25. Februar 2016 – Harte Arbeit

In letzter Zeit arbeitete ich hauptsächlich im Garten. Da das Areal riesig ist und der eine angestellte Gärtner mit der Arbeit definitiv nicht nachkommt, gibt es extrem viel zu tun um das idyllische Pueblito zu pflegen, mit all den Gärten, Feldern, Bäumen, Pflanzen, etc…05 077_0068 Ecuador - Pueblito la Ternura - ReinigungJeden Tag um 6.00 aufstehen. Kurz Morgenessen und dann an die Arbeit. Das Wetter ist eigentlich immer gut. Tagsüber schön warm, damit ich in kurzen Hosen und T-Shirt arbeiten kann.
Nachts schön kühl um optimal zu schlafen. Zwischendurch gebe ich noch Englisch Nachhilfe, passe auf das Jungs-Haus auf oder mache Sport mit den Kids.
Um 18.00 müssen dann alle für ca. 45min ins Rosenkranzgebet in die Kapelle. Auch wir zwei Volontäredamit wir den Kindern ein gutes Vorbild sind. Ich kann ja kaum das „Unser Vater“ auf Deutsch beten aber hier habe ich tatsächlich auf Spanisch das Ave Maria gelernt 🙂
Danach gibt’s Abendessen für alle zusammen und dann wollen die Kinder immer noch etwas spielen oder rumturnen und an einem rumklettern und wenn ich gerade für die Jungs verantwortlich war musste ich mit ihnen noch die Küche putzen. Das ist eine richtige Herausforderung.
Um 19.30 – 20.00 kommt man dann zur Ruhe und hat noch etwas Zeit für sich selbst.
Ich pflege auch regelmässig den Kontakt mit Hans in der Schweiz, welcher vor ein paar Jahren das ganze Bewässerungssystem für die Bäume und Pflanzen angelegt hat. Das Wasser wird mittels einer Pumpe aus über 100m Tiefe an die Oberfläche in einen grossen Tank gepumpt und von da ins ganze Pueblito verteilt.
Da das System in den letzten Jahren stark vernachlässigt wurde, ist es an der Zeit das ganze wieder in Schwung zu bringen, damit die Bewässerung wieder funktioniert.
Das liegt mir sehr am Herzen, da Hans hier wirklich tolle Arbeit geleistet hat und mit viel Herzblut dieses geniale System entwickelt hat.

15. Februar 2016 – Die Kinder

Die 30 Kinder im Pueblito sind von 1,5 bis 17 Jahre alt und haben sehr unterschiedliche und teilweise wirklich tragische Schicksale. Ich kenne noch nicht alle so gut, konnte aber schon einiges erfahren.
Häufig wurden die Kinder von den Eltern oder Stiefeltern geschlagen, verprügelt oder sogar sexuell missbraucht.

Da ist zum Beispiel gerade frisch ein 15 jähriges Mädchen, welches normal für das Alter anfing mit Jungs rum zu hängen. Dummerweise kam sie eines Nachts nicht nach Hause und wurde darauf von der Mutter geschlagen. Sie ging zur Polizei und wurde dann ins Pueblito gebracht.

Oder ein 4 jähriges Mädchen, welches von der Mutter alleine betreut wurde, da der Vater weg war.
Sie liess ihr Baby immer alleine zu Hause, nur mit der Hündin Katie, um arbeiten zu gehen.
Eine Nachbarin rief die Polizei, worauf die Kleine der Mutter weggenommen und ins Pueblito gebracht wurde. Das verrückte ist, dass derHund wie Familienmitglied für das Mädchen ist, da sie niemand sonst hatte. Sie erzählt nach Besuchen zu Hause bei der Mutter immer nur von Hündin Katie als wäre sie eine Schwester. Das wurde aber erst viel später realisiert.

Die drei Geschwister, 4 jähriges Mädchen, 2,5 jähriger Junge und 1,5 jähriges Mädchen wurden ebenfalls von der Polizei der Mutter weggenommen.
Der Vater stellte eines Nachts die Mutter mit zwei der Kinder einfach ohne Geld und Mobiltelefon auf die Strasse. Völlig verzweifelt wendete sie sich an die Polizei worauf alle drei Kinder ins Pueblito kamen. Mittlerweile hat die Mutter einen Job und kann einmal pro Woche im Pueblito als Putzfrau arbeiten um gleichzeitig etwas Zeit mit den Kindern zu verbringen.
Leider macht sie aber gar keinen guten Eindruck und von dem älteren Mädchen erfuhren wir auch, dass sie von der Mutter geschlagen werden. Sie nennen sie auch nur beim Vornamen und nicht „Mama“

Das bis jetzt schlimmste Schicksal teilen aber fünf Geschwister von verschiedenen Väter.
Vier Mädchen und ein Junge zwischen 8 und 17 Jahren. Davon sind vier geistig etwas zurückgeblieben. Alle wurden sie vom Stiefvater sexuell missbraucht und die Mutter hatte auch Sex mit verschiedenen Männern im selben Raum wo sich die Kinder aufhielten.
Es ist kaum auszuhalten wenn man sich das vorstellt. Wie kann eine Mutter so etwas tun und zulassen. Die Kinder sind dementsprechend vorsichtig zu Betreuen. Die zwei jüngsten und Geistig am meisten zurückgebliebenen, darf man nicht mit anderen, kleineren Kindern alleine lassen, da sie sich sonst an ihnen vergreifen könnten, da sie sie in einer völlig verdrehten Realität aufwuchsen.

Es gibt natürlich noch viele weiter tragische Schicksale. Ich hoffe auch die anderen Kinder noch besser kennen zu lernen und später über ihre Schicksale berichten zu können.

10. Februar 2016 – Ferienprogramm

Der Zufall wollte es, dass genau in meiner ersten Woche Schulferien waren und somit Spezialprogramm im Pueblito.
Gleich am ersten Tag fuhren wir mit dem Schulbus, welcher zum Inventar gehört, in einen Sportpark mit diversen Fussball-, Tennis-, Volleyballplätzen und einem Hallen- sowie Freibad. Solche Ausflüge sind teuer und sehr selten für die Kinder. Die Euphorie war dementsprechend gross. Und für mich war es eine gute Gelegenheit die Kinder etwas kennen zu lernen. Da natürlich die wenigsten schwimmen können, hat man als Betreuer eine grosse Verantwortung. Ging aber alles gut. Danach gingen wir Jungs Fussball spielen und die Mädchen machten sonst was 🙂
Gegen Abend gab es dann noch ein Nachtessen und nochmals etwas Fussball bevor man zurück ins Pueblito fuhr. Das war ein super erster Tag und alle hatten riesig Spass.

Am nächsten Tag galt es das Pueblito zu reinigen und zu pflegen.
Dafür wurden die Kinder in Gruppen aufgeteilt und jeder Betreuer übernahm eine Aufgabe.
Meine war es mit den Kindern zwei völlig, verwachsene Plätze zu reinigen und vom Unkraut zu befreien. Am Anfang ging es ganz gut. Aber am Nachmittag merkte man, dass sich die Kinder nicht ans arbeiten gewöhnt sind. Die Arbeitsmoral liess rasant nach. Ich stellte auch fest, dass das eine oder andere Kind schon sehr durchgeknallt ist. So schnitt sich ein zehnjähriges Mädchen mit einer Machete extra in den Daumen um nicht mehr arbeiten zu müssen. Als ich ihr dann eine entsprechende andere Aufgabe zuteilte, drohte sie sich mit der Heckenschere einen Finger abzuschneiden und danach machte sie immer nur noch das Gegenteil von dem was ich verlangte. Eine eher knifflige Situation. Es zeigte sich schon, dass der Umgang mit den Kindern nicht ganz einfach werden wird. Am Nachmittag habe ich also quasi nur noch selber gearbeitet und die Kinder leisteten nicht mehr viel Sinnvolles.

In den nächsten Tagen arbeitete ich dann alleine weiter, da die Kinder ein anderes Programm hatten.
Schlussendlich war ich dann ganz zufrieden mit der geleisteten Arbeit.

An einem Nachmittag fuhren wir noch in einen kleinen Freizeitpark. Das war auch sehr spektakulär für die Kinder.

8. Februar 2016 – Volontärin Lena

Kurz nach meiner Ankunft im „Pueblito la Ternura“ kam noch eine weitere Schweizerin an. Die 18 jährige Lena aus der Ostschweiz. Sie besuchte für einen Monat eine Sprachschule in Bolivien und wird nun ganze 5 Monate hier arbeiten.
Als langjährige Jungschützenleiterin ist sie in ihrem zarten Alter aber nicht mehr ganz unerfahren mit Kindern. Das letzte halbe Jahr in der Schweiz hat sie Flüchtlingskindern Deutsch unterrichten und viele weitere sinnvolle Aktivitäten mit den Kids unternommen. Ganz sicher auch eine sehr interessante Erfahrung.
Wir verstanden uns von Anfang an äusserst gut. Es ist super, nicht ganz alleine zu sein, da hier alle nur Spanisch sprechen. Und ab und zu auf Schweizerdeutsch etwas lästern tut doch immer gut 🙂

Lenas Homepage

Wir sind die ersten Volontäre seit langem. Da es in der Vergangenheit Schwierigkeiten gab wurden keine Volontäre mehr gefordert und die Schweizer Organisation schickte auch keine mehr. Warum genau weiss ich nicht. Ich hoffe aber, dass ich noch mehr herausfinden werde. Es deutet auf jeden Fall darauf hin, dass die Zusammenarbeit mit den Nonnen nicht unbedingt einfach wird und man mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen muss.

5. Februar 2016 – Dörfchen der Zärtlichkeit

Heute beginnt für mich ein neues Kapitel. Ich habe ja zusammen mit meinen Freunden Mäthu und Domi letzten Oktober das Kinderhilfswerk „Pueblito la Ternura“ besucht, in welchem Mäthu‘s Vater Hans vor einigen Jahren volontiert hatte.
Nun da ich wieder nach Quito zurückkehren musste um meine neuen Kreditkarten abzuholen, entschloss ich mich für einen Monat im „Pueblito la Ternura“ zu volontieren.
Der Name bedeutet „Dörfchen der Zärtlichkeit“. Ein sehr passender Name für das Zuhause von 30 Obdachlosen Kindern.
Das Dörfchen befindet sich von hohen Mauern umgeben, mitten im Städtchen „San Antonio“, einem Vorort von Quito. Drinnen fühlt man sich wie in einem Dorf auf dem Lande.

Einige kleine Häuschen, Dorfplatz, Kapelle, Kirche, einen Kindergarden mit Häuschen in Form einer Eisenbahn, Viele Bäume, Gärten und kleine Mais- und Obstbaumfelder und sogar einigen Tieren. Ein wundervoller Ort um Kinder gross zu ziehen

Gebaut wurde das Hilfswerk 1999 von dem Schweizer Edgar Linder zusammen mit seiner Cousine,der Nonne Prisca Linder. Die ersten Kinder zogen hier im Jahr 2000 ein.
Heute sind leider beide Gründer schon verstorben. Die Stiftung von Edgar Linder, „Pueblo de Niños“ aus St.Gallen unterstützt aber weiterhin das von Nonnen geführte Kinderheim.
Noch etwas ungewiss kam ich hier an, da ich noch keine Ahnung hatte was meine Aufgabe sein wird.
Aber egal. Es wird auf jeden Fall etwas Sinnvolles sein.

2. Februar 2016 – Schmidi getroffen

Heute bin ich nach „Quito“ gereist um meine neuen Kreditkarten, welche beide abgelaufen sind abzuholen. Der Zufall wollte es, dass genau Gestern mein alter Lehr- und Studienfreund Schmidi nach „Quito“ flog und mir freundlicherweise meine 2 Karten, 4 Servelats, 2 Tilsiter Käse und eine schweizer Nussschoggi mitgebracht.

Wir hatten dann gerade ein paar Stunden Zeit um ein bisschen die Altstadt anzuschauen und ein Bier zu trinken bevor Schmidi mit seiner entzückenden Freundin Julie nach Kolumbien weiter fliegen musste. War zwar kurz aber lustig, dass man sich auf der anderen Seite der Welt zu einem Bier trifft. Hehe.

Merci Schmidi viel Mal für die Expresslieferung und viel Spass in Kolumbien 🙂

077_0002 Ecuador - Quito

31. Januar 2016 – Der Umwelt geholfen

Ich bin nun schon seit zweieinhalb Wochen hier in „Engabao“ und lebe bei Katie und Chino. Ich habe jeden Tag das Hostel und den Garten gepflegt.
Zusammen mit Chang, dem Umweltminister des Dorfes habe ich einiges gegen die Müllverschmutzung unternehmen können. Wir haben unter anderem einige alte Ölfässer entlang des Strandes aufgebaut, damit die Fischer den Müll nicht mehr einfach an den Strand werfen.

Wir machten auch nochmals eine Säuberungsaktion rund um das Schulhaus zusammen mit den Kindern. Das war super, so realisieren diese wie wichtig das es ist den Müll nicht einfach auf den Boden zu werfen.
Leider wissen die Menschen da fast nichts über Recycling, Schadstoffe, Plastik, etc.
Einem kleinen Mädchen musste ich erklären, dass wir nur Plastik aufsammeln. Es wusste nicht einmal den Unterschied zwischen Plastik und den organischen Blättern am Boden.
Aber das wird sich hoffentlich ab jetzt ändern. Die Leute im Dorf sind durch die vielen Aktionen in letzter Zeit sehr aufmerksam geworden und sind auch interessiert daran, dass ihr Dorf sauberer wird.

Ich bin überzeugt, dass es besser wird hier. Vor allem auch weil sich jetzt einige Leute stark dafür einsetzen.
Muchos gracias Chang, Daniel, Migelito y Chino para limpiar y trabajar mucho.

Mein kleines Projekt „Müll sammeln am Strand“ kann ich nun auch auswerten. Ich habe wenn immer möglich 2 grosse Müllsäcke zum Strand mitgenommen und den Dreck über 2 km aufgesammelt oder mit Leinen zusammen gebunden und ins Dorf getragen. Unglaublich was da alles zusammen kam (ca. 150kg).

Müll gesammeltAber das Meer spülte jeden Tag neuen Müll an, so dass ich bis dahin wo ich am Vortag gekommen bin, schon wieder einen ganzen Sack gefüllt hatte. Es ist eine sehr frustrierende Angelegenheit. Das war nur ein kleiner Tropfen auf den heissen Stein. Aber ein nötiger Tropfen und wenn viel mehr Menschen handeln würden auf der ganzen Welt, dann würde es besser werden.
Jedes kleine Bisschen zählt, auch wenn man nur schon den Abfall in den Mülleimer wirft und nicht auf den Boden hat man schon viel bewirkt…

Nun werde ich „Engabao“ und meine neu gewonnen Freunde hier leider verlassen. Ich hatte eine tolle Zeit und konnte etwas bewirken. Das ist ein super Gefühl. Ich hoffe, dass ich bald zurückkehren kann um meine Freunde wieder zusehen und hoffentlich einen Fortschritt im Recycling zu sehen.
Heute fahre ich mit dem Bus nach „Quito“ in die Hauptstadt Ecuadors um dort meine neuen Kreditkarten abzuholen und hoffentlich wieder etwas Sinnvolles anzustellen…

23. Januar 2016 – Arbeit in Engabao

Nach einer Woche hier in „Engabao“ fand ich Arbeit in einem Hostel bei Katie und Chino. Ein super nettes Paar welche erst kürzlich ein Haus / Hostel gebaut haben.
Die Hostels hier sind eigentlich immer erweiterte Familienhäusschen und man lebt mit der Familie zusammen.

Ich kann gratis hier wohnen wenn ich ihnen dafür ein bisschen helfe. Sie behandeln mich aber wie ein Familienmitglied. Sie erwarten nicht einmal, dass ich viel arbeite. Ich muss mir immer selbst Arbeit suchen, da ich sonst ein schlechtes Gewissen hätte.
Da sie keine Kinder haben, leben sie mit 5 Hunden und sieben Katzen zusammen. Mit denen verstehe ich mich äusserst gut. Es sind nicht solche Bestien wie in den Bergen. Hehe.

Ich habe angefangen jeden Abend wenn ich am Strand joggen gehe, zwei grosse Müllsäcke mitzunehmen und den Strand zu reinigen. Mal schauen wie viel Abfall ich sammeln kann…

20. Januar 2016 – Engabao

Da es mir in „Engabao“ so gut gefallen hat, fuhr ich ein paar Tage später wieder dahin. Und checkte bei Daniel und Nadja ein, welche ein Hostel führen. Ich lernte die beiden beim Säuberungstag kennen.
Sie leben da mit ihren beiden noch winzig kleinen Kinderlein. Eine sehr nette kleine Familie in einem traumhaften, verschlafenen Fischerdorf mit perfekten Wellen zum Surfen aber fast gar keinen Touristen.

Tiere auf den Staubstrassen sind ganz alltäglich. Man sieht mehr Hühner, Kühe und Schweine auf der Strasse als Menschen. Das Dorf ist sehr bekannt für die vielen Schweine auf der Strasse. Nicht selten sieht man ein Muttertier mit einem ganzen Rudel winziger, niedlicher Babyschweinchen.

Immer früh morgens und spät abends ist am Strand die Hölle los, Wenn die ca. 100 uralten Holz-Fischerboote zurückkehren und die Beute weiterverarbeiten.

074_0066b Ecuador - Playa EngabadoMan kann auch super surfen, aber das weiss fast niemand. Darum hat es zur Zeit auch nur zwei Touristen hier.
Es ist sehr idyllisch und ruhig, wie im Bilderbuch. Nur leider hat es unglaublich viel Müll am Strassenrand und am Strand. Wenn ich abends joggen gehe, findet man Kilometer weit extrem viel Müll am Strand. Wenn man das sieht kommen einem fast die Tränen. Es ist unglaublich schade. Aber am Säuberungsanlass letzten Samstag sind einige wenige Leute aufgerüttelt worden. Denn am darauffolgenden Samstag säuberten wir zu viert 2 Stunden lang das Flussbett. Schlussendlich fürs Foto waren dann aber plötzlich 7 Personen anwesend. Hahaha

Aber war super zu sehen, dass der Anlass auch etwas gebracht hat. Mal schauen was wir weiter noch anreissen können…

9. Januar 2016 – Strand Reinigen

Im Januar 2015 habe ich in St. Martin, in der Karibik, das australische Paar Isabel und Mike kennengelernt. Isabel ist gebürtige Ecuadorianerin, hat aber als sie in Australien gelebt hat, Mike kennengelernt und sie haben geheiratet.
Als ich sie getroffen habe, hatten sie sich gerade ein Segelboot gekauft und waren daran es zu renovieren um sich dann damit langsam nach Australien zurück zu kämpfen.
Nach fast einem Jahr sind die beiden dann in Ecuador angekommen wo sie Isabels Familie besuchten und ich sie in Montañita das erste Mal wieder traf.
Die beiden hatten sich in der Zeit sehr stark gegen die Verschmutzung der Meere und Strände eingesetzt und sich zum Ziel gemacht, ihre Zeit in Ecuador zu nutzen um den Leuten hier zu zeigen wie man gegen die Verschmutzung vorgeht, Anlässe zu organisieren um Strände zu reinigen und in Schulen Vorträge zu halten. Kurz gesagt, sie wollen ein Zeichen setzen.
Dafür arbeiten sie mit der Organisation  „Mingas por el Mar EC“ zusammen.
Die Verschmutzung ist hier ein grosses Problem, da die Leute ihren Abfall einfach aus dem Fenster, auf die Strasse oder ins Meer werfen und gar nicht wissen was sie damit anrichten. Es ist teilweise wirklich schrecklich.
Seht Euch zu diesem Thema folgenden Film an. Er verdeutlicht das Problem.

Am 9. Januar war also der erste Strandreinigungs-Anlass in „Engabao Puerto“ an der Küste. Ich entschloss mich daran teilzunehmen und fuhr mit dem Bus dahin. Es war erstaunlich wie viele Leute, das Isabel und Mike mobilisieren konnten um den Strand zu reinigen.

Es wurden Unmengen von Abfall gesammelt, getrennt und fachgerecht entsorgt und die Stimmung war super. Sogar Regierungsmitglieder und diverse Kamerateams vom lokalen Fernsehen waren vertreten.

Es tat richtig Gut wieder Mal etwas Sinnvolles zu tun.

Vielen Dank Isabel und Mike für Euren Einsatz zur Rettung unseres Planeten.
Thank you Isabel and Mike so much for everything, to save our planet.
Homepage Mike und Isabel http://freeinthesea2014.com/
(Da die beiden im Moment extrem beschäftigt sind, haben sie keine Zeit die Homepage nach zu führen. Diese ist jetzt gerade nicht ganz aktuell. Aber auf Facebook kann man die beiden verfolgen)

Homepage Mingas por el Mar https://mingasporelmar.wordpress.com/

1. Januar 2016 – Silvester Guayaquil

Für Sylvester war ich von Freunden in der grössten Stadt Ecuadors eingeladen.
Ich reiste also mit dem Bus von „Guaranda“  in die grosse Stadt um dort fechtfröhlich zu rutschen.
Wohnen konnte ich bei meinen Freunden. Diese haben eine Wohnung, also besser gesagt ein Zimmer mit allem drin, im Getto von „Guayaquil“. Da haben wir dann zu dritt gehaust.
Sylvester ist hier ein Familienfest. Das heisst man trifft sich bei den Familien zu Hause und kurz vor Mitternacht versammelt sich die ganze Nachbarschaft in einem Park oder auf einem Platz, stellen dort alle Ihre riesigen Karton-Comic-Figuren, welche man überall am Strassenrand kaufen kann zusammen, giessen Benzin drüber und zünden sie an. Dann werden ganze Papiertüten mit Feuerwerk gefüllt ins Feuer geworfen und der Platz wird zum Kriegsgebiet, so dass man Deckung suchen muss.
Es knallt und brennt dann etwa eine halbe Stunde lang und dann ziehen sich alle in Ihre Häuser zurück und essen mit der Familie.
Auch das war ein sehr spezielles Erlebnis 🙂
Gracias Xiomi y David

31. Dezember 2015 – Salinas

Die letzten Tage verbrachte ich wieder in den Bergen, im kleinen Dörfchen Salinas auf 3500m.
Klein und sehr freundlich. Abends wird auf dem Dorfplatz immer Volleyball gespielt.

073_0286 Ecuador - SalinasAuf dieser Höhe schon sehr anstrengend. Aber die Jungs sind sich das ja gewohnt.
Die Landschaft ist unglaublich schön und bei bestem Wetter wanderte ich auf eigene Faust rund herum durch die Täler und über riesige Felsen.
Es ist ja normal, dass man in den Bergen andauernd von Hunden angebellt und verfolgt wird. Dieses Mal wurde es aber etwas brenzlig. Als ich mich einer Bauernhütte näherte kamen gleich 6 nicht ganz kleine Hunde und griffen mich an. 2 oder 3 Hunde kann man ja noch einigermassen unter Kontrolle halten. Aber gleich gegen 6 Zähnefletschende Monster hat man keine Chance. Sie kreisten mich ein und, bellten und griffen mich mir immer von hinten an indem sie mir in die Beine sprangen. Sie brachten mich sogar zu Fall. Erst als ich einen grossen Ast fand und damit wild um mich fuchtelte, konnte ich sie auf Distanz halten. Sie verfolgten mich noch etwa einen km bevor sie zur Hütte zurückkehrten. Ich habe ja nichts gegen Hunde aber in dieser Situation lief es mir schon kalt den Rücken herunter. Aber zum Glück ist nichts passiert. Aus dem Ast schnitzte ich dann einen Wanderstock welcher mich fortan als Primärwaffe gegen Hunde begleitete 🙂
Am Abend kochte ich jeweils in der Küche der Familie und sass danach noch etwas am Kaminfeuer.

Der Weg ins Tal war auch ein Abenteuer. Es gibt da oben nur Camioneta‘s (Jeep mit Doppelkabine und Ladebrücke) welche teilweise mit bis zu 20 Leuten plus Gepäck oder Hühner etc. vollgestopft werden. Die letzten Passagiere hängen sich dann jeweils hinten dran und so rast der Transport dann mit bis zu 100km/h die Strasse runter und weicht Schlaglöchern aus. Mir wurde die Ehre auch mal zu teil mich hinten dran zu hängen. War saugeil. Sollte man bei uns auch einführen 🙂

28. Dezember 2015 – Familienfest gecrasht

Eigentlich wollte ich nach diesem Weihnachten im Hostel Tiana in „Latacunga“ nur etwas relaxen um am nächsten Morgen weiter zu reisen. In der Stadt ist auch nie viel los. Alle Clubs schliessen um 23.30 Uhr. Aber da ich noch ein paar coole Leute im Hostel kennen lernte und von draussen sehr laute Musik ertönte, lockte es uns doch noch raus. Wir dachten man kann ja noch für ein Stündchen schauen was so geht. Also machten wir uns auf die Socken. Schon aus dem nächsten Gebäude kam die laute Musik. Wir dachten es wäre eine Party oder Disco. Als wir dann aber drin standen merkten wir, dass es eine private Familienparty war. Ca. 60 Leute mit DJ. Ein sau Gaudi. Noch bevor wir uns wieder umdrehen und gehen konnten, wurden wir eingeladen mitzutanzen. Und jeder tanzte, vom Kleinkind bis zur Oma. Super Stimmung im Saal. Später gab es ein riesiges Mitternachtsmahl zu dem von einem Onkel traditionelle Lieder gesungen wurden. Wir waren zu allem eingeladen und auch mit Getränken wurde nicht gespart 🙂
Bei der nächsten DJ tanz Session wurde mir dann eine Perücke aufgesetzt. Haha

Man kam mit allen ins Gespräch und jeder wollte mal mit den Gringos sprechen. War super lustig.
Um 4.00 in der Früh endete dann die legendäre Familienparty. Die Folgen: Lustige Erinnerungen, einige neue Facebook Freunde und evt. einen leichten Kater am nächsten Morgen.
Man kann tatsächlich sagen wir haben diese Party gecrasht 🙂

27. Dezember 2015 – Ein Jahr in Afrika bei den Affen

Währen meinem „Quilotoa Loop“ Abenteuer habe ich sehr interessante Menschen kennen gelernt.
Unter anderem das Österreichische Paar Betti und Marc. Wir hatten eine super Zeit zusammen.
Betti ist Ärztin und Marc Meeresbiologe, Tauchlehrer und Fotograf. Es war super interessant sich mit den beiden zu unterhalten. Unteranderem hat Marc einmal ein Jahr im Jungle von Afrika mit Affen zusammen gelebt und schon diverse Unterwasserexpeditionen mitgemacht und dokumentiert.
073_0230b Ecuador - Quilotoa Loop - Isinlivi - Hostel Lullu LlamaSchaut mal auf seiner Homepage rein
http://www.marcstickler.at/
Super interessant und eindrücklich.
Jetzt gerade reisen die beiden durch Südamerika mit dem Highlight Tauchen auf „Galapagos“
Marc Fotografiert auch bei Hochzeiten. Falls also jemand demnächst heiratet… es würde sich auf jeden Fall lohnen ihn zu engagieren und einfliegen zu lassen. Seine Fotos sind einfach genial.
073_0230 Ecuador - Quilotoa Loop - Isinlivi - Hostel Lullu LlamaLeider waren, als ich die beiden verabschiedete beide auf Grund Hardcorewandern und fussballtechnischem Übermut verletzt. Ich hoffe, dass es Euch beiden schnell wieder besser geht und ihr den Rest Eures Abenteuers geniessen könnt.

25. Dezember 2015 – Weihnachtsfeier

Da es mir in „Isinlivi“ so gut gefallen hat und weil einige Freunde gleich für Weihnachten da blieben, entschloss ich mich zur Feier zurückzukehren. Zuerst fuhr ich aber mit dem Bus nach „Saquisili“ um da den berühmten Samstags-Markt zu besichtigen. Das war super interessant. Es gab einfach alles Mögliche zu kaufen.

073_0140 Ecuador - Quilotoa Loop - SaquisiliLeider muss man sagen, dass die Tiere sicher nicht so freundlich gehalten werden wie bei uns. Das tut einem schon etwas weh 🙁
Danach ging es weiter nach „Isinlivi“ Dort angekommen war die Parade schon in vollem Gange. Ein Orchester spielte immer wieder die gleiche Melodie und dazu führten Tanzgruppen in sehr speziellen Gewändern ihre traditionellen Tänze auf und das Ganze verschob sich den ganzen Tag immer und immer wieder durch das Dorf.

073_0140b Ecuador - Quilotoa Loop - SaquisiliEs ist Tradition, dass die Erwachsenen die ganze Zeit zusammen trinken. Vor allem  den selbstgebrannten ca. 60% Blindmacher-Schnaps 🙂
Weil wir nicht abfallen wollten und somit die lokalen Bräuche beleidigen würden, haben wir natürlich wacker mitgemacht. Vor dem kleinen Shop der Bier verkaufte tranken wir mit einem bereits stark angeschlagenen Einheimischen welcher uns immer wieder zu seinem Schnaps einlud.

Das war unglaublich amüsant. Das Beste war, als er an ein Auto pinkelte. Aber just in diesem Moment kam der Besitzer und fuhr davon und er stand alleine auf der Strasse bei vollem Strahl. Hahaha.

Danach gab es ein ausgezeichnetes Abendessen im Hostel mit vielen coolen Leuten und anschliessend war das Feuerwerk auf dem Hauptplatz angesagt. Da die Leute aus der ganzen Bergregion nach „Isinlivi“ kamen war das Dörfchen gerappelt voll mit Leuten welche sich nun um das riesige mit Feuerwerkskörpern übersäten Gerüstes drängten. Mit vornehmen zwei Stunden Verspätung ging es dann schliesslich los. Und ich habe tatsächlich noch nie so ein spektakuläres Feuerwerk gesehen. Alles wurde von Hand angezündet von etwa 5 Helfern, die jedes Mal ihr Leben aufs Spiel setzten und die Raketen und Knallkörper flogen wild durchs Publikum. Ein Schauspiel sondergleichen. Lebensgefährlich und trotzdem sehr belustigend. Es war unglaublich was sich die Jungs einfallen liessen. Es kam mir vor wie am Frackumzug der ZHAW 🙂 Das Highlight war ein riesiger Stern von Bethlehem der langsam Richtung Mond flog und dann laut krachend Explodierte. Bravo.

073_0209 Ecuador - Quilotoa Loop - IsinliviDanach fielen leider meine Freunde aus dem Hostel einer nach dem anderen, auf Grund Erschöpfung oder Verletzung aus und ich war bald alleine in der Menge.
Dann pilgerten alle Anwesenden zusammen, von der Kapelle begleitet und mit Kerzen in den Händen auf den Hügel zur Predigt (wie bei uns am 1.Augst auf dem Resi :-))

073_0224 Ecuador - Quilotoa Loop - IsinliviSpäter verschob sich die Menge dann wieder als Parade auf den Hauptplatz und es wurde zu traditionellen Klängen getrunken und getanzt bis zum Morgengrauen.
Das war Mal ein ganz spezielles Weihnachten, welches ich bestimmt nie mehr vergessen werde. Super Erfahrung 🙂

23. Dezember 2015 – Quilotoa Loop

Am Morgen holte ich mein Visum ab und reiste dann direkt mit dem Bus nach „Latacunga“, eine kleine Stadt im ecuadorianischen Hochland.
Von dort aus startete ich den „Quilotoa Loop“. Das ist eine Rundreise durch verschiedene Bergdörfchen mit einem riesigen Kratersee, der „Laguna Quilotoa“ als Highlight.
Zuerst fuhr ich mit dem Bus nach „Tigua“ und wanderte in der Gegend wild drauf los. Ca. 6km. War kaum ein Mensch zu sehen. Super schön. Dann fand ich einen Bus welcher mich über eine holprige Staubstrasse nach „Zumbahua“ brachte. Dort war gerade ein riesiger Markt im Gange, kombiniert mit einem Konzert und einer politischen Veranstaltung. Sehr interessant. Dort verbrachte ich meine erste Nacht.

Am nächsten Morgen ging es mit einem Jeep weiter nach „Quilotoa“ zur Lagune. Ich nahm sofort den Abstieg zum Kratersee in Angriff welcher sich auf 3500m befindet. Von dort aus kletterte ich dann wieder zum Kraterrand hoch und umrundete die Lagune in ca. 5 Stunden. Der höchste Punkt des Randes ist auf 4000m. Da spürt man die Pumpe schon etwas intensiver.

073_0053 Ecuador - Quilotoa Loop - LaguneAls ich am späten Nachmittag wieder im Dorf ankam hatte ich wieder 12km mehr in den Beinen. Die Nacht verbrachte ich im Hostel einer Familie, in welchem in der Nacht nur etwa 5°C herrschten. Zum Glück hatte ich meinen Schlafsack dabei. Gegessen wurde mit der Familie beim Ofen damit man nicht unterkühlte. Nach einer sehr kalten Nacht, wanderte ich weiter nach „Chucchilan“. 1000 Höhenmeter und weitere 14km. Und je weiter das ich nach unten kam, desto wärmer wurde es.
Leider sind die Wege sehr schlecht gekennzeichnet und man kann sich sehr einfach verlaufen. Und als ich auf falscher Fährte eine mit Brettern geflickte Stelle im Felsweg (siehe Foto) überquerte, stürzten diese zusammen und ich fiel… konnte mich aber gerade noch an den Pflanzen festhalten. Sonst wäre es ca. 8m nach unten gegangen. Ich wäre sicher nicht gestorben. Aber mit einem gebrochenen Fuss ist man in der Einöde ziemlich am Arsch. Ich hatte nochmals Glück.

073_0079 Ecuador - Quilotoa LoopAls ich dem Flussverlauf wie beschrieben folgte stand ich plötzlich zu Oberst an einem ca. 30m Wasserfall. Da war definitiv kein weiterkommen, also musste ich zurück. Schlussendlich hatte ich den Weg dann doch gefunden und bin heil in „Chucchilan“ angekommen. Am Abend waren dann doch ein paar Backpackers aus aller Welt zusammen beim Nachtessen. Das war wieder mal ganz lustig.
Am 4. Tag wanderte ich die 12km nach „Isinlivi“.

073_0111 Ecuador - Quilotoa Loop - IsinliviEin winzig kleines Bergdorf mit absolut Traumhafter Aussicht über sich weit erstreckende Täler und Bergketten.

073_0130 Ecuador - Quilotoa Loop - IsinliviIm Hostel „Llulu Llama“ traf ich die Freunde vom Vorabend wieder und einige Neue. War super lustig und man wurde direkt in das bereits gestartete Weihnachtsfest eingebunden, welches sich da oben über etwa eine Woche hinzog.
Am nächsten Tag musste ich nach Latacunga zurückkehren, da mir die Kleidung ausging. Ich hatte nur mit 3 Tagen gerechnet 🙂 Also wanderte ich die 12km nach „Sigchos“ und nahm dort den Bus zurück nach „Latacunga“
Das war ein super Abenteuer in traumhafter Landschaft und ich habe ca. 60km zu Fuss zurückgelegt.

073_0130b Ecuador - Quilotoa Loop - Isinlivi

18. Dezember 2015 – Visum in Guayaquil

Als ich nun wirklich die Schnauze voll hatte von Montañita, mich aber entschieden habe noch länger in Ecuador zu bleiben, brauchte ich ein Visum welches man sich mühsam in den Städten „Quito“ oder „Guayaquil“ erkaufen kann.
Dazu schlug ich mein Lager im „Hotel Nevada“ in „Guayaquil“ auf, welches ideal liegt um mit dem Bus zum Ministerio zu gelangen und um zu Fuss die Touristen Attraktionen abzuklappern und natürlich billig ist.
Ich habe zwischendurch die Stadt erkundet und ich finde sie gar nicht so schlimm wie alle sagen. Die Einkaufsstrasse Av. 9 de Octubre, der vollgestopfte Markt, die Flusspromenade „Malecon 2000“ und das Highlight, die Aussicht vom Leuchtturm auf dem Hügel von „Las Piñas“ über die Stadt und den riesigen Fluss, welcher abwechselnd in beide Richtungen fliesst, sowie Ebbe und Flut hat, da er nämlich Teil des Pazifiks ist.

Achtung:
Folgender Beitrag beinhaltet wichtige Informationen für Personen welche auch ein Visum brauchen… und könnte für Zuhause Gebliebene langweilig sein:-)

Touristen-Visum für 6 Monate:

Unterlagen:
– Folmular „Visa 12-IX“
– Pass
– Kopie Pass (schwarz-weiss genügt),
– Passfoto (Farbe, weisser Hintergrund)
– Bankkontoauszug (so aktuell wie möglich, bei mir reichte Ende letzter Monat),
mind. 2300 $
– Umrechnungstabelle SFR.- / $ (aktuell) aus Internet ausdrucken
– Papier oder Plastik Mappe in welcher die Unterlagen eingereicht werden.
– Bestätigung Immigration
– 230 $

(direkt gegenüber dem Ministerio hat es einen Internet- & Copyshop)
(direkt um die Ecke des Ministerio hat es einen Stand wo man kopieren und eine Mappe kaufen kann)

Mit Bus 89 (direkt um die Ecke beim Hotel) oder Taxi zum „Ministerio de Relaciones Exteriores“
Adresse : Ubicado en Carrion y 10 de Agosto
Zuerst „Visa 12-IX“ Formular beantragen und damit zur Immigration (gegenüber dem Busterminal Terrestre und neben dem Metroterminal „Rio Daule“) fahren und da eine Bestätigung einholen (5 $)

Dann die ganzen Unterlagen in der Mappe beim Ministerio einreichen und die Bearbeitungsgebühren 25 $ bezahlen. Es wird einem dann gesagt wann man wieder antraben muss.

Dann geht man wieder vorbei und es wird einem bestätigt, dass man würdig ist und das Visum kriegt.
Anschliessend bezahlt man die 200$ für das Visum und man kriegt einen neuen Termin.
Erneut antraben um das Visum und den Pass abzuholen.

Das ganze dauerte bei mir 4 Tage. Ging schnell und reibungslos vonstatten.

Man sollte sich auf jeden Fall am Anfang genau informieren, da sich die Regeln immer wieder ändern können.
Es ist darauf zu achten, dass man das Visum kurz vor Ablauf des alten Visums beantragt, da das neue Visum ab sofort 6 Monate gültig ist und nicht erst wenn das alte abläuft.
Es kann auch sein, dass man zurückgewiesen wird wenn man zu früh hingeht.

Und somit habe ich nun wieder 6 neue Monate zum vertrödeln. Haha

10. Dezember 2015 – Volontier

Die letzten 6 Wochen habe ich in „Montañita“ verbracht und etwas ausgespannt. Ein paar Wochen habe ich Volontier-Arbeit in einem Hostel gemacht. Dem „Hidden House“ Ein super schönes Hostel etwas abseits vom Zentrum mit einem riesigen wunderschönen Garten mit vielen „Iguanas“ (riesen Eidechsen).

Dafür konnte ich gratis im 10 Bett-Dorm pennen. Mein Job war alles Mögliche. Rezeption, putzen und Gartenarbeiten. Die Hauptaufgabe bestand allerdings darin 5 Mal am Tag zur Busstation zu gehen und dort Backpacker abzufangen und diese ins Hostel zu locken. Man stelle sich vor, dass ich jetzt genau das machen muss, was ich am meisten hasse wenn ich einen Bus verlasse. Teilweisewaren da bis zu 10 weitere Volontiere anderer Hostels, die sich auf die Leute stürzten. Das ist wirklich ein scheiss Job. Der Rest war ganz cool und interessant aber Leute abfangen ist überhaupt nicht mein Ding. Deshalb habe ich dann auch nach drei Woche den Rücktritt gegeben.
Das „Hidden House“ kann ich aber nur empfehlen.
Preis-Leistung stimmt völlig.
hiddenhousehostel.com
Ich bin hier so lange geblieben weil es mir wirklich super gefallen hat hier und man mit der Zeit jeden kennt in dem Ort. Man hat schnell viele Freunde. Meist sind es keine tiefen Freundschaften aber für ein paar Wochen ist das ganz OK. Es hat natürlich auch viele Hippies, Hängengebliebene und Freaks die sich hier tummeln. Immer Donnerstag ist in der Bar „Hola Ola“ die Freak Show, wie ich sie nenne. Eine Parade mit den schrägsten Vögeln die man sich nur vorstellen kann. Immer ein Highlight 🙂
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Auch surfen habe ich hier gelernt. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten, macht es mir nun doch schon richtig Spass und es geht schon recht gut.
Nun ist es aber so weit. Ich verlasse Freak-Town tatsächlich. Wird auch Zeit.
Tschau Montañita. Du hast mir viel Freude bereitet.
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4. Dezember 2015 – 1 Jahr vorbei

Genau heute vor einem Jahr habe ich meine Heimat verlassen und mich ins Unbekannte gestürzt.
Ich weiss noch ganz genau das mulmige Gefühl im Magen und wie ich traurig war, Familie und Freunde zu verlassen. Ich war noch nie in meinem Leben so lange weg von Zuhause. Trotzdem war es die beste Entscheidung meines Lebens und ich bin immer noch sehr Glücklich damit. Also rechnet in nächster Zeit bitte nicht mit mir 🙂
Reisen ist auch immer eine geniale Lebensschule. Man lernt Dinge, erlebt Situationen und trifft Menschen die es Zuhause nicht gibt und die man in keiner Theorie lernen kann.
Man öffnet die Augen und den Blickwinkel gewaltig und man sieht die Welt plötzlich mit etwas anderen Augen.
Die Welt wird zum Spielplatz und man merkt, dass einfach alles möglich ist wenn man es nur genug fest will.
Ich kann nur jedem empfehlen so viel wie möglich zu Reisen und vielleicht auch den Schritt zu wagen den ich gemacht habe. Ihr werdet es bestimmt nicht bereuen. Und das schöne als Schweizer ist ja, dass man immer zurück kann 🙂
Es freut mich sehr, dass Ihr meinen Blog lest und an meinen Abenteuern teilhabt. Vielen Dank dafür und für die vielen Kommentare und persönlichen Nachrichten. Das freut mich immer wahnsinnig.
Vielen Dank dafür

26. November 2015 – James Bond 007 – Spectre

Wie noch vor meiner Abreise angekündigt habe ich mir auch hier in Latinoamerika den neusten Bondstreifen reingezogen, wenn auch etwas mit Verspätung
Da es in Montañita kein Kino gibt, Musste ich mit dem Bus 2 Stunden bis nach Salinas fahren und dort sogar übernachten. Hat sich aber auf jeden Fall gelohnt 😉
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Nun zum Film:
Kurz gesagt, ist es sicher nicht der beste Bondfilm aller Zeiten aber er hat durchaus sehr viel Positives zu bieten.
Er ist etwas lang gezogen, die Spannung kommt nicht immer ganz auf den Höhepunkt und es könnte etwas mehr knallen. Vor allem die Actionszenen im zweiten Teil dürften etwas intensiver sein und leider kommt das schauspielerische Talent von Christoph Walz etwas zu wenig zum Vorschein.
Die restlichen Schauspieler brillieren aber konstant.
Neben den paar Negativpunkten gibt es aber so viel positives im Film, dass ich gar nicht alles aufzählen kann. Hervorzuheben sind die gewaltigen Bilder und grossartige Kameraführung, die perfekt choreografierten immer 100% echt wirkenden Actionszenen im ersten Teil und die teilweise künstlerischen Darstellungen welche sehr gut in den Film eingebettet sind.
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Es gibt auch viele Anspielungen auf alte Bondmovies. Ob positiv oder negativ sei dahin gestellt. Habt Ihr es bemerkt? U.a. auf die Filme Feuerball, Im Auftrag Ihrer Majestät, Der Man mit dem goldenen Colt, Der Spion der mich liebte, und einige mehr.
Habt Ihr erkannt an welchen Stellen? Oder noch mehr gefunden? Kommentare erwünscht 🙂
Unter dem Strich gesagt, ein etwas lang gezogener aber sehr solider Agententhriller, der alle kultigen Bondklisches erfüllt und durch die hervorstechenden, starken Bilder und die schauspielerischen Leistungen brilliert.
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Spectre ist auf jeden Fall einen oder sogar zwei Kinobesuche wert.

PS: Im Auftakt haben sie noch eine Idee von Uschi abgeschaut. Während des Umzugs, in den ersten paar Sekunden sieht man auf einem Wagen eine Schaukel. Die sieht genauso aus wie unsere Reckschaukel, welche Uschi auf seinem Frackmobil am Frackumzug vor ca. 18 Jahren verwendet hat.

31. Oktober 2015 – Montañita das Surfer Paradies

Nachdem wir am Morgenfrüh vom „Chimborazo“ zurückkehrten, machten wir uns direkt auf den Weg nach Montañita. Ohne gross zu schlafen fuhren wir mit dem Bus tagsüber an die Pazifikküste Ecuadors in das berühmte Surfer- und Party-Paradies, „Montañita“.
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Ca. um 20.00 Uhr kamen wir im Hostel an und machten uns direkt auf um uns ins Partygetümmel zu stürzen. Leider ohne duschen, da die Stadt ein massives Versorgungsproblem hat und genau an diesem Abend der Tank leer war. Aber das ist an so einem Ort auch nicht so wichtig. Hahaha
Wir hielten es im Schnitt tatsächlich bis um ca. 6.00 Uhr aus. Das heisst wir hatten einen 33 Stunden Tag und sind in der Zeit von 5900m auf 0m runter gekommen. Extremer geht’s wohl kaum 🙂
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Die nächsten Tage verbrachten wir mit relaxen am Strand, surfen, gut essen und Weltklasse Partys.
Optimal um unsere Ferien ausklingen zu lassen.
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Am Freitag mussten wir uns dann leider verabschieden, was mich natürlich sehr traurig machte. Aber wichtig ist, dass das die mit Abstand extremsten Ferien waren die wir bisher zusammen durchgezogen haben. Vielen Dank Euch Jungs für die geile Zeit.

26. Oktober 2015 – Der Aufstieg

Die Nervosität ist gross und der Adrenalinspiegel hoch als wir das Refugio in die dunkle Nacht hinaus verliessen, vollgepackt mit unserer Bergsteigerausrüstung. Im Kopf nur noch das eine Ziel. Den Sonnenaufgang auf dem höchsten Punkt der Erde zu geniessen. Am Anfang ging es ganz gut und man konnte noch Witze machen. Ausser dem einen Guide, welcher starken Durchfall hatte und sich immer wieder hinter einem Felsen verkriechen musste ging es allen recht gut.
Nachdem wir aber die Steigeisen montierten, in Zweier- und Dreierseilschaften geschnürt wurden und die Pickel zum Einsatz kamen, war es fertig mit Lustig. Es wurde immer strenger, steiler und gefährlicher. Zum Teil waren wir froh, dass man nicht zu weit nach unten sehen konnte im Dunkeln.
Wir mussten schon richtig klettern über Felsen, Geröll und die Vulkanasche (Sand).
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Bei ca. 5100m fing dann der Gletscher an. Über Schnee und Eis ging es immer geradeaus, steil nach oben. Und es wurde immer strenger und strenger. Das Atmen viel extrem schwer, man spürt jeden Schmerz viel intensiver und man kommt nur immer ganz langsam Schritt für Schritt voran.
Linker Fuss, Pickel, Rechter Fuss, Pickel,…. Und jedes Mal wenn wir kurz Pause machten und wissen wollten wie hoch wir schon sind, waren es wieder nur ein paar Meter mehr. Wir kamen scheinbar nicht vom Fleck und Pause machen konnte man nur ein paar Minuten weil sonst sofort die Eisige Kälte zuschlug. Schlussendlich kämpfe man sich teilweise auf allen Vieren völlig von Sinnen die Eisfläche hoch. Als wir dann bei 5900m waren und es nach Angaben der Guides noch 2-3 Stunden so weiter gehen würden, mussten wir vernünftig sein und die Operation abbrechen. Nach 5.5 Stunden Aufstieg waren wir um 3.30 Uhr völlig entkräftet, konditionell und mental total am Anschlag. Und den Abstieg hatten wir ja auch noch vor uns. Wären wir weitergegangen, hätten wir unser Leben riskiert.
Die Enttäuschung war unglaublich, dass wir es nicht nach oben geschafft hatten, aber es war besser so. Ein junger Engländer, der mit dabei war, kämpft völlig von Sinnen weiter und kollabierte 20 Minuten später.
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Der Abstieg war genau so streng wie der Aufstieg. Nur das wenn einem bei hochsteigen die Kraft verlässt man einfach stehen bleibt, beim runtersteigen würde man aber stürzen und die Anderen vielleicht sogar mitreissen. Es war ein riesen Kampf und so verdammt streng physisch und psychisch.
Nach 3.5 Stunden Abstieg, hatten wir es dann endlich geschafft und wir waren alle heil aber komplett erschöpft zurück im Refugio.
Wir waren einerseits sehr enttäuscht, andererseits stolz auf unsere Leistung. Noch nie zuvor waren wir so hoch oben. 5900m und es war die strengste körperliche Anstrengung die wir je erfahren haben.
Das war ein unglaublich extremes Abenteuer welches wir alle drei nie mehr vergessen werden.
„Chimborazo“ der härteste Gegner unseres Lebens
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25. Oktober 2015 – Vorbereitungen

Von „Rio Bamba“ aus versuchten wir einen Bus finden, der uns hoch in die Berge bringt. Da wurde uns bewusst, wie unfreundlich die Leute da sind. Ich wurde von Schalter zu Schalter geschickt. Teilweise sogar hin und her und nirgends konnte oder wollte man mir helfen. Wir wurden dann sogar in ein anderes Busterminal mit dem Taxi geschickt und dort merkten wir im letzten Moment, das der Bus nicht dahin fuhr wo wir hin wollten. Nach ca. 2 Stunden durchfragen und mit Taxis hin und her fahren fanden wir dann endlich den richtigen Bus und ergatterten die letzten Tickets. Ich war sehr enttäuscht von den Menschen da. Umso schöner war es als wir in einem kleinen Bergdörfchen mit nur ein paar Häuschen ankamen und extrem herzlich begrüsst wurden von den Leuten auf der Strasse. Die einen rannten sogar auf uns zu um uns zu helfen und Auskunft zu geben. Das scheint da oben selbstverständlich zu sein und jeder wollte mit uns quatschen und wissen woher wir kommen und was wir hier oben wollen. Das war ein riesiger Kontrast zu „Rio Bamba“ und tat so richtig gut.
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Wir hatten uns dann in der „Casa Condor“ eingenistet und organisierten von da die Tour auf den Vulkan und unternahmen erste Trainingswanderungen.
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Nach 3 Tagen fuhren wir dann wieder nach „Rio Bamba“ um unsere Guides zu treffen und die Ausrüstung abzuholen. Dann ging es mit einem Jeep bis ganz nach oben in das „Refugio Carrel“ auf 4850m. Von da aus machten wir nochmals eine Trainingswanderung auf 5000m.
Hinter dem Haus waren viele Grabsteine zu finden von Leuten, die beim Versuch den Vulkan zu erzwingen gestorben sind. Das war schon etwas unheimlich und liess es einem kalt den Rücken ablaufen. Aber davon durfte man sich nicht einschüchtern lassen. Wir sind ja in einer Top Verfassung und gut vorbereitet.
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Um 16.00 bis 21.00 gingen wir dann schlafen, damit das Abenteuer um 22.00 losgehen konnte.
Leider war etwas mit dem Essen nicht gut und machte einigen stark zu schaffen und wir wussten nicht, ob wirklich alle starten konnten. Eine sehr Nerven aufreibende Situation.
Zum Glück konnten wir dann doch alle mit einer Stunde Verspätung um 23.00 aufbrechen.

Chimborazo – Höchster Punkt der Erde

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„Chimborazo“ der höchste Vulkan in den Anden, der höchste Vulkan von Ecuador, der höchste Vulkan der Welt.
6310m hoch ragt der majestätische Gipfel ca. 2500m aus der 3500-4000m hohen umgebenden Hochebene.
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Da er sich in der Nähe des Äquators befindet und die Welt ja bekanntlich nicht rund sondern oval ist, gilt der „Chimborazo“ als höchster Punkt der Erde (vom Erdmittelpunkt gemessen) oder der Punkt der Erde, welcher am nächsten an der Sonne ist. Er ist sogar 2000m näher an der Sonne als der Gipfel des „Mount Everest“
Die höchste Unterkunft welche momentan in Betrieb ist, das „Refugio Carrel“, befindet sich auf 4850m.
Und genau dieser Gigant, ist das grosse Ziel unserer Reise. Etwas das keiner von uns je zuvor gemacht hat.
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Wikipedia Link

21. Oktober 2015 – Baños

Aus dem „Cuyabeno“ kamen wir wieder mit der dreistündigen Bootsfahrt und dann mit dem Bus.
Wieder über Nacht, reisten wir nach Baños „Tor zum Oriente“, ein kleines, touristisches Städtchen in den Bergen Ecuadors, welches für Outdoor- und Actionsportarten bekannt ist, sowie für seine vielen natürlichen Thermalbäder.
Da wir nicht zu viel Zeit hatten dort, beschränkten wir uns am ersten Tag aufs „Canopy“ (Ziplining).
Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit, rast man als Superman an einem Drahtseil hoch über eine Schlucht und in einen schmalen Canyon rein. Dann gibt es einen Klettersteig und dann saust man schon wieder auf die andere Seite der Schlucht zurück. War super cool aber etwas kurz.
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Abends besuchten wir ein Thermalbad. War leider ein rechter Reinfall. Die Bäder sind total vollgestopft mit Menschen, das Wasser nur hässlich und die Sanitären Anlagen liessen zu wünschen übrig. In den Duschen stank es überall nach Fäkalien. Kann ich also nicht empfehlen. Wir machten dann auch nach kurzer Zeit wieder einen Superman-Abgang….
Am zweiten Tag mieten wir drei Motorräder. Das war die beste Entscheidung ever. Wir konnten in einem Tag alle möglichen Aktivitäten abklappern und noch eine riesen Tour durch abgelegenes Gebiet machen.
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Das war einfach genial. So besuchten wir die Wasserfälle, „Schlucht des Teufels“, „Casa de Arbol“ mit der berühmten Schaukel, diverse Aussichtspunkte, beobachteten von der anderen Seite des Thals, bei bestem Wetter wie der „Vulkan Tungurahua“ Asche spukte und erlebten noch ein dreistündiges Offroadabenteur mit den 250er Maschinen
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Mir flog unter anderem noch ein Huhn ins Rad, so dass wortwörtlich die Federn flogen. Haha
Das Huhn hatte Glück. Es überlebte unbeschadet.
Am Abend fuhren wir dann direkt nach „Rio Bamba“ mit dem Bus
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18. Oktober 2015 – Cuyabeno

Über Nacht wurden wir mit dem Bus ins Amazonasgebiet gefahren. Dort ging es dann mit dem Boot unter strömendem Regen, drei Stunden durch den Regenwald weiter in die „Caiman Ecolodge“, ein super schöner Ressort tief im „Cuyabeno“ Nationalpark. Der Fluss ist ein Vorläufer des Amazonas und dem entsprechend ähnlich sieht es da auch aus. 4 Nächte genossen wir die Abgeschiedenheit, tief im Jungle ohne Handyempfang und Internet. Das war super entspannend.
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Wir fuhren Hauptsächlich mit dem Boot umher um Tiere zu beobachten oder mehr über die Natur und die Ökosysteme zu erfahren, paddelten mit dem Kanu durch Ausläufer des Flusses um Caimans (Alligatorenart, bis 3.5m lang) zu verfolgen, wanderten durch das Sumpfgebiet des Regenwaldes, backten Brot mit Eingeborenen oder lauschten den Worten eines indigenen Medizinmannes.
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Ein Highlight war bestimmt auch die Nachtwanderung durch den Jungle, bei welcher wir viele riesengrosse Insekten unter anderem auch eine riesige Tarantel gesehen haben sowie die ca. 3m lange Anaconda welche wir auf einem Ast beim Sonnenbaden erwischt hatten.
Es war unglaublich interessant im tiefen Jungle. Nicht zu vergessen, dass ich meine Hand als Versuchskaninchen auf einen Termitenbau legen musste und die Termiten durch lautes Schreien zu tausenden aus dem Bau gelockt wurden und wie wild um meine Hand und meinen Arm krabbelten.
(Das wohl schrägste Gefühl, dass ich je hatte)
Kurz bevor sie meine T-Shirt erreichten durfte ich diese dann abstreichen. Somit nahm ich einen speziellen Geruch an, damit mich die Tiere nicht wahrnehmen wenn ich auf der Jagd bin 🙂
Und natürlich assen wir auch Ameisen, sahen die pinken Flussdelfine und, und, und…
Genial was wir alles gesehen und erlebt haben.
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15. Oktober 2015 – Quito

Nach drei Tagen „Quito“, der Hauptstadt von Ecuador, kamen nach 10 Monaten zum ersten Mal Freunde von zu Hause an. Domi und Mäthu. Mit ihnen habe ich die nächsten drei Wochen verplant. Wir werden zusammen quer durch Ecuador reisen. Darauf freute ich mich schon lange.
Die Freude war riesig als ich sie vom Flughafen abholte 🙂
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In den folgenden drei Tagen erkundeten wir „Quito“. Enrique, ein Freund von Mäthu‘s Vater führte uns quer durch die Stadt und zeigte uns alle Sehenswürdigkeiten, „Mide del Mundo“ (Mitte der Welt) welches natürlich exakt auf dem Äquator liegt und dann durften wir uns noch das Kinderhilfswerk „Pueblo del Niños“ anschuhen in welchem Enrique arbeitet und auch Mäthus Vater als Volontier arbeitete. Das war extrem eindrücklich und interessant. Und die Kinder hatten riesig Freude, dass sie mal Besuch kriegten. Ein super schönes Erlebnis.
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Am nächsten Tag erklommen wir den Vulkan „Cumbre Rucu Pinchincha“ welcher 4695m hoch ist.
Damit waren wir höher als das Matterhorn und es war eine gute Vorbereitung für das Hauptziel unserer Reise. Aber dazu später mehr.
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Nach den Strapazen wurde das Geleistete natürlich im bekannten Partyareal der Stadt, „Mariscal“ ausgiebig gefeiert 🙂
Am letzten Tag in „Quito“ genossen wir noch etwas den Tag und machten noch die letzten Einkäufe bevor uns abends ein Bus abholte für den nächsten Trip…

Kolumbien im falschen Licht

Ganze 4.5 Monate habe ich nun in Kolumbien verbracht. Es hat mich einfach gefesselt.
Viele denken Kolumbien sei gefährlich und völlig verdrogt. Aber das ist nicht so. Dieses Land wird immer wieder in ein falsches Licht gerückt von den Medien und Hollywoodfilmen.
Natürlich gibt es Kriminalität, genau wie in jedem anderen Land der Welt auch. Wie überall muss man vorsichtig sein. Vor allem in den grossen Städten oder an touristischen Orten. Aber es gibt so viele Plätze an denen man total sicher ist und die Leute schon fast beleidigt sind wenn man sie fragt ob es hier gefährlich sei. Grösstenteils habe ich mich wirklich sicher gefühlt.
Auch das mit den Drogen sehe ich nun ganz anders. Es ist nicht Kolumbien das die meisten Drogen der Welt produziert. Es sind die Guerillas, Privatarmeen die im Jungle leben und ihre eigenen Gesetze haben. Fast alles Geld welches mit den Drogen verdient wird fliesst wieder in den Drogenkrieg um Waffen zu kaufen. Die Bevölkerung hat nichts davon, im Gegenteil, sie leiden sehr darunter. Ich habe so viele Kolumbianer kennengelernt die noch nie Drogen ausprobiert haben. Es sind meist die Touristen welche die meisten Drogen konsumieren.
Kolumbien hat eine harte Vergangenheit aber es hat sich viel geändert und gebessert und sie sind auf dem besten Weg ein neues Land zu werden. Und hier glauben hier alle fest daran. Das ist toll zu sehen. Ich könnte noch stundenlang weiterschreiben aber verstehen tut man das Land erst wenn man es selbst besucht hat.
Also los….

Es ist ein so wunderschönes, riesengrosses und vielfältiges Land, wie ich es noch nie erlebt habe.
Ich habe 46 Ortschaften besucht und in über 170 Stunden ca. 7200 km im Bus zurückgelegt und unglaublich viele tolle Menschen kennen gelernt. Die Kolumbianer sind ein so tolles, herzliches und fröhliches Volk. Auch Menschen die fast nichts, nur das Nötigste zum Leben haben wirken stets glücklich und legen eine riesige Lebensfreude an den Tag.
Ich habe mich wirklich etwas in das Land und die Menschen verliebt und es fällt mir sehr schwer zu gehen…

066_0068 Colombia - Penon de Guatapé