Tag 10 auf der Atlantiküberquerung
In den letzten Tagen wurde das Meer etwas ruhiger und der Wind konstanter und weniger. Da dieser nun gerade von hinten kommt sind das Hauptsegel und die Genua (Segel vorne) nicht optimal. Deshalb machten wir gestern den ersten Versuch mit dem Spinnaker. Das ist ein 3-eckiges Segel welches zusätzlich, frontal vor dem Boot hochgezogen werden kann und quasi quer zum Boot steht, so dass der Wind von hinten optimal eingefangen werden kann.
Nach einer kurzen Instruktion ging es los. Es funktionierte tadellos. Das Segel befindet sich in einem Stoffschlauch welcher zuerst an den Mast hochgezogen wird. Dann wird der Schlauch mittels einer Leine nach oben gezogen und das Segel kann sich öffnen.
Es war ein toller Anblick wie sich dieses Leuchtgrüne, riesige Segel schon fast majestätisch entfaltete und sich unter lautem flattern mit Wind füllte.
Die Freude daran hielt aber nicht lange. Plötzlich löste sich der Spinnaker oben am Mast und der Wind blies es vor dem Boot davon. Nur noch unten befestigt glitt das Tuch ins Wasser wurde unter das Boot gezogen. Andreas reagierte blitzschnell. Er stoppte die Motoren während Luca und ich das nun straffe unter dem Boot verhakte Segel versuchten an Bord zu ziehen. Nach ein paar Minuten gelang uns das auch. Aber leider hatte es ein paar Löcher in den Stoff gerissen und der Befestigungsriemen war gerissen.
Somit war die Aktion für diesen Tag abgebrochen. Wir reinigten und reparierten den Stoff mit Betonklebeband um es heute nochmals zu versuchen
Heute sicherte Andreas die Befestigung zusätzlich mit einem Seil damit nichts mehr schiefgehen konnte und der Spinnaker entfaltete sich von neuem. Diesmal aber ohne Zwischenfall
Die späte Nachmittagssonne schien durch das leuchtende Segel und glitzerte auf den Wellen rund ums Boot bis zu Horizont. Ein wunderschöner Anblick.Den Erfolg feierten wir verdient mit einem Gin-Tonic in der Abendsonne