager herausgesprungen waren.
Zum Glück ging alles gut und am Nachmittag war mein Bike wieder ready.
Zufälligerweise sollte „Crazy Dom“ am Abend auch in „Cafayate“ eintreffen. So konnten wir uns erneut reunionieren und eine abgefahrene Samstagnacht mit den Eingeborenen, viel Fernet Branca und Bullriding erleben. Weitere Details will ich jetzt gar nicht beschreiben 🙂

Am Montag fuhr ich dann via idyllisches „Tafi del Valle“ in der „Tucuman“ Region, weiter Richtung Süden, bis nach „Catamarca“, und am nächsten Morgen, bei über 40 Grad durch die Wüstenregion bis nach „San Juan“. Da gab es ein erfreuliches Wiedersehen mit allen meinen Freunden.

6. Dezember 2017 – TV Dägerlen meets TV Bauma

Nach „Utopia“ fuhr ich durch den wunderschönen Nationalpark “ Los Cardones“ nach „Salta“.
Dort sollte ich auf einen guten, alten Freund aus der Schweiz treffen. Schläpfi vom TV Bauma oder ab einem gewissen Alkoholpegel auch „Crazy Dom“ genannt. Er ist seit Monaten in Südamerika unterwegs und reist von Norden nach Süden. Wir konnten uns nun so organisieren, dass wir in „Salta“ aufeinandertreffen und ein paar Tage die Region unsicher machen können 🙂
Wir haben gar nicht viel unternommen. Da unser Zusammentreffen gerade auf ein Wochenende viel konzentrierten wir uns darauf möglichst viele 1 Liter Flaschen Bier zu trinken, alte Reise- und Turn-Räuber-Geschichten auszutauschen und Party zu machen. Während unseren nachmittäglichen Spaziergängen durchs Zentrum und Bierstärkungen im Café am Hauptplatz, lernten wir noch per Zufall den Luzerner Unihocker Pascal aus Sursee kennen (Dank sei seinen Unihockey T-Shirt :-)), mit dem wir sogar gemeinsame Turnerfreunde haben. Abends kam dann noch der super nette Rezeptionist Gonzo und ein paar ausgeflippte (Dreieinhalber, (Insider :-))) deutsche Jungs dazu. Zusammen feierten wir uns durchs Wochenende.
Am Montag haben Crazy Dom und ich es dann doch noch geschafft einen Ausflug mit meinem Motorrad nach Jujuy zu machen und auf dem Hügel in Salta noch ein paar weihnachtliche Fotos von uns zu schiessen.

Danach hiess es Abschied nehmen. Aber wie es der Zufall wollte, sollten wir uns in einer Woche in „Cafayate“ wieder treffen…

4. Dezember 2017 – Schon 3 Jahre weg, wie weiter???

Genau heute vor 3 Jahren bin auf ein grosses Abenteuer aufgebrochen. Heute vor 3 Jahren habe ich alles hinter mir gelassen. Losgezogen ins Ungewisse. Niemals hätte ich gedacht, dass ich so lange wegbleiben würde, dass ich so vieles erleben darf. Gutes wie schlechtes. Ich konnte so viele Erfahrungen sammeln, lernen über die Welt, über die Menschen, die Kulturen, die Natur, …
Ich habe gelernt, extrem günstig zu leben, alles auf ein Minimum zu reduzieren. Ich habe gelernt, dass nicht das Materielle wichtig ist, es ist der Moment der zählt, egal was für Kleidung das man trägt oder welche Frisur und welches Auto man fährt. Die glücklichsten Menschen sind meist diejenigen welche nicht viel haben. Oder sogar gar nichts.
Erfahrungen die mich weiterentwickelten, die mich die Welt aus einem neuen Blickwinkel sehen lassen. Ich habe so viele meiner Meinungen geändert und könnte mein „Jüngeres Ich“ manchmal Ohrfeigen für meine früheren Ansichten und Aussagen.

Manchmal ist es ein harter Weg und man muss sich in Geduld üben, dafür ist die Belohnung umso grösser.
Es wird immer schwieriger weiter zu machen, weiter zu Reisen. Ich fühle mich häufig nach kurzer Zeit schon gesättigt und verspüre mehr die Lust am selben Ort zu bleiben, etwas zu arbeiten, dieselben Menschen um mich zu haben und nicht jeden Tag meine Geschichte erneut von vorne zu erzählen.
Ich fühle mich auch häufig sehr einsam. Mir fehlen gute Freunde. Ich lerne zwar immer wieder gute Menschen kennen, aber es ist die langjährige Freundschaft, eine gute Vertrauensbasis die mir fehlt.
Und immer, wenn man länger bleibt und sich jemandem öffnet, muss man die Person wieder verlassen und man sieht sich vielleicht nie wieder. Man muss ständig Abschied nehmen von Menschen die man liebgewonnen hat. Immer und immer wieder. Das kann so hart sein und schmerzt. Bei diesem Lebensstil erlebt man regelmässig extreme Hochs und Tiefs wie man sie nur selten hat.

Ich frage mich auch wo stehe ich in der Kultur und Mentalität. Ich bin Schweizer habe mich aber schon sehr stark in die Latino-Kultur eingelebt. Trotzdem kann ich mir noch nicht vorstellen hier irgendwo alt zu werden. Ich weiss auch nicht, ob ich mich wieder komplett in der Schweiz integrieren könnte. Die Kulturen sind so krass unterschiedlich. Ich stehe irgendwo dazwischen. Das wird sehr schwierig, wenn ich wieder Mal zurückkehren werde.

Ich sehne mich danach wieder ein konstantes geregeltes Leben zu führen.
Und trotzdem gibt es noch so viel zu sehen und zu erleben. Es ist eine Zwickmühle.
Ich habe noch vieles vor und werde bestimmt noch eine Weile weiter Reisen bevor es mich zurück in die Heimat zieht, welche ich unheimlich vermisse. Vor allem Familie und Freunde. Ich freue mich jetzt schon unheimlich alle wieder zu sehen…..

1. Dezember 2017 – Utopia

Da ich erneut einen Monat wegen Reparaturen verloren habe, musst ich meine Pläne stark reduzieren. Ich konnte nun nur noch den Norden Argentiniens bereisen und dass eher etwas gestresst, da ich am 18. Dezember in „Santiago de Chile“ sein muss. Wie immer bleibt nichts anderes übrig, das beste aus der Situation zu machen.
Die Landschaft ist schlichtweg genial hier. Jeden Tag neue Farben, verschiedenste Felsformationen, Wüste, Weidenland, Berge, ausgetrocknete Seen, … Unglaublich wie auf einem anderen Planeten.

Die verbringe ich meist in der Hängematte. Das ist am einfachsten und schnellsten. Ich komme an und in 15 Minuten ist alles bereit für die Nacht. Dann noch ein bisschen Wasser auftreiben um sich zu Waschen, filtern zum Trinken und dann relaxen. Am nächsten Morgen gemütlich in 20min abfahrtbereit sein. Blöd nur wenn Samstagnacht alle Jungs aus dem Dorf „Belen“ plötzlich sturzbetrunken, morgens um 5 mit ihren Autos und Motorräder ankommen, superlaute Musik machen, tanzen Fussballspielen, grillieren, saufen und grölen. Ich fands super lustig nur leider konnte ich nicht mitmachen da ich am Morgen weiter musste. Sehr schade.
Nachdem ich die spektakuläre Ruinenlandschaft von „Quilmes“ besucht und „Cafayate“ durchquert hatte, wurde die Asphaltstrasse plötzlich zur Kiesstrasse mit teilweise 15cm hohen lockerem Kies. Das ist sehr schwierig zu fahren und gefährlich. Da ich etwas unter Zeitdruck stand, es langsam dunkel wurde und die Konzentration stark nachliess fiel ich ein paar Mal in den Kies. Zum Glück nicht allzu schnell und ohne verheerende Folgen.

Als ich dann endlich spät nachts auf dem Camping ankam, war ich komplett kaputt, stellte mein Zelt auf und fiel sofort ins Koma. Das Erwachen am nächsten Morgen war aber umwerfend. Ich landete auf dem „Utopia“ Camping. Ein umwerfendes Plätzchen am Ende der Welt. Eine grüne Oase, inmitten trockener Wüstenlandschaft. Ohne Strom, unglaublicher Stille, Freiluftdusche und WC und einem kleinen Pool um währen den heissen Mittagsstunden etwas abzukühlen. Die Besitzer, die deutsche Martina und der südafrikanische Johann sind super cool drauf. Schon ein Leben lang reisen sie mit Rucksack, zu Fuss, Motorrad, Camper oder Pferd um die Welt wo sie sich auch unterwegs gefunden haben. Nun haben sie sich einen Traum erfüllt, dieses wundervolle Fleckchen Erde gekauft und arbeiten nun jeden Tag hart um ein kleines Paradies zu erschaffen.

Am Abend wir auf dem Feuer gekocht oder im Lehmofen leckere Pizza und Brot gebacken… Einfach genial. Ich kann „Utopia“ jedem empfehlen um ein paar Tage auszuspannen, vom Rest der Welt zu entfliehen und abzuschalten…

24. November 2017 – Mech. Rossetti

Wie schon erwähnt bin ich bei Gabriel Rossetti in der Werkstatt untergekommen. Er ist ein super cooler Typ. Schon am ersten Tag hat er mein Motorrad mit seinem Bus umsonst abgeholt, was nicht selbstverständlich ist. Wir sind dann übereingekommen, dass ich in der Werkstatt arbeite und wir dafür mein Motorrad kostenlos reparieren. Ich musste nur die Ersatzteile kaufen. Schlafen konnte ich auf meiner Luftmatratze im Ersatzteillager und duschen draussen auf dem Waschplatz mit Wasserschlauch und Eimer 🙂 Da es in der Werkstatt vor einem halben Jahr gebrannt hat, war ein Teil noch komplett schwarz und zerstört. Ich habe mich dann die Aufgabe übernommen, alles aufzuräumen, Decken und Wände vom Russ zu reinigen und die Vitrinen zu reparieren, reinigen und neu anzustreichen.

Nebenbei haben Gabriel, Renato (seine Rechtehand), Luis (Handlanger) und ich uns daran gemacht meine Tornado von Grund auf zu reparieren. Das war sehr umständlich, da im Motorblock drinnen eine Befestigungsschraube gebrochen und 3 Gewinde ausgerissen waren. Des Weiteren kamen noch einige Mängel ganz tief drinnen zum Vorschein, welche noch aus der Zeit des Vorbesitzers (Peruaner) stammen mussten. Wir kamen uns teilweise vor wie das „Dr. House“ Team um alle kleinen, versteckten Krankheiten zu finden. Schlussendlich werkelten wir einen ganzen Monat daran. Es musste viel ersetzt und renoviert werden. Und die Wartezeiten auf die Ersatzteile waren teilweise, scheinbar unendlich. Wir haben dann aber schlussendlich ein super Resultat erzielt. Alle Mängel und störenden Geräusche haben wir „weg-gedoktort“
Die Arbeitszeiten sehen hier ein bisschen anders aus als in der Schweiz. Wir starten um 9-14.00 dann kann man nicht mehr Arbeiten, weil es um die 40 Grad heiss wird. Um 17.00 geht es dann weiter bis um ca. 21.00 oder auch länger bis die Arbeit getan ist.

Meine Zeit war einfach genial in der Werkstatt. Jeden Tag sind Klienten und Freunde vorbeigekommen um ein bisschen zu Quatschen und Mate (Nationalgetränk) zu trinken. Alles sehr coole Leute. Ich wurde auch teilweise nach Hause eingeladen zum Essen oder wir tranken nach der Arbeit einige Bier und mindestens einmal pro Woche wurde ein spektakuläres BBQ mit allen Freunden durchgeführt.
Es war eine geniale Zeit.
Muchas Gracias Gabriel, Renato, Luis y todos locos amigos de „Rossetti Sports“

5. November 2017 – Motorrad down again

Letzten Samstag brach ich zu meiner grossen Runde durch den Norden Argentiniens, Bolivien und Paraguay auf. Ich ahnte nicht, dass sich meine Pläne schon sehr bald wieder einmal abrupt ändern sollten. Hahaha.
Kaum war ich im 200km entfernten San Juan angekommen, machte mein Baby komische Geräusche und erlag inneren Verletzungen.
Zum Glück bin ich genau bis zum Haus der Familie Valdez gekommen. Sohn Cabezon habe ich vor ein paar Wochen im Hostel in Mendoza kennengelernt. Er war Teil der durchgeknallten Studenten Gruppe meines letzten Arbeits-Wochenendes (Bericht)

24. Sept. 2017 – Der letzte Event


Die Familie hat mich sehr herzlich aufgenommen, als würden wir uns schon sehr lange kennen.
Am Abend wurde ich dann an ein Abendessen von Freunden der Tochter mitgenommen und nach Mitternacht traf ich dann einige Jungs der Studentengruppe um mir die Nacht in einer doch sehr jugendlichen Disco um die Ohren zu schlagen. War sehr lustig.

Am Montag machten Cabezon und ich mich auf die Suche eines guten Mechanikers. Wir fanden „Rossetti Sports“ wo ich die nächsten Tage verbringen sollte um den Schaden an meinem Motorrad zu finden und zu beheben.
Als die Familie nach ein paar Tagen und BBQ’s in den Urlaub fuhr musste ich woanders unterkommen. Emi, ein Freund von Cabezon stellte sich bereit mich aufzunehmen. Ich konnte auf einer Matratze in seiner Werkstatt knacken. Das war genial.
Da nach einer weiteren Woche mein Töffli immer noch nicht gesund war, zog ich in die Werkstatt des Mechanikers Rossetti um. Auf meiner Luftmatratze durfte ich da im Ersatzteillager schlafen. So konnte ich das Optimum aus dem Tag rausholen 🙂 Viel Arbeiten und 1-2 Mal pro Woche ein super Argentinisches BBQ mit den Freunden Rossettis und viel Fernet Branca 🙂
Schlussendlich blieb ich, schadentechnisch einen ganzen Monat stecken, was sich sehr negativ auf meine Reisepläne auswirkte aber die Freundschaften die ich schloss, waren genial.

Fazit die Menschen in San Juan sind super cool drauf, sehr ehrlich und gastfreundlich.
Eine durch und durch gute Erfahrung.
Muchas gracias a la Familia Valdez, los estudiantes, Emi, Rosseti Sports y todos mis amigos ahi.
Fue una experiencia hermosa, quedarme en este linda ciudad con su gente genial…

28. Okt. 2017 – Mendoza

Die letzten drei Wochen blieb ich noch in Mendoza um die Anzeige voranzutreiben, meine Zukunft etwas zu planen und meine Homepage zu aktualisieren. Ich bin schlichtweg seit über einem halben Jahr nicht mehr dazu gekommen.
Glücklicherweise konnte ich in der Wohngemeinschaft von Micky wohnen mit dem ich im Hostel zusammengearbeitet habe und ein sehr guter Freund geworden ist. Seine drei Mitbewohnerinnen Belen, Romi und Bri waren auch super nett.

Ich habe immer schön mitgeholfen zu putzen und viel gekocht, weil ich ja gratis da leben durfte. Das kaputte Dach hatte ich ihnen auch repariert, da man nachts nicht schlafen konnte durch die starken Schläge des Dachblechs verursacht durch den Wind. Der Regen drang ins Haus ein und alles wurde feucht und modrig.
Ich hatte eine tolle Zeit da. Und als ich dann definitiv weiterreiste war ich schon sehr traurig.

Muchas gracias Belén, Romi, Bri y Micky Danger para su hospitalidad. Espero que nos vemos pronto de nuevo. Suerte.

Nun werde ich in den Norden von Argentinien reisen. Mal schauen was es zu bieten hat…

27 Okt. 2017 – Die Anzeige

Kaum war ich zum Land heraus, schickte mir der Besitzer des Hostels eine Nachricht, dass meine Dienste im Hostel nicht mehr erwünscht seien und blockierte mich sogleich in WhatsApp, so dass ich nicht einmal mehr antworten konnte. Ich schrieb dann eine E-Mail, dass ich die Woche darauf vorbei gehen werde um meinen letzten Lohn abzuholen. Darauf antwortete nur er mit: „Hahahaha hahaha haha hahahaha hha hhhh hahahaha…..“ Was wohl so viel heissen soll wie, dass er mir den Lohn nicht bezahlen wird. Der verdammte Drecksack, ich kann es nicht schöner sagen. In den letzten Wochen ist klar geworden was für ein unglaublich schlechter Mensch er ist. Steinreich und nutzt diejenigen aus die Schwarzarbeiten müssen, weil sie keine andere Möglichkeit haben und bezahlt ihnen dann nicht Mal die Löhne.
Ich informierte mich darauf, wie ich dagegen vorgehen kann. Das Arbeits-Ministerium hat extra eine Abteilung die dagegen vorgeht, da es in Argentinien weit verbreitet ist. Der Schwarzarbeiter ist geschützt. Man geht nur gegen den Arbeitgeber vor, da der Arbeitnehmer im Normalfall keine andere Möglichkeit hat zu überleben. Ich ging also da vorbei und schilderte meinen Fall. Die konnten gar nicht glauben, dass der Typ so niedrige Löhne bezahlt. Falls man mit einer Anzeige durchkommt, muss der Besitzer am Ende die Differenz zwischen dem bereits bezahlten Lohn und dem Mindestlohn in der Branche an den Arbeitnehmer bezahlen und kriegt noch eine satte Busse.
Der ganze Prozess kann sich aber bis zu zwei Jahren hinauszögern.
Da der Drecksack seit bereits 25 Jahren so arbeitet, wird er schon wissen wie man das herauszögert. Somit machen die meisten schon gar keine Anzeige oder haben Angst.
Ich habe auch keine Hoffnung, dass ich jemals etwas von dem Geld sehe, da ich ja weiterreisen werde. Ich hoffe aber sehr, dass ich ihm das Leben noch ein bisschen schwermachen kann und das ich es vielleicht so weit treiben kann, dass eine Untersuchung eingeleitet wird, er eine Busse bezahlen muss und hoffentlich in Zukunft seine Arbeiter fairer behandeln wird. Wobei ich an letzterem stark zweifle.
Ich habe bereits 2 Telegramme mit einem vom Anwalt vorgegebenen Text an den Drecksack verschickt. Wenn alles gut läuft kommt es, wenn ich zurück nach Mendoza reise zu einer Audienz mit den Anwälten beider Parteien.
Kostet mich nichts aber der Drecksack muss sich dann einen teuren Anwalt leisten. Yessss. Mal schauen wie es läuft…

2. Okt. 2017 – Santiago

Mit dem Motorrad fuhr ich sehr spät los. Das Wetter war perfekt und die Landschaft ist der Hammer. Ich hielt kurz bei „Puente del Inca“ an. Einen wunderschönen, natürlicheren Felsbogen welcher durch schwefelhaltige Quellen, rotgelb gefärbt wurde. Darunter befindet sich ein altes Thermalbad, welches aber schon vor über 50 Jahren durch einen Erdrutsch zerstört wurde.
Danach hielt ich nur noch kurz für die Migration an der Grenze und fuhr dann durch bis nach Santiago. Aufgrund des starken Verkehrs kam ich etwas zu spät in der Werkstatt an und sie war schon geschlossen. Also fuhr ich quer durch die Stadt zum Hostel „Ventana Sur“ in welchem ich schon ein paar Mal nächtigte. So sah ich auch meine Freunde wieder. Am nächsten Morgen zog ich dann wieder in der Werkstatt ein.
Ich verbrachte meine Zeit eigentlich nur in der Werkstatt und in der Stadt auf der Suche nach Ersatzteilen.
Da mein Motor immer noch komische Geräusche von sich gab und immer noch zu viel Benzin und Öl verbrannt wurde, demontierten wir nochmals den ganzen Motor.
Wir liessen dann erneut den Zylinder aushonen und setzten einen neuen Kolben ein.
Als die Arbeit getan war, machte ich, um mein Baby zu testen am letzten Tag noch einen Ausflug nach „Valparaíso“ und hatte kurz 5 Minuten Zeit um ein Foto am Strand zu machen. Dann ging es wieder zurück, leider. Denn „Valpo“ ist einfach ein wunderschönes Küsten-Städtchen.

Mit meiner Tornado war alles klar. Also reiste ich am nächsten Tag wieder zurück über den Pass nach „Mendoza“.

25. Sept. 2017 – Der Straftäter

Heute werde ich nun nach Santiago fahren. Ich fahre aber mit einem mulmigen Gefühl im Magen.
Letzte Nacht ist noch etwas Unschönes vorgefallen.
Da das Hostel leer war, arbeitete ich nicht. Als ich etwas später ins Hostel kam waren da nur der Nachtschicht-Rezeptionist Micky Danger und ein Langzeitgast. Ein Mann um die 50 Jahre und guter Freund des Besitzers.
Er wohnte schon über 2 Monate hier. Gearbeitet hat er eigentlich nie. Er war ja auch jede Nacht komplett betrunken und konsumierte auch andere Drogen.
Wenn er nüchtern war konnte er ganz anständig sein. Also ich hatte nie Probleme mit ihm.
Wir hatten aber mal herausgefunden, dass er Jahrelang für Drogenhandel und Mord im Knast war und das gibt einem nicht gerade ein sicheres Gefühl.
Nun, seit einigen Wochen hatte er in der Nacht hin und wieder Streit mit Micky. Da er immer gegen die Regeln, mit einem Hostelfahrrad „etwas“ einkaufen ging und immer wieder gratis Alkohol wollte. Letzte Nacht eskalierte es dann als er auf Micky losgehen wollte. Zum Glück war ich noch da, weil sonst niemand im Hostel war. Als sich die Lage etwas beruhigt hatte, benachrichtigten wir den Besitzer, dass er doch die Situation bitte regeln solle und dass wir falls der Typ nochmals aus seinem Zimmer kommen sollte, wir zu unserer Sicherheit die Polizei alarmieren würden. Der Besitzer hat dann mit uns Streit angefangen und mir sogar gedroht, dass er die Polizei alarmiert um mich zu verhaften, da er glaubte ich wäre schon illegal im Land, was aber nicht der Fall war.
Ich wolle nur meinem Freund helfen und bat den Besitzer um Hilfe und so reagierte er darauf. In dieser Nacht hat der verdammte Drecksack sein wahres Gesicht gezeigt. Micky und haben entschieden, dass wir keinen Tag länger für diesen Hund arbeiten. Immer wieder hat er beschiessen, belogen und verarscht. Schon vor einer Woche sind die zwei Venezolaner Brüder, welche seit eineinhalb Jahren einen super Job machten an der Rezeption, davongelaufen weil er ihnen den gesetzlich vorgeschriebenen Urlaub einfach nicht bezahlen wollte. Und jetzt das.

So muss ich das Land mit sehr schlechtem Gefühl verlassen. Ich war aber froh, dass ich jetzt für eine Woche in Santiago etwas abschalten kann und einige gute Freunde wieder treffen kann.

Wie es mit dem Hostelbesitzer weiter geht erfährst du im übernächsten Artikel „Die Anzeige“.

24. Sept. 2017 – Der letzte Event

Die letzten zwei Monate waren sehr streng. Ich habe fast nur gearbeitet. Und da es hier Winter ist, habe ich nur sehr wenig Tageslicht gesehen. Zwischendurch konnte ich ein paar Ausflüge machen, wenn ich am Montag meinen freien Tag hatte.

Man muss aber auch sagen, dass es sehr viele gute Erlebnisse gab in der Bar. Neben ein paar Idioten, habe ich sehr viele coole, lässige Leute kennengelernt und es war mir eine Freude für sie zu sorgen und dafür verantwortlich zu sein, dass sie eine super Zeit hatten bei uns.

Da ich schon wieder zweieinhalb Monate im Land war und danach in Argentinien etwas Reisen werde, wurde es Zeit wieder mal über die Grenze zu hüpfen.
Ich werde dann wieder zurückkehren und nochmals für eine Woche arbeiten.
Aber dieses Wochenende sollte der letzte grosse Event werden. Das Hostel war komplett voll. Eine Gruppe Studenten aus „San Juan“ war für einen Kongress in der Stadt. Das heisst pro Tag 2-3 Stunden in der Uni und den Rest der Zeit Vollgas geniessen.

Wir hatten eine super Zeit zusammen. Wenn ich auch komplett kaputt war nach diesem Wochenende

22. Juli 2017 – Santiago

Da mein Visum schon wieder auslief, musste ich das Land verlassen. Dazu wollte ich für ein paar Tage mit dem Motorrad nach „Santiago de Chile“ fahren. Kurzfristig entschied ich mich aber mit dem Bus zu reisen, da es da oben viel Schnee, Eis, Wind und Minustemperaturen hat.
In „Santiago“ wohnte ich zwei Nächte wieder im „Ventana Sur“ und traf so einige alte Freunde wieder. Da es ausgebucht war, schlief ich auf dem Sofa. Auch gut. Dann ist es etwas günstiger 😉
Ich besuchte auch die Werkstatt und wir organisierten spontan ein BBQ mit den Jungs da.
War super lustig.


Danach kehrte ich wieder nach Mendoza ins Hostel zurück um nochmals 1-2 Monate da zu arbeiten.

5. Juli 2017 – Küche- und Bar-Chef

Nach einem Monat hatte Maxi die Schnauze voll von den Bedingungen und der Besitzer bezahlte ihm nicht den kompletten Lohn, da es aufgrund der Nebensaison während ein paar Nächten nicht genug Einkommen hatte.
Wir feierten also Maxis Abschied und schon am nächsten Tag reiste er ab.
Da ich vermutete, dass der Chef bestimmt die Küche schliessen will um mich in die Bar zu drängen, da dort mehr Einkommen zu erwarten war, erarbeitete ich sofort ein neues Konzept um Küche und Bar zu führen. Dafür reduzierte ich von 6 auf 4 Menüs pro Woche, überarbeitete das Barkonzept und organisierte weine Glocke damit die Gäste in der Bar klingeln konnten, wenn ich in der Küche arbeitete.

Das klappte ganz gut war aber sehr streng. Ich schloss die Bar auch nicht wie mein Vorgänger um 1.00, sondern liess offen bis die Gäste nicht mehr konnten oder das Frühstück sich näherte 🙂 Um die Leute zu animieren gehörte Musik auflegen und Trinkspiele (Beerpong, Flipcup, etc…) organisieren mit dazu. Wenn es viele Leute hatte, half mir Gaston von der Rezeption bis um 1.00 aus, damit ich die Leute animieren konnte.

Ich arbeitete also 10-12 Stunden pro Nacht. Dementsprechend schlief ich immer bis spät am Nachmittag oder sogar abends. Wenn es gut lief, konnte ich am späten Nachmittag noch 1-2 Stunden das Hostel verlassen um etwas zu spazieren oder relaxen. Pizza Party war immer der Renner. Dafür bereitete ich schon in der Nacht den Teig vor und startete dann um 14.00 Uhr um den Teig auszuwallen und alles vorzubereiten. Teilweise machte ich bis zu 30 Pizzen pro Abend und alles selber. Danach Arbeitete ich in der Bar und wenn ich schloss, musste ich noch die Küche der Pizza Party putzen und abwaschen. Da kam es schon mal vor, dass ich 15 Stunden arbeitete

1. Juli 2017 – Küche eröffnet

In Mendoza im „Hostel International“ angekommen, versuchte ich sofort ein Treffen mit dem Besitzer zu organisieren. Dafür wartete ich fast 4 Tage, mehrere Stunden pro Tag in der Lobby. Immer wieder hiess es: „Ja gleich“, „In einer halben Stunde“, „Heute bin ich müde“,….. In der Schweiz wäre ich schon lange weg gewesen aber so läuft es halt in Südamerika.
Als ich dann endlich mit dem Besitzer sprechen konnte, stellte sich heraus, dass er eigentlich nur Interesse hat die bereits vorhandene Bar zu eröffnen. Da mein Freund Maxi der Franzose zuerst gefragt hat, wollte ich ihm natürlich den Vortritt lassen.
Da es ebenfalls eine vollausgestattete Küche gab, setzte ich mich hin und erarbeitete ein komplettes Konzept um eine Küche zu eröffnen. Menüs, Rezepte, Kosten- und Gewinnberechnungen, Werbung, etc.
Als ich dem Besitzer nach ein paar Tagen das Konzept präsentierte, war dieser so begeistert, dass ich sofort starten konnte. Für gratis Unterkunft im Mehrbettzimmer und einen mickrigen Lohn. (ca. 6 Fr. tägl. / 6 Tage die Woche)

Die erste Woche war ich nur am Organisieren. Da Micky Danger der Nacht-Rezeptionist eine Woche Urlaub hatte, übernahm ich seine Schicht immer 23.00 – 7.00 und trainierte, wenn alle schliefen die Menus zu kochen. Mit ein bisschen Hilfe des Internet kriegte ich das ganz gut hin.
Nach einer Woche eröffnete ich dann die Küche. Es funktionierte nicht schlecht, ausser dass es zu dieser Zeit nicht viele Gäste im Hostel hatte und sich die Zusammenarbeit mit dem Besitzer als äusserst schwierig herausstellte. Da er keinem traute, wollte er immer alles selber einkaufen und verspätete sich regelmässig oder kaufte gar nicht ein und ich musste dann, schon viel zu spät in den Supermarkt rennen, einkaufen und unter extremen Stressbedingungen kochen. Aber ich kriegte es immer hin.

Parallel machte Maxi einen super Job in der Bar. Somit waren die Gäste immer super zufrieden mit Essen und der Party danach.

Nebenbei arbeitete ich immer Donnerstag die Nachtschicht an der Rezeption

13. Mai 2017 – Zukunft

Nachdem meine Mutti wieder abgereist war, hatte ich eigentlich keinen konkreten Plan.
Da ich 2 Monate in Chile mit Motorrad reparieren verlor, konnte ich nicht nach Patagonien reisen. Nun ist es zu spät, weil der Winter angebrochen und es mit dem Motorrad zu kalt, nass und gefährlich ist. Aber genau dafür hatte ich mein Motorrad gekauft und aufbereitet. Nach Norden Reisen und nächsten Sommer zurückkehren wollte ich auch nicht, da die Distanzen einfach zu gross sind. Also beschloss ich mich im Zentrum von Südamerika zu bleiben, bis der Sommer kommt und ich nach Süden reisen kann. Ich hielt Ausschau nach Arbeit, wusste aber noch nicht was und wo ich arbeiten wollte. Ich brauche aber Arbeit, da das Leben in Argentinien, durch die Inflation sehr teuer geworden ist. Ich blieb also noch zwei Wochen in Buenos Aires, suchte Informationen zusammen, stellte Kontakte her und natürlich genoss ich auch noch etwas diese riesen Stadt.

Ich habe in der Zeit einige Freunde aus vergangener Zeit getroffen.
Giorgio mit dem ich in „Tarapoto“, Peru zusammengewohnt habe,
Vicky bei deren Familie ich mit Mutti zum BBQ eingeladen war,
Stefan aus der Schweiz, den ich vor 7 Jahren in Australien kennen gelernt habe, in der Schweiz nur einmal zufällig am „Lumnezia Openair“ wieder traf und jetzt hier 7 Jahre später in Argentinien erneut 🙂
Und Maxi den Franzosen, mit welchem ich in „Arica“, Chile zusammengewohnt habe.
Mit letzterem schmiedete ich dann Pläne, wieder zurück nach „Mendoza“ zu fahren und zusammen in einem Hostel zu arbeiten.

Ich fuhr dann schon ein paar Tage früher mit dem Nachtbus um die Lage abzuchecken.

29. April 2017 – Abschied

Nach einer weiteren Nacht in Buenos Aires, war auch leider schon unser letzter gemeinsamer Tag angebrochen. Am frühen Nachmittag fuhren wir gemeinsam zum Flughafen.
Nun hiess es Abschied nehmen von meiner Mami.
Wir waren beide sehr traurig und emotional als sie dann durch die Türe verschwand.
Wir hatten eine super coole, lässige und Abenteuerreiche Zeit zusammen.
Ich bin sehr stolz auf Dich, Mami. Unglaublich was Du alles mitgemacht hast. Es war sooooo lässig.
Ich hoffe nur wir sehen schon früher wieder und nicht erst in 2.5 Jahren.
Danke für die schöne Zeit.
Tschüüüüssss

27. April 2017 – Iguazu Fälle

Mit dem Flugzeug in „Puerto Iguazu“ gelandet, bemerkten wir sofort ein ganz anderes Klima. Sehr warm und feucht. Es liegt ja auch im Jungle und zwar an der Grenze zu Brasilien und Paraguay. Die Länder werden von einer Flussgabelung voneinander getrennt.
Unser Ziel hier, sind die berühmt berüchtigten „Iguazu Wasserfälle“ welche von Argentinischer und Brasilianischer Seite her betrachtet werden können.
Schon James Bond flog 1979, in „Moonraker“ mit einem Deltasegler auf der Flucht vor dem „Beisser“ über die Wasserfälle, worauf seine Verfolger mit dem Boot in die Tiefe stürzten. 


Auch Indiana Jones stürzte 2008, in „Indiana Jones And The Kingdom Of The Crystal Skull“ die Fälle hinunter. Filmszene 

Am nächsten Morgen, machten wir uns auf den Weg zum Nationalpark auf Argentinischer Seite. Der ist riesig und man kann sich einen ganzen Tag darin verweilen.
Man fährt mit einem kleinen Züglein durch den Park und steigt jeweils aus um die verschiedenen Routen abzumarschieren. So kriegt man alles rund um die gigantischen Fälle zu sehen.

Beim Mittagspicknick wurden wir dann von den „Südamerikanischen Nasenbären“ belästigt, welche von den Touris gefüttert werden, weil sie so „süss“ sind. Das macht wildlebende Tiere aber immer aggressiv. So wurde ich als ich nichts geben wollte, von einem angesprungen und gebissen. Und schon sind sie nicht mehr so „süss“. Zum Glück bin ich gegen die „Scheissviecher“ geimpft 🙂
So drangen wir weiter vor bis zum letzten Wasserfall. Dem „Garganta del Diabolo“ (Teufelsschlund). Über einen langen Steg läuft man über den Fluss bis mitten hinein, wo die gewaltigen Wassermengen in die Tiefe stürzen. Ein unglaublicher Anblick.

Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus über die Grenze nach Brasilien. Zuerst lud mich meine Mami zu einem Heli Flug ein. Das war super. Zwar fliegt man nur ca. 15 Minuten und kreist zweimal über den Fällen, der Anblick ist aber spektakulär.

Nach einem kurzen Besuch des Parks „Parque das Aves“ mit vielen lokalen Tieren, gingen wir zu Fuss dem Fluss entlang. Von dieser Seite sieht man die Fälle aus der Distanz. Eine ganz andere Ansicht.
Wir sind sogar noch auf Schweizer Prominenz gestossen. Köbi Kuhn und seine Familie machten gerade eine Weltreise (wie man später auch aus den Medien entnehmen konnte: Link). Aus Respekt der Privatsphäre stelle ich aber keine Fotos von ihm ins Internet.
Zum Schluss kommt man wieder beim Teufelsschlund an. Von dieser Seite her kann man ebenfalls über einen Steg, aber eine Stufe tiefer, in die Fälle hineingehen. Man sieht hinter einem das Wasser von oben herunterkrachen, wie es unter den Füssen durchfliesst und vor einem wie es weiter runter stürzt. Dabei wird man komplett nass. Ein Spektakel sondergleichen.
Als wir dann wieder einigermassen trocken waren, fuhren über die Grenze zurück nach Argentinien.

Also ich kann nur sagen, absolut top die Iguazu Fälle. Ein absolutes Highlight in Südamerika und ein „Must Do“.

Am nächsten Morgen flogen wir dann nach Buenos Aires.

24. April 2017 – Córdoba und Che’s Motorrad

Als erstes stand ein Stadtrundgang an. Anstatt eine Tour mitzumachen, suchten wir die Sehenswürdigkeiten heraus und erkundeten die Stadt selber. Das Zentrum ist super schön. Voll mit alten Kirchen und schönen Plätzen. Ein guter Mix zwischen Modern und Alt. Wirklich eine super schöne Stadt. So sind wir alles zu Fuss abgelaufen. Zwischendurch mussten wir aber mal einen Energydrink reinzwitschern um den Motor zu füttern 🙂

Abends gab es dann meine Spezialität, Spaghetti Bolognese. Dafür habe ich mich zwei Stunden lang in der Hostelküche ins Zeug gelegt und das Ergebnis war zufriedenstellen und laut meinem Mami sogar deliziös. Haaaaaaaaaaa
Am nächsten Tag wollten wir dann auch die Umgebung, die „Sierra“ erkunden. Dafür fuhren wir frühmorgens mit dem Zug los. Zwei Stunden Fahrt für gerade Mal 50 Rappen. Das ist für Argentinien unglaublich billig. Die Landschaft war wunderschön. Nur leider sahen wir nicht so viel davon da die Scheiben so gewaltig verkratzt waren. Haha. Aber immer bei den Haltestellen konnten wir aus der offenen Tür schauen. In „Cosquin“ stiegen wir aus und machten einen kurzen Rundengang. Sehr schön ländlich und authentisch, weil es da keinen Tourismus gibt. Mit dem lokalen Bus ging es dann weiter nach „Vila Carlos Paz“. Dort picknickten wir am See bevor wir nach „Alta Gracia“ weiterzogen um uns da, die „Casa de Che“ anzuschauen. Ein Haus in dem der berühmteste Freiheitskämpfer Argentiniens, „Che Guevara“ einst aufgewachsen ist. Das war super interessant. Sogar sein altes Motorrad mit welchem er einst durch Südamerika reiste, konnte bestaunt werden.
Am Abend brachte uns dann ein Bus zurück nach „Cordoba“. Das war ein toller Ausflug, selber organisiert und dementsprechend super günstig 😉

22. April 2017 – Wein in Mendoza

Gegen Mittag sind wir in Mendoza mehr oder weniger ausgeschlafen angekommen. Wir wohnten hier im günstigsten Hostel der Stadt. „Hostel International“ Es ist zwar sehr einfach und ausgelegt für junge Leute aber meiner Mami hat es trotzdem gefallen. Sie hatte ein Einzelzimmer und ich war im Dorm. Am ersten Tag machten wir einen Stadtrundgang zu Fuss. Die Stadt ist sehr gemütlich mit kleinem Zentrum und vielen Parks und Bäumen. Sehr schön.
Am nächsten morgenfrüh war eine Motorradtour angesagt. Mami hat zwar schon im Vorfeld gesagt, dass sie niemals auf ein Motorrad steigen werde. Ich konnte sie aber trotzdem überreden und musste versprechen, dass ich nicht über 60 km/h fahren werde. Daran habe ich mich natürlich gehalten. Hahaha. Schon nach 10 Minuten waren wir auf der Autobahn angekommen und ich fuhr mit 120 km/h. Und niemand hat reklamiert 🙂
Wir fuhren in die Berge hoch Richtung „Uspallata“ durch Täler, Schluchten, vorbei an Seen und Flüssen. Wunderschöne Landschaft. Da oben wurden auch Szenen für Brad Pitts „Seven Years in Tibet“ gedreht. In“ Uspallata“ genossen wir dann ein sensationelles BBQ im Restaurant „El Rancho“.
Dann wollten wir noch weiter hoch. Schon nach ein paar Kilometer wurde der Wind aber so stark (100kmh), dass es zu gefährlich wurde und wir kehrten um.
3 Stunden später kamen wir wieder heil in Mendoza an. Das war ein genialer Tag und ich bin super stolz auf meine Mami wie tapfer sie sich geschlagen und die Fahrt genossen hat.

Am letzten Tag machten wir eine Tour durch die Wein-„Berge“, die hier aber Flach sind. Also eher Wein-„Felder“. Da es regnete, haben wir sowieso nicht so viel davon gesehen und konzentrierten und mehr auf die Degustation 😉 Immer wieder ein Vergnügen einen originalen Malbec oder Cabernet Sauvignon aus Mendoza zu geniessen. Am Abend war dann Party angesagt. War super lustig mit vielen Backpackern. Da wir uns schon den ganzen Tag Wein zugeführt hatten, musste Mami dann auch etwas früher ins Bett. Ich machte dann noch etwas weiter und es zog uns in die Partystrasse bis spät in die Nacht.

Heute Morgen war das Aufstehen dementsprechend schwer. Aber wir hatten nur eine 8 Stunden Busfahrt nach Cordoba vor uns. Genug Zeit zum ausnüchtern 🙂
Um Mitternacht sind wir dann da angekommen. Eigentlich Ready für Party. Aber da es fast keine Leute im Hostel hatte wurde daraus leider nichts.

18. April 2017 – Buenos Aires

Die ersten paar Tage verbrachten wir in „Buenos Aires“ der Hauptstadt Argentiniens. Eine riesengrosse Stadt mit unzähligen Touristen Attraktionen. Da ich mit Mutti unterwegs war, buchte ich ein etwas schickeres Hotel mit Frühstück. Da ich sonst nur in den billigsten Absteigen unterwegs bin, war das super luxuriös für mich, mal nicht mit 10 anderen Schnäuzen in einem Zimmer zu schlafen 🙂
Für Mami war es eher unterer Durchschnitt.
Gleich nach Ankunft machten wir uns auf, um an einer FreeWalking Tour teilzunehmen. Das war zu Anfang ganz OK aber unsere Führerin erwies sich nach kurzer Zeit schon als sehr redselig und ihre, stark durch Gesten untermalten Vorträge (auf Spanisch) kamen eher einem Rap gleich, so dass ich bald nicht mehr nachkam mit übersetzen. Wir haben uns dann mehr miteinander unterhalten. Gab ja viel zu berichten nach 2.5 Jahren. Hehe

Am nächsten Tag waren wir bei der Familie einer Freundin zum typisch, traditionellen, Argentinischen Grillfest eingeladen. Also düsten wir mit U-Bahn und Zug in ein weit ausserhalb des Zentrums liegendes Viertel, wo die Familie von Victoria in einem kleinen Häuschen lebt. Ich lernte Vici vor einem halben Jahr in Peru auf dem Amazonas Schiff kennen. Link: Boot zurück in Zivilisation
Die riesen Familie begrüsste uns herzlichst und wir verbrachten einen tollen Nachmittag mit diesen netten Menschen. Mit viel, viel Fleisch, Wein, Bier, Desserts und natürlich Mate (National Getränk ohne Alk ;-)) Das war mal eine ganz tolle, aussergewöhnliche Erfahrung. Nicht der übliche Touri-Kram.
Muchas Gracias Familia Fernandez. Fue un dia hermoso con ustedes.

An unseren beiden letzten Tagen in B.A. entschlossen wir uns ein Ticket für den Hop-On-Hop-Off Bus zu kaufen. Da die Stadt so riesig ist und wir nicht so viel Zeit hatten, lohnte sich das.
Wir haben die ganze Stadt abgeklappert. Plaza Congreso, Av. 9 de Julio, Obelisco, Plaza de Mayo, La Boca, Puerto Madero, Recoleta, Cementerio Recoleta, und vieles mehr.
Ganz speziell war der Friedhof in „Recoleta“. Die Gräber waren super luxuriös, teilweise riesig und richtige architektonische Meisterleistungen. Viele werden aber leider nicht so gepflegt und sind schon ziemlich verlottert. Naja so lange die Leichen nicht aus den Särgen purzeln geht es ja.
Auch der krasse Unterschied zwischen dem Luxus in „Puerto Madera“ und den ärmlichen Verhältnissen in „La Boca“, wo man sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aufhalten sollte, war erstaunlich.

Das Argentinien in einer starken Krise einer Inflation steckt, konnte man auf den Strassen deutlich sehen. Noch nie sah ich Arm und Reich so nah beisammen und so gewaltige Unterschiede. An jeder Ecke leben Menschen auf der Strasse. Ganze Familien schlafen auf Matratzen oder in Zelten direkt in den wohlhabenden Viertel wo sich Touristen und Reiche tummeln. Das sind schon erschreckende Bilder. Aber trotzdem eine tolle Stadt. Wenn ich zurück komme will ich auf jeden Fall etwas länger hierbleiben.

Heute Abend geht es weiter mit dem Übernachtbus, 15 Stunden nach Mendoza, auf der anderen Seite Argentiniens.

15. April 2017 – Schönes Wiedersehen

Am Samstagmorgen um 4.30 fuhr ich mit dem Taxi zum Flughafen um eine ganz spezielle Person in meinem Leben in Empfang zu nehmen.
Nach 2.5 Jahren sollte ich endlich wieder meine Mutter in die Arme schliessen können.
Ich war wahnsinnig nervös. Als sie dann endlich durch die Tür kam, war das Wiedersehen wunderschön und emotional.
Das zweitschönste an dem Tag war, dass mir meine Mami einiges aus der Schweiz mitgebracht hatte.
Unter anderem Schweizer Schoggi, Käse, Servelat und Senf. Da musste ich doch sofort, noch im Flughafen die deliziösen Esswaren zum Frühstück verspeisen 🙂

10. April 2017 – Motorrad eingestellt

Da ich schnell nach “Buenos Aires” reisen musste, hatte ich keine Zeit mit dem Motorrad hinzufahren.
In “Mendoza”, fand ich eine Möglichkeit meine Tornado einzustellen. Bei Daniel zu Hause. Er ist ein Freund einer Freundin aus Santiago und ausserdem eingefleischter Biker. Mein Baby ist also in guten, sicheren Händen.
Mit dem Übernachtbus ging es dann in nur 15 Stunden nach “Buenos Aires”
Dort liess ich mich im billigsten und schäbigsten Hostel nieder und erhielt in den paar Tagen einen ersten Eindruck dieser tollen Stadt

8. April 2017 – Nach Argentinien

Nun war es soweit. Mein Moppet war startklar und ich fuhr Richtung Argentinien. Dafür musste ich durch die Anden. Der Grenzübergang befindet sich auf 3200 müM. Das kann schon ganz schön kühl werden. Zum Glück ist der Winter noch nicht voll angekommen und ich hatte einen schönen Tag erwischt. Es war also ganz angenehm.
Also machs gut Chile. Wir sehen uns bald wieder. (Mir fehlt ja noch der ganze Süden :-))

7. April 2017 – Johnny Motos

Mit Johnny habe ich einen top Mechaniker gefunden der schon 20 Jahre Erfahrung hat mit Traveller Bikes. Er und sein Bruder Eduardo arbeiten zusammen und ergänzen sich perfekt.
Da ich bereits sehr viel Geld, Zeit und Nerven in diverse Reparaturen investiert habe, suchte ich eine Möglichkeit für Johnny zu arbeiten. Er fand das eine gute Idee. Dafür konnte ich das Motorrad umsonst reparieren und musste nur die Ersatzteile bezahlen.
Ich konnte sogar in der Werkstatt schlafen. Zwar auf dem Boden aber besser als für ein Hostel zu bezahlen. Es gibt auch eine kleine Küche und sogar eine Dusche. Halt nur mit kaltem Wasser. Das ist bei Wintereinbruch nicht ganz so angenehm aber verkraftbar 🙂
Ich habe Kisten gefunden mit tausenden von Kleinteilen. Schrauben, Stifte, Zahnräder, Ketten, Ventile und vielem mehr. Seit 20 Jahren haben sie alles immer in Kisten geworfen und wenn sie was brauchten mussten sie stundenlang wühlen und suchen.
Ich habe dann den Vorschlag gemacht alles zu sortieren und in Gefässe zu verteilen.
In den nächsten Wochen habe ich also tausende von Kleinteilen sortiert. Das hat mir sehr viel Spass gemacht und hilft auch den Mechanikern, ihre Arbeit zu erleichtern und viel Geld zu sparen. Sie waren sehr zufrieden mit meiner Arbeit.

Da mein Motorrad so viele Schäden und Probleme hatte, entschieden wir uns den Motor komplett zu zerlegen und alles zu ersetzen was nicht in Ordnung war. Das gab sehr viel Arbeit. Alles was bereits von den Mechanikern vorher gemacht wurde, mussten wir erneut revidieren. Andauernd kamen neue Schäden, verursacht durch andere Mechaniker zum Vorschein. Es war schlicht unglaublich. Bis zum Schluss haben wir den Motor sicher drei Mal komplett zerlegt und wieder zusammengebaut.
Immer wieder musste ich meine Weiterreise verschieben und ganz zum Schluss haben wir noch bis
nachts um 22.00 Uhr das letzte Problem behoben, damit ich am nächsten Morgen auch wirklich losfahren konnte.
Die Jungs haben sich wirklich ins Zeugs gelegt und super Arbeit gemacht. Wir sind auch sehr gute Freunde geworden in der Zeit. Es war immer eine gute Stimmung in der Werkstatt. Jeden Tag kamen Freunde vorbei zum Kaffee, Tee oder Bier zu trinken und zu quatschen. Sicher zweimal pro Woche machte wir ein BBQ am Abend welche immer sehr spassig waren.

Vielen Dank Jungs für die tolle Arbeit und Zeit mit Euch

Johnny Motos auf Facebook 

6. April 2017 – Santiago de Chile

Ich bin in Santiago angekommen. In der „Casa Matte“ einem Biker Hostel. Da bin ich mal die erste Woche geblieben und habe einen guten Mechaniker gesucht. Zum Glück ist ein guter Freund des Hostelbesitzer Cristian ein erfahrener Mechaniker und hat eine professionelle und saubere Werkstatt.
„Johnny Motos“. Dort war meine Tornado gut aufgehoben.
Nach einer Woche wechselte ich das Hostel, da es doch etwas teuer war. Ich fand ganz n der Nähe das „Ventana Sur“. Ein kleines Hostel sehr schön und sauber mit Pool und Frühstück inbegriffen. Der Besitzer Ivan lebt auch im Haus und sorgt sich um alles. In den Tagen formte sich eine super, internationale Truppe zusammen. Eigentlich wollten alle nur ein paar Tage bleiben aber schlussendlich blieben alle über eine Woche. Es war einfach genial. Wir hatten so viel Spass, Wein und Party.
Für mich war es ein bisschen hart, da ich jeden Morgen in die Werkstatt musste zum Arbeiten. Aber es war eine super Zeit mit genialen Leuten.

Die letzte Woche lebte ich dann in der Werkstatt selbst und schlief da auf dem Boden um Geld zu sparen. Ich war tagsüber eigentlich immer da und hatte nicht viel Freizeit. Aber die Stadt ist schnell gesehen. Das Zentrum ist sehr schön und übersichtlich. In nur einem Tag hat man alles Touristische abgehackt. Mir gefällt aber der Lifestyle sehr gut.
Es ist sehr sauber und sicher. Auf jeden Fall in den Gegenden in denen ich mich aufgehalten hatte.

Ein Wochenende verbrachte ich noch an der Küste in „Valparaiso“. Super schönes Küstenstädtchen aber sehr heruntergekommen. Alles ist etwas dreckiger, kaputter und gefährlicher. Die knallbunten Holzhäuschen sind in die steilen Hügel gebaut und meist sehr verlottert, der Anblick aber spektakulär und eine City-Tour lohnt sich auf jeden Fall.

16. März 2017 – Die Haslers

Vor einigen Tagen habe ich zufällig von einer Freundin in der Schweiz erfahren, dass ihr Bruder gerade durch Chile reist. Ich habe sofort Kontakt aufgenommen und wir haben festgestellt, dass wir uns demnächst kreuzen müssten. Also haben wir vereinbart, dass wir uns bei dem Observatorium „Cruz del Sur“ treffen werden. Aufgrund einer kleinen Fehlplanung meinerseits, bin ich da erst um ca. 23.00 Uhr angekommen und traf auf Markus und seine Freundin Seraina welche mit dem VW Bus durch Südamerika reisen. War toll auf ein paar waschechte Schweizer aus derselben Region zu treffen. Zum Glück hatten sie schon gekocht und ich musste nur noch reinschaufeln. Dafür steuerte ich den Pisco bei. Wir machten eine Führung in der Sternwarte mit. Danach tranken wir Bier und Pisco und erzählten uns Geschichten bis morgens um 5.00 Uhr.
Nach ein wenig Schlaf und einem guten Frühstück zu welchem ich auch eingeladen wurde, trennten sich unsere Wege wieder.

Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft und viel Glück noch auf eurer Weiterreise.

Mehr Infos über ihre Reise: REISEBLOG SERAINA & MARKUS

15. März 2017 – Trip nach Santiago

Unterwegs nach Santiago machte ich ein paar Tage halt in „Bahia Ingles“ und campte auf einem super günstigen aber sehr schönen Campingplatz direkt am Strand, mit Jacuzzi 🙂 um noch ein letztes Mal den Sommer zu geniessen. Schon bald kommt der Winter im Süden.

Nach ein paar Tagen relaxen, fuhr ich weiter nach „La Serena“ um meinen Geburtstag da zu zelebrieren. Die Fahrt Tagsüber war super. Am 34. Geburtstag mit dem Motorrad durch die endlose Wüste Chiles zu brausen, einfach genial. Abends war aber leider tote Hose im Hostel. Ich musste alleine in einem Restaurant meinen Geburtstags-Pisco (National-Schnaps) trinken und Pizza essen. Ich habe dann meine Party auf den nächsten Abend verschoben. Aber da ging auch nicht viel mehr. Ich habe zwar noch einen kleinen Peruaner gefunden der mit mir in eine Disco kam, dieser verabschiedete sich aber schon nach 2 Bier wieder. Also musste ich alleine bis morgens um 5, im VIP Bereich feiern 🙂

Nach reichlichem auskatern fuhr ich weiter durch das „Valle de Elqui“, vorbei am Stausee, den vielen Sternwarten und den Pisco-Reben. Dieser wird hier in jedem Dorf Produziert. Im Dörfchen „Pisco“ nahm ich an einer Führung durch eine Pisco Destillerie teil. Viel Degustieren war aber nicht, da ich gleich wieder weiterfahren musste. Noch weitere 260km Richtung Süden durch eine wüstenartige Berglandschaft. Super geile Action mit dem Motorrad.

Beim Observatorium „Cruz del Sur“ habe ich die Haslers aus der Schweiz getroffen (siehe nächsten Artikel). Gepennt habe ich auf dem Parkplatz im Zelt.

Am nächsten Morgenfrüh ging es dann weiter bis in die Hauptstadt „Santiago de Chile“
Am Abend, nach zwei Stunden im Stau kam ich völlig ausgelaugt im Hostel an.
Endlich geschafft. Ich war sehr froh, dass ich ohne weitere, grössere Komplikationen mit meinem Töffli durchgekommen war. Juhuuuuuuu