Die letzten Tage verbrachten wir noch auf einer der eindrücklichsten Insel der Karibik. „St. Vincent“
Wir ankerten in der Bucht vor „Wallilabou“ Dort wurde die Anfangsszene von „Fluch der Karibik“ gedreht. Als Captain Jack Sparrow auf dem Mast seines Boote in den Hafen hinein fuhr. Der Mast ging dann komplett unter. Es hat da auch noch ganze Filmsets und Fotodokumentationen. Sehr interessant. Sogar der Original Mast hängt im Restaurant mit einer Johnny Depp Pupe dran.
Wir buchten eine Tagestour mit einem kleinen Bus beim lokalen, sehr geschäftstüchtigen „Speedy“
Dieser erwartete schon beim Einlaufen mit seinem Boot und organisierte alles, damit wir sauber ankern konnten. Es wurde Rückwärts geankert und das Boot hinten an einem alten verrosteten Kran festgemacht, welcher auch Teil eines Filmsets war.
Am nächsten Tag ging es dann sehr früh los. Wir zwängten uns zu siebt in den keinen Bus und wurden von einem Fahrer über die Insel kutschiert. „Speedy“ sass bei uns hinten und plapperte und erzählte den ganzen Tag interessante Infos über die Insel und ihre Bewohner.
Zum Beispiel, dass die Leute die in einem nicht so schönem Häuschen (Wellblech) wohnen, hart auf Frucht-Plantagen, im Jungle oder als Fischer arbeiten
Diejenigen welche in einem schönen Häuschen wohnen arbeiten aber als Hanf-Bauern. So einfach ist das. Wie schon einmal erwähnt, ein offenes Geheimnis 🙂
Die Leute sind sehr nett, begrüssen einem und wollen wissen woher man kommt. Als Zwischen Snack gab es frischen, gegrillten Fisch von den Einheimischen. Super
Nach einer Wanderung im Flussbett des Vulkans, ging es dann zu einem riesigen Wasserfall unter dem man baden konnte und dann auf einen Junglewalk. Dort erklärte Speedy viele Pflanzen und wir konnten diverse lokale Früchte direkt vom Baum probieren. Das war sehr interessant und lecker.
Beeindruckend war auch wie Speedy sich während dem wandern eine lokale Zigarette nach der anderen aus seiner ominösen Plastiktüte drehen konnte und diese auch sofort in einigen wenigen Zügen wieder verschwinden lassen konnte.
Gegen Ende des Tages wurde es auch immer schwieriger mit ihm zu kommunizieren 🙂
„Speedy“ eine wirklich witzige Erscheinung. Hahaha
Kategorie: Ganzes Tagebuch
17. März 2015 – Partyboot Community
Angefangen hat es mit einem einfachen Lobster-BBQ am Strand. Man konnte zuschauen wie die frischen Lobster geschlachtet und gegrillt wurden. Es ist ein bisschen makaber weil die Viecher wegen den zuckenden Nerven, sogar zweigeteilt auf dem Grill immer noch mit den Beinen strampeln obwohl sie schon tot sind. Das essen war dann aber wirklich köstlich.
Es waren auch viele Leute von anderen Booten da und deshalb ging es nach dem Essen noch ziemlich ab. Zur qualitativ nicht sehr hohen DJ Musik wurde gelacht und getanzt. Wir lernten dann noch zwei andere Crews kennen und als die Party dann abrupt viel zu früh endete. Wurden die anderen Leute noch auf unser Boot eingeladen. Dieses konnten sie nicht verfehlen, da die Discokugel schon von weit her gesehen werden konnte. Da kamen doch tatsächlich noch zwei Beiboote gefüllt mit Partypeoples an, so dass unser Boot rappelvoll war. Diese Afterparty dauerte dann bis zum Morgengrauen
Am nächsten Tag war dann allgemeines Rehabilitieren angesagt und ein ruhiger, gechillter Abend bahnte sich an. Ha! Denkste. Gegen Abend kamen Plötzlich zwei grosse Segelboote angetuckert, Die Boote der gestrigen Partygäste, und sie dockten links und rechts an uns an. Somit waren wir nun die offiziell grösste Partyboot Community weit und breit 🙂
Bevor dann die nächste Party losging. Wurde zusammen gerillt und gekocht. Und später nahm dann die nächste Party ihren Lauf…..
Das waren schon harte Zeiten. Aber super geil 😉
15. März 2015 – Tobago Cays
In den letzten Tagen waren wir auf der Privatinsel der Superreichen „Mystique“, dem Traumstrand „Salt Whistle Bay“ auf „Mayreau“ unterwegs und erlebten auf „Union Island“ auf der kleinen Bar-Insel „Happy Island“ den perfekten Sundowner. Ich wusste nicht, dass man so viel Rum in die Drinks kippen kann aber sie bescherten uns eine super, legendäre Partynight 🙂
Gestern sind wir schliesslich in den viel gelobten „Tobago Cays“ angekommen und es wurde uns nicht zu viel versprochen. Sollte es ein Paradies auf Erden geben, ist es hier. Unglaublich schöne, kleine Inseln in hellblauem, 3-4m tiefem Wasser, einem wunderschönen Riff und einem sehr vielfältigen
Lebensraum für Tiere, zu Land und im Wasser. Einfach nur ein Traum.
Heute Morgen wurden wir dann von einem Tauchboot abgeholt. Die zwei Tauchgänge am geschützten Riff waren super schön und sehr lustig in der Gruppe.
Am Nachmittag ratterten wir dann zu siebt in dem kleinen Beiboot und dem 3.5 PS Motörchen von Inselchen zu Inselchen. Von dem einen Hügel hatte man eine super Aussicht über das ganze Gebiet.
Von dort aus sieht man auch die kleine Insel „Petit Tabac“. Darauf wurde in „Fluch der Karibik“ Captain Jack Sparrow ausgesetzt 🙂
10. März 2015 – Whaleboner
Gestern sind wir nach „St.Lucia“ und „St.Vincent“ in „Beguia“ angekommen. Wir ankerten in „Port Elizabeth“ direkt 15m vor dem Steg zur „Whaleboner“ Bar. Super Lage. Hellblaues Wasser und brennende Sonne. Perfekt zum Schwimmen und Schnorcheln.
Am Abend gingen wir zum Nachessen an Land. Nach dem Essen entschieden wir uns noch einen Schlummi im „Whaleboner“ zu nehmen. Mir war gerade recht, dass alle etwas träge waren. So konnte ich mich auf meinen morgigen Geburtstag vorbereiten und früh ins Bett gehen. In meiner Rechnung hatte ich aber die Macht des „Whaleboner“ vernachlässigt. Wir hatten zufällig den einzigen Abend erwischt an dem ein Entertainer Musik machte. Ein super Alleinunterhalter und Sänger mit Keyboard. Der Typ machte so was von geile Stimmung. Ununterbrochen. Und plötzlich nach ein paar Cuba Libres kam die Gruppe so richtig in Fahrt im „Whaleboner“ Der Name bedeutet ja Walknochen, sollte man meinen… Die Barhocker sind ja auch aus riesigen Walwirbelknochen
„Boner“ ist aber im Englischen, umgangssprachlich auch ein Wort für das erigierte, männliche Glied. Also „Walständer“ zu Deutsch. Super Name für eine Bar. Hahaha
Die Stimmung steigerte sich ins unermessliche und plötzlich schlug es 12 und mein Geburtstag war da. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Wir feierten was das Zeug hielt.
Als der „Whaleboner“ schoss… ähhhh schloss, ging die Party auf der Matilda weiter bis zum Morgengrauen. Als ich nach dem Nacht-Schwum geduscht und frisch angezogen noch die Leiter hochziehen wollte wurde mir von hinten von einem gewissen Herrn Doktor ein Tritt versetzt, so dass ich erneut baden ging zum Glück hatte ich kein Handy in der Tasche und konnte mich noch an irgendeinem Körperteil des Orthopäden festhalten, so dass dieser mit baden ging 🙂
Ein super Geburtstag. Hahaha
Dieser Törn hatte von nun an den Namen „Whaleboner-Törn“
7. März 2015 – Die neue Crew
Im Verlaufe des Tages kamen die neuen Gäste an. Da waren zuerst Mike Und Tristan aus der Schweiz
Auf den ersten Blick sahen die beiden aus wie zwei Ex-Knastis. Lange Haare und Tatoos 🙂
Big Mike
51J. aus Oberarth. Der ehemalige Drummer und Jack Daniel’s – Cola Liebhaber besitzt einen eigenen Lightservice http://www.lightservice.ch/ und hat auch schon des Öfteren Wagen der Streetparade und sonstige Grossanlässe ausgerüstet.
Besitzt ein Motorboot auf dem Bodensee. Das ist aber der erste Segeltörn für ihn.
Tristan der Weltenbummler
42J. aus Brunnen ist mit 20 zum ersten Mal um die Welt gereist. Arbeitete 10 Jahre lang als Guide einer Outdoor Sport Company und Skipper . Ein paar Jahre lang war er auch mit seinem eigenen Boot unterwegs.
Heute führt er das Restaurant Timpelweid und die Bergseilbahn auf dem Urmiberg
Werner der geile Spiesser
Ca. 55J. aus München. Arbeitet als Informatiker irgendetwas Kompliziertes. Auf den ersten Blick könnte man meinen einen Spiesser vor sich zu haben. Aber der Schein trügt. Werner ist ein super cooler Typ der bereits das dritte Mal verheiratet ist
und segelt auch schon seit Jahren
Und dann wären da noch das Ehepaar Herr und Frau Dr. Holger und Dr. Lena aus München
Sie 32J. Neurologin, hat sich die Sporen im Krankenhaus abverdient und arbeitet nun in einem Pharmaunternehmen und Er 39J. arbeitet in der Orthopädie in einer Privatklinik und baut jeden Tag 5-6 neue Knie und Hüftgelenke ein. Sein Lieblingswerkzeug: „Der Hammer“ (Bahm, bahm, bahm,…:-))
Die beiden arbeiteten eine Zeit lang in Afrika in einem Krankenhaus um Erfahrungen zu sammeln.
Sehr beeindruckend
Und dann sind da noch Andreas El Capitan und ich, sein 1. Offizier 🙂
Wir teilen uns für diesen Törn die Koje da mit 7 Leuten fast Fullhouse ist.
Eine geile Truppe. Alles coole Typen die super zusammen passen. Schon am ersten Kennenlern-Abend hatten wir eine riesen Party auf dem Boot.
Da aber alle etwas müde waren von der Reise wurde es nicht allzu spät. Also zog ich noch alleine los auf eine Party. Die war aber nicht so der Hammer. Das lustigste war ein Typ den ich kennen lernte Franzisco aus Portugal. Lebt eigentlich in Ibiza als Bootmechaniker, ist aber im Moment in der Karibik auf einer Segelyacht angestellt. Er wollte mich am Schluss mit seinem Beiboot zu unserem Boot fahren. Als er dann die Kühlbox im Dingi mit dem Fuss auf kickte und ich mich schon auf ein kühles Bier freute kam leider nur eine Pumpe zum Vorschein mit dem er zuerst das Beiboot pumpen musste, da es in sehr schlechtem Zustand war. Als er dann den Motor starten wollte und ausrutschte, knallte er seinen Ellbogen volle Kanne in mein Gesicht brach mir fast die Nase und schleuderte mich nach hinten, beinahe aus dem Boot. Ein weiterer Kollege konnte mich gerade noch festhalten 🙂
Der Klassiker. Haha. Wenigsten brachte er mich dann noch sicher zum Boot zurück
7. März 2015 – Regula und Willy verlassen uns
Und schon waren die zwei Wochen um.
Nach dem gestrigen Abschiedsabend mit Nachtessen und Barbesuch mit Livemusik werden uns Regula und Willy verlassen. Sie haben aber noch ein paar Tage um in einem Hotelresort auf der Insel ihren 101. Geburtstag zu feiern
Das Boot ist geputzt, die Wäsche gewaschen und das Top-Licht auf dem Mast repariert.
Wir sind bereit für die nächsten Gäste.
5. März 2015 – Dynamit in der Jungle-Bar
Die letzten 2 Wochen waren sehr interessant. Wir sind von Insel zu Insel gesegelt und haben viele Interessante Orte gesehen und coole Dinge gemacht.
Unter Anderem wandern und tauchen in „Guadeloupe“ im „Jaque Gousteau Nationalpark“
Besuch des „Fort Napoleon“ auf einem Hügel auf den „Iles des Saintes“ oder eine super Tagestour mit einem kleinen Bus auf „Dominica“ Das war super interessant. Da es sehr wenig Touris auf der Insel gibt und die Leute immer noch sehr abgeschieden Leben und jeden Tag im Jungle auf Ananas- oder Marihuana-Plantagen arbeiten. Letztere wurden uns natürlich nicht gezeigt. Aber es ist ein offenes Geheimnis, dass sie da sind.
Am nächsten Morgen um 7.00 wurden wir dann von einem Boot abgeholt für die Indian River Tour
Titus unser Guide ruderte in den geschützten Fluss im Jungle. Super schön die Natur und die Tiere im Morgengrauen.
Wir kamen auch an einem Drehort von „Fluch der Karibik“ vorbei. Das Haus der Calypso. Zuletzt war da tatsächlich noch eine Jungle-Bar wo wir den obligatorischen „Dynamit“ getrunken haben (80% Rum mit einem Schuss Fruchtsaft). Ideal um wach zu werden
Den Rest des Tages nutzen wir um die beiden Rümpfe des Bootes unter Wasser mit Spachteln zu säubern.
Am Abend nahmen wir an einem Sailor-BBQ teil. All you can eat und Rum Punch all you can drink 🙂
War ziemlich lustig obwohl das Durchschnittsalter etwa bei 65 Jahren lag. Aber zu später Stunde verlagerte sich das Ganze in die Strandbar. Dort waren vor allem die Einheimischen am Werk. Sauglatt wars.
Später wurden wir dann von Titus zurück zum Boot gebracht. Der konnte zwar schon fast fliegen, auf Grund reichlichem Konsum von lokalem Naturprodukt 😉 aber er brachte uns sicher ans Ziel.
Aufgrund eines reichlichen Trinkgeldes sang er zum Abschied sogar noch lauthals ein Liedchen.
Anscheinend habe dann noch jemand der Crew auf dem Boot rumgetanzt und gesungen. Aber das wurde mir dann erst am nächsten Tag erzählt. Haha
Am nächsten Morgen um 6.00 hiess es Anker hoch und die recht raue Überfahrt nach Martinique begann. Hätte man am Abend zuvor nicht so viel getrunken hätte der Tag etwas angenehmer werden können 🙂
Am Abend kamen wir dann in „Martinique“ an
26. Februar 2015 – Razzia im „Rasta Shak“
Gestern waren wir noch auf „Antigua“ in „English Harbor“ Dort machten wir einen Ausflug auf einen Hügel, „Shirley Highs“ um den Sonnenuntergang zu sehen. Super Aussicht über die halbe Insel, „English Harbor“ und „Falmouth Harbor“ Ein genialer Platz für einen perfekten Sonnenuntergang.
Danach ging es wieder in die Ortschaft zum Abendessen. Danach verirrten wir uns noch in die abgerockteste Reagge Bar der ganzen Insel. Ins „Rasta Shak“ Eine kleine Bar in Form einer Terrasse (ca. 5x5m) und riesen Musikboxen, so dass man kaum miteinander sprechen konnte.
Typisch Karibik 🙂
Die Besitzerin und zugleich Barkeeperin war eine richtige Big-Mama
Wir waren die einzigen Touris. Nur noch ein paar einheimische „Lokal-Zigaretten-Konsumenten“, die man kaum sehen konnte im Dunkeln waren noch da.
Plötzlich stürmten einige bewaffnete Polizisten und ein mit einem Sturmgewehr ausgerüsteten Militaristen in die Bar. Blitzartig verschwanden die Hälfte der „Lokal-Zigaretten-Konsumenten“ komplett im Dunkeln. Die anderen wurden durchsucht aber es wurde nichts gefunden. Nach einer heftigen Diskussion zwischen dem Einsatzleiter und der Big-Mama trat die Polizei den Rückzug an. Aber erst nachdem jeder eine Flasche „Wasser“ bekommen hatte (Wahrscheinlich war Rum drin :-))
Kaum verschwunden machten sich die „Lokal-Zigaretten-Konsumenten“ daran unter der Terrasse ihr Gras zu suchen welches sie zwischen den Brettern durchgedrückt hatten.
Ich fragte dann die Big-Mama ob das öfters vorkomme. Worauf sie ziemlich gelassen antwortete, nur alle paar Monate, aber die machen ja auch nur ihren Job und solange sie niemanden erwischten in ihrer Bar, sei es kein Problem.
Da hatten wir ja ziemlich Glück, dass wir das gerade miterleben durften 🙂
24. Februar 2015 – St. Barth
Vor ein paar Tagen kamen Regula und Willy an Bord. Ein Schweizer Ehepäärchen aus dem Frickthal.
Sie besitzen einen Bauernhof und haben sich auf Pferdestallungen, Gemüse und neuerdings auf Spargeln spezialisiert. Das Spezielle ist, dass beide am selben Tag Geburtstag haben und nur ein Jahr auseinander sind. Letztes Jahr wurden sie zusammen 99. Also nicht ganz 100. Haha
Unsere erste Destination war „St.Barth“ eine kleine Insel nur ca. 2-3 Stunden Fahrt von „St. Martin“.
„St. Barth“ ist die wahrscheinlich teuerste Insel der Karibik und vor allem von den Reichen und Schönen besucht und bewohnt. Hier kann man wunderbar die Wunder der Schönheitschirurgie beobachten.
Botox-Stirnen, Silikonbrüste und aufgeblasene Lippen sind an der Tagesordnung. Eines davon stört mich überhaupt nicht 😉
Das Hauptstädtchen der ursprünglich schwedisch und dann später französischen Insel ist sehr schön und stylisch. Immer mit schwedischem und französischen Strassennamen.
Wir hielten uns aber vor allem in einer geschützten, abgelegenen Bucht auf. Ideal zum Schwimmen, Schnorcheln, Wandern und chillen.
19. Februar 2015 – Arbeiten beendet
Die letzten zwei Wochen haben wir viel am Boot gearbeitet. Neue Antenne auf Mast, Neuer Boden im Beiboot, diverse Schäden von der Atlantik Überfahrt repariert, ankerrolle saniert, diverse Reinigungen, und vieles mehr.
Ein kleiner Rückschlag war Andreas Sturz im Boot die Treppe runter. Und zwar war da temporär gar keine Treppe. Er hatte Glück im Unglück. Es war nicht gebrochen oder gerissen aber dafür hat sich ein riesiges Stück Haut verabschiedet (Selbstverständlich habe ich das auch fotografiert, werde dies aber nicht posten :-)) und musste kurz ins Krankenhaus. (nach 2-3 Wochen sollte aber alles wieder Heil sein) Das ist jetzt schon das dritte Mal, dass einer ins Krankenhaus musste.
Die Matilda bringt halt leider nicht nur Glück… Dafür saufen wir nicht ab… also sicher nicht im Wasser 🙂
Zu Andreas Geburtstag luden wir die Australier ein. Das war ein lustiger Abend mit viel Wein, Rum und Andreas weltbekannten, unglaublich schmackhaften Rippchen.
Morgen kommen dann die nächsten Gäste an Bord und dann geht es mit einem 2 Wochen Törn weiter bis nach Martinique
5. Februar 2015 – Luca verlässt uns
Heute verlässt uns Luca.
Zum Abschied waren wir noch 3 Tage in einer wunderschönen Bucht in Anguilla.
Einfach ein bisschen chillen, schwimmen und öhhm trinken 🙂
Zum ersten Mal kam die Discokugel an Bord zum Einsatz. Ein super Feature für ein Segelboot.
Luca wird nun noch 3 Wochen kiten in der Dominikanischen Republik
Ich wünsche Dir viel Spass Luca. Wir hatten eine super Zeit
Von jetzt an werden Andreas und ich alleine am Boot arbeiten
1. Februar 2015 – Maho Beach
Am Sonntag waren wir bei Dale und Gerry, einem älteren Australischen Ehepaar welche auch um die Welt segeln, zum Brunch eingeladen. Dort lernten wir auch Isabel und Mike kennen. Ebenfalls Australier aber eher so in unserem Alter. Alles, sehr nette Leute.
Später machten Luca und ich noch einen Ausflug zum „Maho Beach“. Das ist der bekannte Strand der sich direkt hinter der Landebahn des Flughafens befindet. Wenn ein grosses Flugzeug landet bläst es einem direkt ins Wasser. Wir waren pünktlich zur Landung der Boing 747 dort. Unglaublich wie dieser riesige Vogel nur wenige Meter über die Köpfe der Touris am Strand gleitet und dann direkt hinter dem Strand landet.
Es war lustig zu beobachten wie es die Leute ins Wasser fegte und diverse Hüte davon flogen 🙂
Vorher – Nacher
30. Januar 2015 – Einfahrt St. Martin
Der Yachthafen von St. Martin liegt in einer riesigen Lagune im Inselinneren. Nur durch 2 hochklappbare Brücken kann man in die Lagune einfahren. Die Brücken öffnen sich nur 5 Mal am Tag. Dementsprechend gross ist jeweils der Andrang von Booten die rein oder raus wollen. Eine regelrechte Parade von kleinen Segelbooten bis zu riesigen Superyachten die weit über 50 Mio Euro kosten.
St. Martin wird auch das St.Tropez der Karibik genannt. Es ist unglaublich wie viele Schiffe sich dort befinden. Spektakulär sind vor allem die vielen Superyachten. Sogar Steve Jobs Yacht welche erst nach seinem Tod fertig gestellt wurde und mit I-Pad’s gesteuert wird lag da.
St. Martin ist zweigeteilt. Der eine Teil ist Holländisch, der andere Französisch. Die Grenze führt mitten durch die riesige Lagune. Auf beiden Seiten hat es riesige Werften.
Dieser Ort wird in den nächsten Wochen unser Zuhause werden. Hier werden wir diverse Reparaturen am Boot vornehmen
30. Januar 2015 – Ankunft in der Karibik
Tag 21 auf der Atlantiküberquerung
Heute sind wir endlich in der Karibik, genauer gesagt in St. Martin angekommen
Es war eine tolle Zeit. So eine Erfahrung zeigt einem wie unendlich klein und entbehrlich man doch auf diesem Planeten ist. 21 Tage rundherum nur den Horizont gesehen und gerade mal eine Handvoll anderer Schiffe, meist sogar nur auf dem Radar.
Atlantik mit einem kleinen Segelboot überquert: Check 🙂
Und heeey. An Alle welche gedacht haben es gäbe nur Büchsenfutter während dieser Zeit.
Ich muss Euch enttäuschen. Andreas ist ein ausgezeichneter Koch und wir wurden bis zuletzt kulinarisch verwöhnt und lebten äusserst Gesund.
So und heute wird zuerst mal gefeiert was das Zeugs hält… 🙂
26. Januar 2015 – Whale Watching
Heute wurden wir von einigen Walen eskortiert. Es waren wahrscheinlich Blauwale. Ein Junges ca. 5m lang, die Mutter ca. 15m lang und evt. waren da auch noch mehr. Wir sahen die Wale nur einige Meter neben dem Boot her schwimmen. Es war unglaublich. Sie tauchten unter uns durch und holten in nächster Nähe Luft an der Oberfläche. Einer machte sogar schräg unter dem Boot eine Rolle, so dass der riesige, weisse Bauch sichtbar wurde.
Zum Glück sahen Sie unser Boot nicht als eine Bedrohung an. Sonst wäre es sehr ungemütlich geworden 🙂
Das Wetter wird immer besser und der Wellengang geringer. Es ist nun schon fast wie auf einer Kreuzfahrt 🙂
20. Januar 2015 – Reparatur Antenne auf Mast
Tag 11 auf der Atlantiküberquerung
Heute stellten wir fest, dass die AIS-Antenne zuoberst auf dem Mast nicht mehr in der Halterung fixiert war. Sie hielt nur nach am Kabel und schwankte unkontrolliert umher, so dass Gefahr bestand das weitere Geräte beschädigt werden. Also musste ich erneut auf den Mast. Das ist aber draussen auf dem Meer nicht ganz einfach. Die Mastspitze befindet sich auf 17m über Wasser und bewegt sich mit dem schwanken des Bootes stark und schnell hin und her.
Ich wurde nun am Mast hochgezogen und musste mich mit einem Seil zusätzlich um den Mast sichern und unterwegs anknoten. Das war ziemlich schwierig da je höher ich kam desto mehr umher geschleudert wurde. Ich brauchte alle Hände und Beine um mich einigermassen zu stabilisieren.
Oben angekommen musste ich feststellen, dass die Antenne nicht mehr zu fixieren war da Halterung und Gewinde bereits zerstört waren. Also schnitt ich das Kabel durch und nahm die Antenne mit runter. Die Aussicht konnte ich leider nicht so geniessen. Aber von da oben sieht man sowieso nur noch mehr Meer 🙂
Wie beim Bergsteigen ist der Abstieg das härteste. Zum Glück kam ich mehr oder weniger wieder heil unten an. Einige blaue Flecken und Prellungen waren die Folge. Aber das war es wert. Es war einfach geil 🙂Die Antenne konnte von Andreas unten wieder installiert werden und funktionierte etwas eigeschränkt wieder einwandfrei
19. Januar 2015 – Spinnaker setzen
Tag 10 auf der Atlantiküberquerung
In den letzten Tagen wurde das Meer etwas ruhiger und der Wind konstanter und weniger. Da dieser nun gerade von hinten kommt sind das Hauptsegel und die Genua (Segel vorne) nicht optimal. Deshalb machten wir gestern den ersten Versuch mit dem Spinnaker. Das ist ein 3-eckiges Segel welches zusätzlich, frontal vor dem Boot hochgezogen werden kann und quasi quer zum Boot steht, so dass der Wind von hinten optimal eingefangen werden kann.
Nach einer kurzen Instruktion ging es los. Es funktionierte tadellos. Das Segel befindet sich in einem Stoffschlauch welcher zuerst an den Mast hochgezogen wird. Dann wird der Schlauch mittels einer Leine nach oben gezogen und das Segel kann sich öffnen.
Es war ein toller Anblick wie sich dieses Leuchtgrüne, riesige Segel schon fast majestätisch entfaltete und sich unter lautem flattern mit Wind füllte.
Die Freude daran hielt aber nicht lange. Plötzlich löste sich der Spinnaker oben am Mast und der Wind blies es vor dem Boot davon. Nur noch unten befestigt glitt das Tuch ins Wasser wurde unter das Boot gezogen. Andreas reagierte blitzschnell. Er stoppte die Motoren während Luca und ich das nun straffe unter dem Boot verhakte Segel versuchten an Bord zu ziehen. Nach ein paar Minuten gelang uns das auch. Aber leider hatte es ein paar Löcher in den Stoff gerissen und der Befestigungsriemen war gerissen.
Somit war die Aktion für diesen Tag abgebrochen. Wir reinigten und reparierten den Stoff mit Betonklebeband um es heute nochmals zu versuchen
Heute sicherte Andreas die Befestigung zusätzlich mit einem Seil damit nichts mehr schiefgehen konnte und der Spinnaker entfaltete sich von neuem. Diesmal aber ohne Zwischenfall
Die späte Nachmittagssonne schien durch das leuchtende Segel und glitzerte auf den Wellen rund ums Boot bis zu Horizont. Ein wunderschöner Anblick.Den Erfolg feierten wir verdient mit einem Gin-Tonic in der Abendsonne
14. Januar 2015 – Genua austauschen
Tag 5 auf der Atlantiküberquerung
Die ersten Nächte waren sehr hart. 4 Stunden Nachtwache pro Person und etwa gleiche Bedingungen wie bei der Überfahrt von Marokko nach Gran Canaria
Schlafen fiel also sehr schwer.
Aber das Meer und der Wind fangen sich nun an zu beruhigen. In den nächsten Tagen wird es massiv angenehmer werden und auch die Temperatur wird stetig steigen
Die Zeit an Bord überbrückt man mit lesen (z.B. Survival Guide Area Phone Code 450 , Danke Äxel-Wave), Kartenspielen, Reparaturen, Krafttraining, Musik hören, kochen, essen, Tagebuch schreiben, Spanisch lernen, interessanten Gesprächen und natürlich mit Wellen beobachten. Plötzlich kann man stundenlang aufs Meer hinaus schauen, ohne dass es einem langweilt 🙂
Heute mussten wir die Genua (vorderes Segel) austauschen, da es einige Löcher darin hatte. Und siehe da, die neue Genua war zu unserem Vorteil noch grösser als die Alte.
10. Januar 2015 – Atlantik Überquerung
Heute geht es los. Nach diversen Reparaturarbeiten und Vorbereitungen starten wir endlich die Atlantik Überquerung. Wir werden voraussichtlich 21 Tage auf dem offenen Meer segeln, ohne jeden Kontakt oder Empfang zum Festland. Ausser dem Funkgerät für Notfälle.
Das wird bestimmt eine ganz spezielle Erfahrung. Aber ich freue mich drauf mal etwas abgeschieden zu sein, ohne Handy und Internet.
Andreas, Luca und ich werden zusammen tatsächlich den Atlantik überqueren 🙂
7. Januar 2015 – Vorbereitungen Atlantik Überquerung
Die letzten Tage nutzten wir nochmals voll und ganz der Vorbereitung für die Atlantik Überquerung. Es ist erstaunlich an was man da alles denken und man alles einkaufen muss. Zum Beispiel im Supermarkt verbrachten wir 4 Stunden und füllten 4 ganze Einkaufswagen mit Lebensmittel welche dann mit 2 Taxis zum Hafen gebracht wurden.Eigentlich wollten wir ja schon am 6. Januar los. Da aber die Wetterbedingungen noch nicht optimal sind werden wir zuerst nach „La Gomera“ übersetzen und dann von dort aus starten.
Ich besuchte noch ein letztes Mal Carlos im Spital. Die Gewissheit Buy Bactrim“ , dass er Morgen zurück transportiert wird beruhigt mich und ich kann Gran Canaria mit einem guten Gewissen verlassen
3. Januar 2015 – Fuerteventura
Für Silvester habe ich mir eine Auszeit genommen. Ich reiste mit der Fähre nach Fuerteventura wo sich zufällig auch Mathieu (mein ehem. Mitbewohner) und seine Freundin Ly Chu im Surfurlaub befanden. Am ersten Tag erforschten wir zusammen mit einem Mietauto den Nationalpark ganz im Süden. Es war gigantisch. Einfach wunderschön und nur weiter zu empfehlen. Die restlichen zwei Tage verbrachte ich in „Coralejo“ einer niedlichen kleinen Surfer-Ortschaft mit einer schönen Altstadt und einem regen Nachtleben. Ideal für Silvester welchen ich mit Mathieu und Ly Chu verbrachte.
Es wirklich hat gut getan mal abzuschalten und mit zwei guten Freunden etwas Zeit zu verbringen.Zurück in Las Palmas kam auch schon der Neue an
Luca 25J. Appenzeller wohnend in Zürich und angehender Umweltingenieur Master Absolvent an der ETH Zürich. Begnadeter Kite Surfer und Segler
Ein durch und durch cooler Typ.
Und das Beste ist, dass er mit mir meinen mitgebrachten Appenzeller trinkt (Danke Lutzi)
Der Fall „Carlos“
Carlos war kurz nach der Ankunft in Las Palmas krank geworden. Zuerst dachte ich es sei bloss ein einfacher und weit verbreiteter „Hangover“. Aber nach ein paar Tagen musste das ausgeschlossen werden. Denn auch wenn er schon 53 Jahre alt war konnte ein Kater ja nicht mehrere Tage andauern. Wir wollten schon ein paar Mal mit ihm zum Arzt aber er wollte nicht.
Als ich dann am 25. Dezember mit dem kleinen Fahrrad durch Las Palmas fuhr und ständig darüber nachdachte was mit Carlos nicht stimmte, kam mir plötzlich in den Sinn wie er mir erzählte, dass er Anfang des Jahres einen Schlaganfall hatte. Deshalb war er auch körperlich nicht mehr ganz so fit und konnte zwei Finger der rechten Hand nur noch mit viel Mühe einsetzen.
Ich hatte keine Ahnung von den Symptomen eines Hirnschlages. Ich musste mehr darüber herausfinden. Vielleicht war es ja erneut ein Schlaganfall.
Ich fuhr also direkt zum Boot zurück und googelte die Symptome des Schlaganfalls. Müdigkeit, starkes Desinteresse und Lähmungen an Händen, Armen und Beinen sind die Hauptsymptome.
Als ich Carlos dann genau beobachtete stellte ich fest, dass er genau diese Symptome aufwies.
Da er sich nur zwischen den Standorten Bett, Toilette und den Tischrand bewegte, welche sich alle innerhalb von zwei Metern befinden und er seit Tagen fast nichts gesprochen hatte war es sehr schwierig festzustellen, dass er diese Lähmungssymptome an Hand und Bein hatte.
Ich machte Carlos also klar, dass ich mir ziemlich sicher sei, dass er einen erneuten Schlaganfall hatte. Als ich ihm klar machte, dass ich ihn jetzt in jedem Fall in ein Spital einliefern werde, schaute mich nur mit grossen Augen an und willigte ein. Während er sich mühsam, so gut es ging anzog machte ich eine Liste mit den wichtigsten Worten in Deutsch, Englisch und Spanisch um das Ganze erklären zu können. Dann packte ich meinen Rucksack mit allem was man für eine lange Nacht so braucht.
Als er dann bereit war, Pass, Versicherungskarte, etc. auf sich trug, setzte ich ihn in einen Stuhl auf dem Heck des Schiffes und wies ihn an zu warten bis ich Hilfe organisiert habe da ich ihn unmöglich alleine vom Schiff runter und in ein Spital befördern konnte.
Mit dem Fahrrad fuhr ich zur Polizeistation am anderen Ende des Hafengeländes.
Da hier fast niemand eine andere Sprache spricht als Spanisch, auch Polizisten und Ärzte nicht, ist es sehr schwierig jemandem zu erklären was passiert ist und was man will. Mit meiner Übersetzungsliste gelang es mir dann den Polizisten zu erklären was passiert war und zusammen konnten wir einen Ambulanzwagen organisieren. Es war nun etwa neun Uhr am Weihnachtsabend.
Zurück beim Boot mussten wir zu zweit das schaukelnde Boot mühsam an den Steg ziehen und festhalten während drei weitere Rettungskräfte Carlos über das nur 25cm breite Brett auf den Steg transportierten. Carlos war nicht mehr in der Lage selbst zu gehen oder zu stehen. Das machte das Vorhaben sehr heikel. Mit Müh und Not schafften wir es knapp, dass er nicht baden ging.
Danach wurden wir mit dem Ambulanzwagen ins nächste Krankenhaus gebracht wo er untersucht wurde und dann mit einem anderen Wagen ins nächste Krankenhaus in die Notaufnahme. Bis um etwa 2 Uhr morgens durchlief Carlos diverse Untersuchungen und ich erklärte bestimmt acht Mal das ganze Szenario verschiedenen Schwestern und Ärzten. Um halb vier Uhr morgens kam dann nach einer MRT Untersuchung der definitive Befund, dass Carlos wie vermutet einen erneuten Schlaganfall erlitten hat. Dann konnte ich nichts mehr weiter für Ihn tun. Ich ging also zu Fuss zum Boot zurück. Nach einer Stunde Fussmarsch bin ich dann endlich angekommen und viel total kaputt ins Bett.
In den nächsten Tagen organisierte ich alles damit Carlos möglichst schnell behandelt wurde. Da es mitten in den Feiertagen war, erwies sich das als äusserst schwierig. Ich nahm mit der Versicherung Kontakt auf, telefonierte mit Ärzten aus der Schweiz und Deutschland, versuchte immer die neusten Informationen im Spital zu bekommen und informierte dann auch die Familie. Täglich besuchte ich Carlos. Mit dem Fahrrad eine halbe Stunde den Hügel hoch und dann wieder eine Viertelstunde mit Vollgas runter.
Ausser zwei bis drei Worte konnte Carlos nicht mehr sprechen und lag nur die ganze Zeit in seinem Krankenhausbett. Ich habe immer mindestens eine Stunde lang mit ihm gesprochen und erzählt was ich den ganzen Tag so machte. Da in den Tagen keine Physiotherapeuten arbeiteten, fing ich an mit ihm Übungen mit Arm und Bein zu machen, dass er sich wenigstens ein bisschen bewegte, was in diesem Zustand sehr wichtig ist.
Den Rest der Tage verbrachte ich mit Arbeiten ums Boot. Ich war nun alleine für die Vorbereitungen vor Ort verantwortlich.
Aber einmal war trotzdem noch ein kurzer Segelausflug mit dem Segelboot einer Nachbarin der „Rainbow Lady“ und einem lustigen Grüppchen Leute, inklusive einem Tauchgang möglich.
Carlos Laune war von Tag zu Tag besser und er konnte auch Hand, Arm und Bein leicht bewegen. Ab und zu konnte er auch noch ein Wort mehr sagen wie „Ja“ und „Nein“. Das war super und liess uns hoffen, dass er wieder gesund werden wird.
Am 8. Januar wurde Carlos dann nach Liechtenstein zurück transportiert. Ich war riesig froh, dass alles geklappt hatte und er nun zu Hause in Behandlung ist und von seine Familie unterstützt wird.
Ich wünsche Dir Carlos an dieser Stelle nur das Beste, gute Besserung und viel Kraft für deine Therapien damit Du bald wieder die Welt unsicher machen kannst 🙂
25. Dezember 2014 – Las Palmas
Da Kapitän Andreas die Feiertage in Deutschland verbringt und erst am 4.Januar wieder aufs Boot kommt, sollten wir, die Crew diverse Pendenzen rund ums Boot erledigen, so dass wir dann pünktlich am 6. Januar die Atlantiküberquerung antreten können.
Kim hat uns bereits verlassen und Ralph wird die Überfahrt auch nicht antreten. So sind nur Carlos und ich verantwortlich für die Vorbereitungen.
In den letzten Tagen habe ich viel am Boot gearbeitet, fand aber zwischendurch doch mal die Zeit Las Palmas mit dem kleinen Boots-Klapp-Fahrrad zu erkunden. Das war wirklich cool. Bin hier sowieso immer mit dem Fahrrad unterwegs. Es macht riesig Spass so die Stadt kennen zu lernen.
Am 25. Dezember fuhr ich mit dem Fahrrad durch das Bonzen Viertel von Las Palmas. Da Carlos schon seit Tagen sehr krank war, liessen mich die Gedanken daran und was mit ihm wohl nicht stimmte einfach nicht los. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich brach meine Velotour sofort ab und fuhr auf direktem Wege zum Boot zurück.
21. Dezember 2014 – Phänomen „Teufelskreis“
Freitag und Samstag haben wir volle Kanne ausgenutzt und uns ins Nachtleben von Las Palmas gestürzt. Dabei ist mir eine alte Theorie wieder eingefallen welche ich schon vor ein paar Jahren aufgestellt und sich hier erneut bestätigt hatte.
Genau vor 9 Jahren hat mir ebenfalls hier auf Gran Canaria, in Playa del Ingles ein deutsches Mädel gesagt, dass im Partyurlaub die aufdringlichsten Männer immer die Schweizer seien. Damals konnte ich das gar nicht glauben. Wir Schweizer sind doch so kultiviert und anständig. Aber im Verlauf der Jahre und meinen jährlichen Partyurlauben bestätigte sich diese Aussage wiederholt und zuverlässig.
„Wieso“ fragte ich mich ständig.
Das ist eigentlich ganz einfach. Im Verlauf meiner Recherchen wurde mir klar, dass es ein sogenannter „Teufelskreis“ ist. Hier in der Disco, wo man fast nur einheimische, also Spanier / -innen (nicht Schweizer- / innen) findet, kann sich die Spezies „Frau“ frei bewegen ohne die ganze Zeit von einer Horde brünstiger Männer belagert und besabbert zu werden. Das liegt daran, dass wenn man mit einem Mädel quatschen will sie einem beachtet und anständig Antwort gibt und dem Männchen, falls fehlendes Interesse anständig zu verstehen gibt. Worauf Mann sich ohne grosses Tamtam zurückzieht.
So bleibt beiden Geschlechtern auch mehr wertvolle Zeit um diese mit seinen Freunden zu verbringen.
Bei uns muss sich der Mann gleichzeitig mit mehreren Konkurrenten um ein Weibchen häufen und es belagern um auf ein Lächeln und etwas Zuwendung zu hoffen. Meistens erfährt Mann aber nur eine arrogante Abfuhr.
Was allerdings wieder völlig verständlich ist. So schützt Frau sich vor dem bespringen der notgeilen Männchen, welche sich aber so verhalten müssen da Sie sonst offensichtlich sowieso nicht ins Gespräch kommen. Dieses Verhalten steigerte sich im Verlauf der Evolution bis zum jetzigen Zeitpunkt. Und das meine Lieben nenne ich den „Teufelskreis“
Wenn man sich bei uns auf beiden Seiten etwas mehr Mühe gäbe und sich etwas respektvoller benehmen würde, könnte viel ausgelassener gefeiert und kennengelernt werden.
19. Dezember 2014 – Las Palmas
Heute sind wir in Las Palmas, Gran Canaria in einen der grössten Hafen der Welt eingelaufen.
Es ist extrem beeindruckend all die riesigen Frachtschiffe, Öltanker, Kreuzfahrtschiffe, Ölbohrschiffe und Bohrinseln von nahem zu sehen. Dagegen wirkt der Yachthafen (Teil indem die Jachten, Segelschiffe, etc. liegen) verschwindend klein, obwohl dieser auch Platz für tausende kleinere Boote hat. Die Temperatur ist sehr angenehm. Es kommt schon etwas Ferienfeeling auf 🙂
Die letzten Tage waren sehr streng aber cool. Und jetzt liegen fast 3 Wochen Aufenthalt auf Gran Canaria vor mir. Jiippiiiiihhhh.
Heute ist Freitag und wir sitzen gerade frisch angelegt an unserem Steg auf dem Boot und feiern die gelungene Überfahrt standartmässig mit Cuba Libre 🙂
Zuerst werden wir mal das Wochenende geniessen und es im Nightlife von Las Palmas krachen lassen.
18. Dezember 2014 – Schlafen im Boot:
Seit meiner Zeit im Militär dachte ich, ich könne überall und unter jeder Bedingung schlafen. In engen Räumen auf Mehrstockbetten mit 20 weiteren Männern Schulter an Schulter, im Lastwagen mit 40 Soldaten eingepfercht, während mir bei 3°C der kalte Regen auf der offenen Brücke ins Gesicht peitscht oder im staubigen Schützenpanzer während dieser rüttelnd und schüttelnd über die Übungspisten in Bure donnert und man pausenlos umhergeschleudert wird.
Aber das hier ist nochmals ganz etwas anderes
Schlafen in der Koje während man sich bei starkem Wellengang über das offene Meer bewegt ist nicht ganz einfach in einem so kleinen Katamaran. Da es ein Zwei-Rumpfboot ist, können die Wellen zwischen den Rümpfen brechen und verursachen einen riesen Knall auf die Seitenwand
Man stelle sich vor in einer Holzkiste zu liegen die stark hin und her schaukelt. Alle 30 Sekunden bis 2 Minuten schlägt jemand mit voller Wucht von unten und der Seite mit einem Vorschlaghammer gegen die Kiste, so dass es einem teilweise gar anzuheben scheint wenn die Wellen an den Rumpf krachen. Darunter fliesst ein tosender Bergbach durch und dazu kommt noch das laute Knarren jeglicher Komponenten des Bootes sowie das Schlagen der Leinen draussen auf das Dach oder im Mast welches wunderbar in den Hohlkörper der Koje übertragen wird.
Und wenn dann auch noch die Motoren laufen, welche sich direkt hinter meiner Koje befinden, läuft quasi noch ein voll frisiertes Töffli neben dem Kopf. Zum Glück bleibt man wenigstens trocken
Es scheint fast unmöglich einzuschlafen unter diesen Bedingungen. Es ist zwar ein etwas unruhiger Schlaf aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.
17. Dezember 2014 – Nachtwachen
Seit wir in Mohammedia ausgelaufen sind, haben wir extreme Wetterbedingungen und bis zu 5m hohen Wellen. Es macht zwar enorm Spass aber man wird auch immer hin und her geschleudert.
Vor allem die Nachtwachen sind sehr speziell. Nachts wird es sehr kalt. Ich trage die volle Ausrüstung mit Jacke (Danke Mäthu), kompletter Regenschutz, Zusätzlicher Regenkjacke, Kaputzen, Schwimmweste und Stirnlampe. So sitzt man jede Nacht hinter dem Steuer und beobachtet das Meer und das Radar. Falls nötig muss man immer wieder anderen Schiffen ausweichen.
Wenigsten ist der Himmel klar und man kann enorm viele Sterne sehen und irgendwann um ca. 2.00 geht auch der Vollmond auf und wirft ein schimmerndes Licht auf den weiten dunklen Ozean.
Wenn die 5m hohen Wellen von hinten heran nahen, sieht man einfach eine riesige, schwarze Wand auf einem zukommen. Dann kippt das Boot nach vorne, wird mehrere Meter in die Höhe bewegt, kippt nach hinten und gleitet die Welle wieder nach unten. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis
14. Dezember 2014 – Casablanca bis Marrakech
Die letzten Tage herrschten starke Unwetter, so dass wir in Marokko feststeckten. Die Zeit nutzen wir, um dass nur ca. 30 Zugminuten entfernte Casablanca zu besichtigen. Es war sehr interessant. Die grosse Moschee, der Leuchtturm, die momentan leeren Partystrände und vieles mehr. Zum Abschluss tranken wir noch einige Bier in „Rick‘s Café“ (bekannt aus dem Film Casablanca)
Am nächsten Abend machten wir das Nightlife von Mohmmedia unsicher. Marokko ist lange nicht mehr so prüde wie das Klischee besagt. Heutzutage ist fast alles erlaubt und die Menschen sind sehr aufgeschlossen. Ja auch Alkohol trinken und rauchen ist sowieso überall erlaubt. Im Edelrestaurant / Disco „The Ranch“ liessen wir es krachen bis in die frühen Morgenstunden. Es hatte fast mehr Angestellte als Gäste um den super Service zu gewährleisten. So ähnlich wie damals in Vegas 😉Zwei Tage später besuchten Ralph und ich noch Marrakech. Vier Stunden Zugfahrt am Morgen. Dann Besichtigung der Altstadt. Eine Marktführung durch den Einheimischen Mustapha welcher immer nach mittlerem bis starkem Alkoholmissbrauch roch aber sehr nett war und uns gekonnt durch die ab gelegensten Winkel der Innenstadt lenkte. Dafür bekam er ein dann ein saftiges Trinkgeld. Und zum Abschluss das spektakuläre Schauspiel, der Markt am „Platz der Geköpften“.
Danach musste man wieder vier Stunden mit dem Zug zurückfahren. Zusammen mit hunderten Jugendlichen welche am Fussballmatch Marrakech gegen Casablanca waren. Die Wichtigkeit ist für die Marokkaner zu vergleichen mit einem Match Manchester United gegen Barcelona.
Da war also die Hölle los.
Als wir zurück waren, hatte Kim eine Hand eingebunden. Er musste diese Tagsüber im Krankenhaus nähen lassen da er beim Abwaschen die gläserne Kaffeekanne misshandelte und den Daumen mit seiner unglaublichen Kraft durch den Boden gedrückt hatte 🙂 Zum Glück ist der Daumen noch dran
Morgen werden wir nach fünf Tagen Pause endlich die Überfahrt nach Gran Canaria wagen
13. Dezember 2104 – Delphine
Schon am ersten Tag auf See kamen Delphine um mit dem Boot mit zu schwimmen, herum zu tollen, aus dem Wasser zu springen und uns zu erfreuen. Teilweise reisten Gruppen von 20-30 Delphinen mit uns, bis zu 30 Minuten lang. Einmal war sogar ein kleines, süsses Jungtier mit dabei.
Ich habe ja schon oft Delphine gesehen. Aber noch nie unter diesen Umständen. Das ist schon ein tolles Gefühl vorne am Bug zu sitzen, die Beine baumeln zu lassen und nur einen Meter unter einem spielen die Delphine
Auf unserem weiteren Trip kamen fast täglich weitere Delphingruppen zu Besuch, wie Haustiere 🙂