24. Juli 2016 – Wiedersehen

Ich bin vor ein paar Tagen in Lima (Peru) angekommen.
Mit dem Bus von Cuenca (Ecuador), mit Stops (je 2 Tage) in Mancora und Huanchaco.
Total 26 Stunden Fahrt im Bus.
In Lima kam ich bei meinem Freund Enzo und seinem Bruder Gerardo unter. Sie haben ein super Apartment in einem Hochhaus auf einem Hügel, in einer netten Gegend von Lima.
Ich habe Enzo vor einem Jahr in Cartagena (Colombia) kennen gelernt.

Gestern ist endlich Michi, mein Bruder aus der Schweiz angekommen. Er kommt mich für einen Monat lang besuchen und wir reisen gemeinsam durch Peru.
Es war super schön ihn nach über 1,5 Jahren wieder zu sehen. Ich war überglücklich 🙂

Nach 2 Tagen anklimatisieren, Stadt anschauen, vielen Gesprächen und verputzen aller Dutyfree Waren und Schweizerprodukten, welche Michi mir mitgebracht hatte (Servelat’s mit Tony Senf, Tilsiterkäse, Migros Nussschokolade und eine Flasche Jack Daniel‘s) waren wir am Sonntagmorgen mehr oder weniger ready um nach Cusco weiter zu fliegen 🙂

Muchas gracias Enzo y Gerardo por su hospitalidad.

15. Juli 2016 – Fahrt Richtung Peru

Auf meinem Weg nach Peru besuchte ich noch einige Freunde. So schaute ich nochmal kurz im Hidden House Hostel in Montañita vorbei wo ich 2 Monate gelebt hatte und auch in Engabao wo ich viele Freunde habe und sogar Lena, die Voluntärin aus dem Pueblito, zufällig wieder traf.
Was mich da speziell gefreut hat, dass der lange Strandabschnitt den ich vor 6 Monaten gereinigt hatte immer noch massiv sauberer war als früher. Ich hatte gedacht, das dieser längst wieder so verschmutzt ist wie früher. Im Bericht Der Umwelt geholfen nachzulesen.

Danach ging es weiter nach Cuenca. Da fand ich Obdach bei einer befreundeten Familie, die mich auch an den Familiengrill am Wochenende einluden und mir die ganze Stadt zeigten. Das war super und Cuenca ist einfach wunderschön. Angenehm kühl in den Bergen gelegen mit einem gewaltigen Historischen Zentrum und idyllischer Natur rund herum.
Muchas gracias Avril, Dorien y Familia.

Von da aus fuhr ich dann über Nacht mit dem Bus nach Peru.
An der Grenze war ich schon etwas nervös, da ich ja illegal im Land war und mich zum Schluss im Krieg mit der Organisation in „Portoviejo“ befand. Sollten diese Kontakte zur Grenzbehörde haben, hätte das böse für mich enden können. Ich liess diese aber im Glauben, dass ich noch länger in Ecuador bleibe damit sie nichts unternehmen.
Schlussendlich ging aber alles gut und ich kam unbeschadet über die Grenze und mir viel ein Stein vom Herzen.

Ich hatte unglaubliche 10 Monate in diesem Land. Abenteuer erlebt, die ich mir nicht mal hätte erträumen können.

Adios Ecuador!!!

2. Juli 2016 – Erdbeben Kriesengebiet

Die letzten 5 Wochen befand ich mich im Erdbebenkriesengebiet an der Küste von Equador um den Menschen da zu Helfen. Ich arbeitete im offiziellen Obdachlosencamp und konnte Spenden bei Freunden sammeln und damit Transporte mit Hygieneartikel und Lebensmitteln in andere, nichtunterstützte
Obdachlosen Camps organisieren.
Es war eine unglaublich intensive und spannende Zeit.

Alle meine Erlebnise, Eindrücke, Fotos und Videos sowie der Spenden Abschlussbericht können hier in der Rubrik
Erdbeben / Earthquake / Terremoto 
eingesehen werden

27. Mai 2016 – Fahrt ins Ungewisse

Nun hiess es erneut Abschied nehmen von den Kindern und den Menschen die hier leben.
Ich habe diesmal niemandem gesagt wann ich gehen werde und bin dann Abends in jedem Haus vorbei gegangen und habe mich verabschiedet. Es war trotzdem auch dieses Mal wieder sehr emotional. Einige Kinder mussten weinen und ich kann nicht gerade sagen, dass es mich kalt liess.
Ich war sehr traurig die Kinder erneut zu verlassen. Diesesmal wohl für immer.

Am nächsten Morgen fuhr ich mit dem Bus Richtung Küste von Manabi. Dort ereignete sich vor einem Monat ein starkes Erdbeben, welches sehr viele Opfer forderte und extremen Schaden hinterliess. Da wollte ich nun meine restliche Zeit in Ecuador verbringen um den Menschen zu helfen.
Ich hatte keine Ahnung was mich da erwartet. Ich konnte nur über Kontakte eine Schlafmöglichkeit bei einer Familie organisieren und die wussten wo ich arbeiten und helfen konnte. Aber was meine Aufgabe sein wird und welche Bilder mich da erwarten werden wusste ich nicht.
Es war eine Fahrt ins Ungewisse und ich reiste dem Kathastrophengebiet mit gemischten Gefühlen entgegen.

25. Mai 2016 – Community Hostel

An den Wochenenden gingen Lena und ich wandern mit Jose oder waren an einer Taufe der Familie Montero eingeladen oder fuhren ins Zentrum von Quito um Freunde zu treffen und auszugehen.
Dafür gingen wir jeweils ins «Community Hostel» eines der coolsten Hostels in denen ich je war. Super Staff, tiefe Preise, guter Standard, immer coole junge Backpackers und viel Party.

Kann ich nur jedem empfehlen 🙂

24. Mai 2016 – Zukunft der Kinder

Wir (Voluntärin Lena, die Erzieherinen und ich) hatten tatsächlich einmal so eine Art pädagogische Weiterbildung mit der Oberschwester in welcher wir einen Film schauten, Richtlinien und Gesetze besprachen und etwas über das Geschehen im Pueblito phylosophierten. Das war sehr gut und interessant. Aber grundsätzlich fehlt halt ein pädagogisches Konzept um die Kinder auf das Leben nach dem Pueblito vorzubereiten. Viele der Kinder haben später starke Problem sich zu integrieren wenn sie mit 18 das Pueblito verlassen müssen.
Man sollte sie durch workshops und Aktivitäten an den Wochenenden aufs Berufsleben vorbereiten und ihnen mehr Sport und sonstige Hobbys ermöglichen. Die Infrastruktur im Pueblito ist einfach genial, wird aber leider nicht ausgeschöpf.
Auch wenn Voluntäre gewillt und motiviert sind genau solche Aktivitäten durchzuführen und mit tollen Ideen auffahren, sollte man ihnen keine Steine in den Weg legen sonder sie unterstützen.
Es ist wichtig das mehr junges Blut und Schwung reinkommt.
Ich hoffe sehr, dass sich da in nächster Zeit etwas tut und man den Kinder somit eine Zukunft geben kann.

23. Mai 2016 – Zusammenarbeit mit den Schwestern

Das Kinderheim wird von Franziskanerschwestern geführt. Leider sind diese schon sehr alt und die zusammenarbeit war eher schwierig das sie sehr eigensinnig sind und für die Kinder leider nicht sehr viel übrig haben. Teilweise hat sogar fast das Gefühl, dass die Kinder für sie nur ein Mittel sind um Geld zu kriegen damit sie ihr gewohntes Leben finanzieren können. Also viel zur Erziehung tragen sie wirklich nicht mehr bei.
Zum Glück waren da noch die 4 jungen Postulantinen (Junge Frauen in der Ausbildung zur Nonne) welche von einer 34 jährigen Schwester ausgebildet wurden. Eine sehr herzensgute, gewissenhafte Person, die ihre Aufgaben sehr professionell und mit Leidenschaft ausführt. Und die jungen Chics waren cool. Alle zwischen 18 und 22, etwas rebellisch und brachten so ein bisschen Schwung in die Hütte. Es wäre viel besser wenn sich da mehr junge Schwestern an der Erziehung der Kinder beteiligten. Jetzt ist nur eine Tia (Erzieherin) pro 9 Kinder. Das ist nicht genug.
Ich hoffe das da in Zukunft etwas Schwung rein kommt. Durch junge Schwestern oder stetig 2-3 coole Voluntäre.
Die Kinder brauchen mehr Zuneigung und Liebe.F_087_0483_Ecuador___Pueblito_la_Ternura

19. Mai 2016 – Familia Montero

Eine ganz spezielle Begegnung war die mit der Familie Montero. Einst arbeite und lebte die ganze Familie im Pueblito. Aber vor einigen Jahren wurde die Zusammenarbeit aus unverständlichen Gründen aufgelösst und die Familie musste das Pueblito verlassen. Das hätte für sie fast den Untergang bedeuted. Aber zum Glück erholten sie sich und konnten ein Restaurant eröffnen. In dem kleinen Restaurant machen sie die beste «Salchipapa» weit und breit. Die Familie kann sich damit gerade so knapp über Wasser halten.
Da es sich im bereich der Unterschicht befndet kostet das teuerste Menu nur gerade 3.50 US$
Lena und ich sind sehr oft Abends bei ihnen vorbei gegangen und wurden immer mit offenen Armen empfangen. Wir hatten immer lustige Gespräche in der winzigen Küche und wurden auch imer zum Essen eingeladen. Sie haben nicht viel aber teilten alles mit uns. Eine super nette, herzliche Familie.
Am Wochende ging der ca. 75 jährige Jose, das Familienoberhaupt, mit uns wandern oder wir wurden selbstverständlich zur Taufe eingeladen mit super Essen und grosser Party.

Das war uns immer eine willkommene Abwechslung zum Alltagsstress im Pueblito.

Muchos gracias familia Montero por su hospitalidad.
Suerte…

18. Mai 2016 – Turnen mit den Kindern

Da meine Turnstunden beim letzten Mal solch grossen Anklang fanden, wollte ich dieses Mal unbedingt wieder machen. Ich erstellte also von Anfang an einen Trainingsplan, so dass jedes Kind jede Woche mindestens einmal Eine Stunde mit mir Turnen kann.

Da diese Kinder eher schwierig sind, machte ich das in kleinen Gruppen.
Das hiess für mich jeden Tag 1-2 Stunden Turnen. Tat mir auch sehr gut.
Im machte je nach Alter und Begabung verschiedene Aufbautrainings mit Spielen, Stafetten, Laufschule, Rumpfmuskulatur- und Spannungsübungen, Elementaufbau bis hin zur Ausfürung fertiger Elemente auf zwei Bettmatratzen. Da mir die Heimleitung leider immer wieder Steine in den Weg legt, musste ich diese Matratzen heimlich organisieren und dafür Sorgen, dass die Oberschwester das nicht mitkriegt. Leider ist sie irgendwie gegen alles was den Kindern Freude macht und gut tut. Aber ich habe es trotzdem hingekriegt.
Man kann durch Sport so viel ganz einfach erreichen was man in der Erziehung sonst nur sehr mühsam hinkriegt. Will ein Kind nicht gehorchen und sich nicht einreihen, darf es das Element nicht turnen, aber genau das will es ja und so begreiffen sie sehr schnell das sie gehorchen müssen. Das hat sehr gut funktioniert und man konnte schnell Fortschritte erkennen. Natürlich war es manchmal mühsam, vorallem wenn viele andere Kinder dazu kamen die nicht dran waren und für Unruhe sorgten.
Schlussendlich war ich aber sehr zufrieden und es hat mir grossen Spass gemacht.

17. Mai 2016 – Nachilfe

Neben meinen Arbeiten im Feld musste ich auch dreimal wöchentlich die Kinder im Schulbus zur Schule begleiten und wieder abholen. So quasi als Security.
Und natürlich mustte ich mich auch wieder um das Jungshaus (9 Jungs) kümmern wenn die Tia (Erzieherin) Wochende hatte. Jetzt sind noch zwei kleine Jungs hinzugekommen. 3 und 5 Jahre alt. Denen musste man auch die Windeln wechseln, auf Toilette gehen, duschen und waschen, etc… was man halt mit so kleinen Kindern so machen muss.

Den genauen Tagesablauf kann man im Bericht «Tante Daniel»
vom letzten Mal nachlesen.
Ich gab auch regelmässig Englisch Unterricht und als «Hightlight» wurde mir die ehrenvolle Aufgabe übertragen mich um das absolute Problemkind im Pueblito zu kümmern. Ein kleiner Junge von 11 Jahren der sich der gesammten Autorität im Pueblito wiedersetzte. Er rauchte Oregano, weigerte sich in die Schule zu gehen und die Hausafgaben zu machen, wurde Nachts bei den Mädchen erwischt, prügelte sich andauern und steckte auch andere mit seiner rebellischen Ader an. Ein sehr schwieriger Fall. Ich war dann meine letzten 2.5 Wochen für ihn verantwortlich um von 14-16.00 mit ihm die Hausaufgaben zu machen und falls er sich gut benehmen würde, dürfte er Sport mit mir machen. So weit ist es aber leider nie gekommen. Es war extrem schwierig und er hat mir den letzten Nerv geraubt. Ich habe noch nie einen jungen in diesem Alter mit einer solchen unglaublichen Energie gesehen. Nur halb so gross wie ich aber ich konnte ihn kaum festhalten. Er müsste ganz klar jeden Tag einen harten Sport betreiben um ihn auszupowern. Aber da er sich schlecht benahm wurden ihm von der Heimleitung alle Fun-Aktivitäten verboten, also auch jegliche Sportarten. Naja ich denke, dass genau in diesem Fall das nicht der richtige Ansatz ist. Und für mich war es natürlich in den nur 2.5 Wochen nicht möglich zu ihm durchzudringen. Ich bin überzeut, mit ein paar Monaten Zeit, hätte ich viel mit ihm erreichen können. Aber leider war das nicht der Fall.

15. Mai 2016 – Das Bewässerungssystem

Schon bei meinem ersten Besuch hier half ich mit, das beschädigte Bewässerungssystem, welches von Hans Sprecher vor ein paar Jahren angelegt wurde, zu reparieren und zu pflegen.
Leider wurde beim Erdbeben am 16.April auch die Bewässerungsanlage beschädigt. Wir vermuten den Schaden, irgendwo im über 100m tiefen Schacht. Aber um sicher zu gehen müssen viele Leitungen freigelegt werden. Da wie üblich hier, keinerlei Pläne existieren und die Leitungen völlig verwirrend, kreuz und quer unter der Oberfläche verlaufen, habe ich mir neben dem freilegen auch noch gerade zum Ziel gesetz Pläne der ganzen Bewässerungsanlage zu erstellen.

Ebenfalls fand ich mit Hilfe von Hans Sprecher (Kontakt per Mail) und dem ehemaligen Gärtner Jose Montero, verborgene und vergessene Filter, welche koplett verdreckt und verstopft waren und gereinigt werden mussten.
Es ergab sich schlussendlich, dass der Schaden tatsächlich im Schacht war. Somit musste eine Spezialfirma die ganzen Rohre und die Pumpe auf 105m Tiefe ausbauen, warten und reparieren. Schlussendlich funktionierte dann die Anlage endlich wieder und ich konnte die Pläne auch kurz vor Abreise noch knapp fertig stellen.

Ebenfalls wurde der Tank renoviert, Leitungen ersetzt und ein neuer Drucktank installiert. Die Anlage wurde eingemauert und mit einem grossen Haag umzäunt, damit keine Kinder in den Tank fallen können.
Das Ganze war nur möglich dank der Finanzierung durch die schweizer Stiftung «Pueblo de Niños».

25. April 2016 – Erneut bei den Kindern

Nach meinen super 8 Wochen auf Galapagos hatte ich den starken Wunsch die Kinder vm «Pueblito la Ternura» wieder zu sehen. Ich hatte vor Galapagos einen Monat da mit den Kindern zusammen gelebt, gearbeit und unterrichtet. Das war ein sehr prägende Zeit und anstatt einfach einen Besuch zu machen, entschied ich mich nochmals einen Monat da zu arbeiten.
Es war ein super Gefühl zurück zu kehren und die Kinder wieder zu sehen.
In den folgenden 4 Wochen werde ich hier leben, arbeiten, Englisch unterrichten, Nachhilfe geben und mit den Kindern viel Turnen.
Ich freue mich schon sehr darauf.A_087_0179_Ecuador___Pueblito_la_Ternura

Infos zum Pueblito gibt es unter folgendem Beitrag:
Dörfchen der Zärtlichkeit.

Das gesamte Tagebuch meines 1. Monates im Pueblito,
kann im 9.Tagebuch: Ecuador 3 nachgelesen werden

24. April 2016 – Adios Galapagos

Heute war es leider soweit. Ich musste Galapagos und meine lieb gewonnen Freunde hier verlassen.
Ich hatte eine super aufregende, interessante und strenge Zeit hier.
Vielen Dank Hostel Gardner, dem Besitzer, der Managerin und der Staff für die tolle Zeit.
Ich werde Euch vermissen.16 086_0212 Ecuador - Galapagos - Flug nach Quito
Ziemlich aufgewühlt trat ich die Rückreise nach Quito an. Einerseits traurig Galapagos zu verlassen andererseits mit viel Vorfreude, da ich für die nächsten 4 Wochen nochmals ins „Pueblito la Ternura“ zurückkehren werde um dort mit den Kindern zu arbeiten. Ich hatte sie so vermisst, dass ich unbedingt nochmals zurück wollte.
Nun freue ich mich unglaublich alle wieder zu sehen…

23. April 2016 – Alte Freunde

Wie es der Zufall so will, traf ich auch hier wieder alte Freunde. Isabel und Mike, das Seeglerpaar, kehrten für einige Tage nach Santa Cruz zurück, bevor sie über den Pazifik aufbrachen. Sie hatten mich sogar angefragt, ob ich als Crew für einen Monat, bis nach French Polynesia mitsegeln würde.
Das wäre natürlich der Hammer. Aber für mich ist es zu früh um Latinoamerika zu verlassen. Deshalb habe ich abgesagt. Ich wünsche den beiden aber alles Gute und viel Glück auf der Überquerung.
Später kamen dann noch zwei alte Freunde vorbei. Der eine war Hristo der Bulgare, den ich vor einem Jahr in Cartagena in der Sprachschule kennengelernt hatte, die andere war Lena mit der ich im Kinderhilfswerk in Quito volontiert hatte. Zufällig reisten sie etwa zur selben Zeit nach Galapagos.
Da ich die Inseln hier mittlerweile super kenne, organisierte und plante ich für beide den Urlaub und es blieb auch noch Zeit um zusammen das Eine oder Andere zu unternehmen.
War super cool die beiden wieder zu treffen.

22. April 2016 – Trio for Rio

Während meiner Zeit im Hostel, habe ich sehr viele Menschen kennen gelernt. Da ja alle Gäste meist bei mir eincheckten und auch Informationen über Galapagos bezogen, kannte ich die Meisten sehr gut. Einige davon waren sogar äusserst interessant.
Drei Jungs aus Deutschland haben mir speziell Eindruck gemacht und diese möchte ich Euch nicht vorenthalten.
Die Brüder Julian und Nico und ihr Freund Sandro, alle um die 30. Sie fahren mit dem Fahrrad von Deutschland nach Rio De Janeiro zu den Olympischen Spielen diesen Sommer.
Gestartet sind sie 1.Mai 2015 in München. Von da aus ging es via Frankreich, Englandbis nach Schottland. Von dort mit dem Flieger nach Island für einige Tage und schliesslich weiter nach Anchorage, Alaska. Von da nahmen sie die längste Strasse der Welt, die Panamericana in Angriff.
Schlussendlich werden sie ca. 30‘000km in den Beinen haben.
In Galapagos trafen sie die Eltern der Gebrüder, die sie seit einem Jahr nicht mehr gesehen haben.
Die ganze Touristen-Truppe kam lautstark im Hostel an, wie man es sich von den Deutschen gewohnt ist 🙂
Man muss aber sagen, dass sie sehr sympathisch und super anständige Gäste waren.
Immer wenn sie das Hostel betraten oder verliessen war richtig was los in der Rezeption…

Zurzeit befinden sie sich auf der Zielgeraden und es sieht gut sehr gut aus, dass sie ihr Ziel, die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro auch erreichen.
War super Euch kennengelernt zu haben. Weiter so Jungs…17 086_0059d Ecuador - Galapagos - Santa Cruz - Hostal Gardner - TrioForRio

Ihre Abenteuer kann man auch auf http://trioforrio.com/
oder auf ihrer Facebook Seite https://www.facebook.com/trioforrio/ mitverfolgen

21. April 2016 – Hotel Gardner

Nach langer Jobsuche, fand ich per Zufall die perfekte Stelle für mich. Während eines kurzen Smalltalks mit der Manager des „Hostal Gardner“ fand ich zufällig heraus, dass sie dringend jemanden an der Rezeption brauchte, der viele Sprachen spricht. Dafür bekäme ich gratis Unterkunft und Essen.
Ein sehr gutes Angebot für Galapagos und ich verstand mich sowieso schon super mit den Angestellten.
Nach einigen Stunden Bedenkzeit sagte ich schliesslich zu und startete am nächsten Tag.

Die Arbeit war sehr interessant und machte mir sehr viel Spass. Neben den Administrativen Arbeiten war auch die Verantwortung der Finanzen und Betreuung der Gäste einen grossen Teil meiner Arbeit.
Am liebsten machte ich die Reiseberatung der Gäste und das in 4 Sprachen. Da ich selber 3 Wochen lang von Insel zu Insel gereist bin, konnte ich super Auskunft geben und die Gäste waren immer sehr zufrieden.
Sollte also jemand demnächst eine Galapagos Reise planen, kann ich das gerne übernehmen.
Mit den aktuellsten Infos und garantiert besseren Preisen als jedes Reisebüro.
Organize Galapagos

Mir wurde von der Managerin und vom Besitzer sehr grosses Vertrauen entgegengebracht und eine grosse Verantwortung übertragen. Wir verstanden uns äusserst gut und arbeiteten perfekt zusammen.
Ich konnte auch sehr viel bewirken. So entwickelte ich eine Excel Tabelle für die Kassenbuchführung, welche bis jetzt nur von Hand gemacht wurde, oder ein Formular um die Highlandtour und den Taxiservice mit eigenem Wagen und Fahrer besser zu verkaufen, damit auch die Finanzierung des Autos gesichert ist. Das hat super funktioniert und der Service war schon nach kurzer Zeit heiss begehrt.

Auch meine vielen Verbesserungsvorschläge um das Hostel zu verbessern wurden sehr ernst genommen und wenn möglich umgesetzt.
Das alles benötigte natürlich auch sehr viel Zeit. So arbeitete ich 12-13 Stunden am Tag und nachts wurde zum Ausgleich Party gemacht, auf der grossen Roof Top Terrasse des Hostels oder der coolen Disco „Bongo“
Einmal pro Woche hatte ich einen freien Tag an welchem ich Ausflüge zu „Las Grietas“ einer grossen, tiefen Felsspalte mit kühlem Wasser drin

(Geht immer noch 🙂 )

oder zu den traumhaften Stränden „Tortuga Bay“ oder „El Garrapaterro“ machte.

Ich hatte eine unglaublich interessante, tolle und anstrengende Zeit in den drei Wochen im Hostel.
Viel geschlafen hatte ich nicht 🙂

20. April 2016 – Erdbeben in Ecuador

Am Samstag 16. April ereignete sich in Esmeraldas an der Küste Ecuadors ein starkes Erdbeben mit 7.8 auf der Richterskala.
Eine Katastrophe mit unvorstellbarem Ausmass.
Hunderte Tote, tausende Verletzte, zehntausende Obdachlos.
Minutenlang bebte die Erde und es war in grossen Teilen Ecuadors spürbar.
Strassen, Gebäude, Brücken, Flugplätze. Wasser- & Stromversorgungen,… wurden in wenigen Sekunden zerstört. Zunami-Warnungen für die ganze Küste und etliche Nachbeben waren die Folge.
Das totale Chaos brach aus. Tagelang wurden Leute geborgen und Wochenlang Leichen aus den Trümmern gezogen. Jeden Tag wurde die Anzahl der Toten und Verletzten um ein Vielfaches erhöht.

Auch hier 1000km vom Festland entfernt, dreht sich alles um das Erdbeben.
Im Fernsehen sieht man den ganzen Tag Nachrichten der Katastrophe.
Einmal sah ich wie ein Nachrichtensprecher während einer Livesendung einen Anruf erhielt und informiert wurde, dass Familienmitglieder gestorben sind. Er fing an zu weinen und zu schreien und brach schliesslich vor laufender Kamera zusammen.
Es ist unglaublich wie viel Schmerz und Leid dieses Erdbeben mit sich bringt.

Gott sei Dank befand ich mich gerade auf Galapagos, wo davon nichts zu spüren war. Ansonsten wäre ich jetzt vielleicht nicht mehr da.
Viele Freunde von mir, die an der Küste leben, mussten evakuieren. Bis jetzt habe ich zum Glück noch keine Nachricht erhalten, dass Freunde von mir gestorben sind.

Ich wünsche allen Betroffenen von ganzem Herzen viel Kraft diese schwere Zeit zu überstehen.02

In Gedenken an alle Opfer

30. März 2016 – Back in Santa Cruz

Vor einigen Tagen kehrte ich mit Asia und Andrew nach Santa Cruz zurück. Da ich nun alles gemacht und gesehen habe was ich wollte, relaxte ich einige Tage. Da man im Hostal Gardner für 15$ übernachten kann und ich mich für ca. 1-2$ pro Mahlzeit selbst bekochen kann, ist das auch nicht all zu teuer hier im Paradies.
Da es mir hier so gut gefällt, möchte ich gerne noch einige Wochen hier leben. Aber nur wenn ich einen Volontier Job finden kann um gratis zu leben. Also machte ich mich auf die Suche. Je mehr Leute das man hier kennen lernt desto mehr Möglichkeiten bieten sich einem, obwohl es illegal ist und mich die Polizei sofort aus Galapagos verbannen würde, wenn sie mich erwischten.
Lange fand ich nichts was mir 100% gefiel. Aber dann, kurz bevor ich Galapagos verlassen wollte, fand ich durch Zufall einen Job…
 

26. März 2016 – Isla Isabela

Nach meinen Tauchabenteuern raste ich zusammen mit dem in Australien lebenden, Polnischen Paar Asia und Andrew, mit der Fähre ca. 2 Stunden nach „Isla Isabela“. Schon beim heran Fahren sahen wir Vögel die sich im Schwarm und Formation ins Wasser stürzten um Fische zu fangen, Seelöwen herumschwimmen und kleine niedliche Pinguine aus dem Wasser springen. Ein super Empfang.
Mit dem Taxi fuhren wir ins verschlafene Städtchen „Villamil“ zum „Hostal 4 Hermanas“. Da lebten wir quasi mit der äusserst netten Familie zusammen wie in einer Homestay Family. Die ganze Familie ist super nett und gab uns das Gefühl zur Familie dazu zu gehören.
Hier ist es sehr heiss und das Örtchen ist noch etwas zurückgebliebener als auf den anderen Inseln. Es gibt nur Sandstrassen und lange traumhafte Sandstrände. Abends gibt es nur die Möglichkeit sich in der „Casa Rosada“ oder der „Bar Beta“ direkt nebenan zu vergnügen. Absolut Backpackers Paradise. Strandbar, Beachvolleyball, Slackline, Tische und Bänke direkt an Strand und viele coole Leute.

Aber auch Tagsüber hat die Insel viel zu bieten. Wir mieteten Fahrräder und fuhren der Küste entlang bis zur „Muro de …“ welche im zweiten Weltkrieg von Gefangenen zur Bestrafung errichtet wurde.
Unterwegs hat es viele Aussichtspunkte, Strände, Salzseen, Iguanas und riesige Landschildkröten, denen man mit dem Rad mehr oder weniger flink ausweichen muss.
Auch das Schnorcheln ist hier einfach genial. Das Wasser ist glasklar, warm und man schwimmt mit Seelöwen, Rochen, Iguanas, Turteln, Pinguinen, etc… Einfach genial. Wir gingen jeden Tag schnorcheln. Dann besichtige man noch die Flamingos und schlussendlich das „Arnaldo Tupiza – TortugaCentre“, in welchem man tausende von Landschildkröten von nur wenigen cm bis zu über einem Meter grossen und über 150 Jahren Reptilien betrachten. Einige haben schon viele Vulkanausbrüche überlebt.

Mein persönliches Highlight war die Wanderung zum „Volcan Sierra Negra“. Mit seinen 11km Durchmesser ist dieser der zweitgrösste Krater der Welt. Nur der Krater in „Big Island, Hawaii“ ist noch grösser. Ein unglaublicher Anblick. Weiter ging es durch eine spektakuläre Lavalandschaft zu „Volcan Chico“ und dann wieder zurück.

Auf „Isabela“ gibt es sage und schreibe 5grosse, miteinander verschmolzene Schildvulkane und die Insel hat die Form eines Seepferdchens.
Zum Abschluss wurden wir noch von der Familie im Hostel zum traditionellen Ostermahl eingeladen und machten dann den fast 3 stündigen Umzug mit um Jesus zu ehren. Da ich ja im Pueblito beten gelernt habe konnte ich das. Ave Maria zum Erstaunen der anderen immer mitbeten.
Als Gegenleistung machten wir dann am späteren Abend ein Eierbemalen mit der Familie.
Meine Beiden Eier (das kann man jetzt auch falsch verstehen :-)) sahen natürlich aus wie Batman und Superman, zeitgerecht zum Kinostart des neuen Filmes.


Wir hatten eine super Zeit hier auf Isabela. Aus meiner Sicht die schönste der grossen Inseln hier.

20. März 2016 – Der Hai-Flüsterer

Die letzten zwei Tage ging ich tauchen. Ich hatte mir sorgfältig die besten Spots ausgesucht, da es hier extrem teuer ist. Ein Tauchtag kostet 160$. Dafür ist der Service super und alles inklusive.
Am ersten Tag fuhren wir mit dem Boot zur „Isla Seymour Norte“ zum ersten Tauchgang. Das Wasser war nur ca. 20m Tief, die Sicht war super und mit dem Sandigen Boden war auch sehr hell. Kaum abgetaucht trafen wir auch schon auf die ersten Weissspitzenhaie. Es blieb aber nicht dabei. Schlussendlich kreuzten uns mindesten 50-60 Haie. Man kann mit ihnen schwimmen oder sich zu ihnen auf den sandigen Boden legen wenn sie teilweise in grossen Gruppen am Schlafen sind.

Auf dem nächsten Foto sieht man mich im Hintergrund 😉14 084_0013 Ecuador - Galapagos - Santa Cruz - Tauchen SeymourEin unglaubliches Erlebnis.
Den zweiten Tauchgang machten wir bei „Isla Mosquera“ nur ein paar hundert Meter nebenan.
Das Wasser war sehr tief, trüber und die Strömung stärker. Ideal um grössere Tiere zu finden.
Und tatsächlich trafen wir auf einen grossen ca. 3m Galapagos Hai und als Highlight des Tages sahen wir einen Hammerhai, der zweimal vorbei kam. Suuuuper. Das war genial.

Der zweite Tauchtag verbrachten wir beim berühmten „Gordons Rock“, zwei Felsen die aus dem Meer ragten und ideal sind um Grosse Haie oder Manta Rochen zu finden.
Die Strömung war sehr stark und die Sicht schlecht. Wir trugen Handschuhe um uns an den Felsen festzuhalten. Draussen im tiefen dunklen Wasser wurde man von den unglaublichen Kräften des Meeres hoch und runter, hin und her geschleudert. Das war richtig Action.
Schon zu Beginn merkte ich, dass meine Weste Luft verlor und ich ständig runter sank. Das Ventil um die Weste mit Luft zu fluten war kaputt und leckte. Schon gestern war das der Fall aber sie haben vergessen es zu reparieren oder zu tauschen. Da dies nicht gefährlich ist blieb ich ruhig und wir versuchten es auf 30m Tiefe zu reparieren was aber nicht sehr erfolgreich war. Ich konnte den Tauchgang aber trotzdem beenden. Da ich grundsätzlich nicht viel Sauerstoff verbrauche beim Tauchen (vielleicht weil mein Hirn so klein ist :-)), hatte ich am Schluss noch fast 80 Bar übrig.
Das ist mehr als genug.
Für den zweiten Tauchgang wurde dann die Weste ausgetauscht und ich hatte kein Problem mehr.
Aber leider waren die Bedingungen schlecht und wir sahen kaum Haie und gar keine Hammerhaie.
Das war sehr schade. Aber gestern waren wir ja erfolgreich.

Schlussendlich hatte ich, obwohl von der Tauchausrüstung her ein hoher Standard herrscht auf Galapagos, keinen Tauchtag ohne Probleme mit der Ausrüstung.
Naja… Wenigstens war reichlich Action angesagt. Hehe

18. März 2016 – Boattrip

Der Boattrip startete mit einer Highlandtour zur Schildkröten Ranch „El Chato“ und den beiden Zwillings Kratern „Los Gemelos“, bevor die Truppe auf den grossen Katamaran „Solitario Jorge“ gebracht wurde. Sofort brachen wir zur „Isla Mosquera“ auf zum Schnorcheln.

Abends wurde man kulinarisch einfach aber sehr lecker verwöhnt und dann trank man noch 1-2 überteuerte Bier. Zum Glück hatte ich selbst Bier und Wein mitgebracht und konnte so viel Geld sparen. Hehe.

Wie es der Zufall will war auch eine Schweizerin, Melanie mit dabei. Wir haben schon nach einer halben Stunde herausgefunden, dass wir uns schon länger kennen. Da sie auch Turnerin ist, haben wir uns schon an Wettkämpfen getroffen. Das zeigt wieder Mal wie klein die Welt ist.

In den nächsten Tage besuchten wir verschiede super schöne Inseln:

Santa Cruz, Baltra – Isla Mosquera – Isla Seymoure Northe – Isla Bartolome – Isla Santiago – Isla Rabbida – Isla Pinzon – Santa Cruz, Puerto Ayora

Alle sehr unterschiedlich und dort schnorchelten wir auch immer zweimal pro Tag.
Es war unglaublich was man unter Wasser alles entdecken kann.
Seelöwen, Rochen, Iguanas, Turtles, Pinguine, Seesterne, Haie und vieles mehr.

Am letzten Abend ankerten wir vor „Puerto Ayora“. Da das Bier bereits am Nachmittag ausgegangen war flüchteten wir alle an Land in eine Bar und kauften dann reichlich Flüssiges ein bevor wir aufs Boot zurückkehrten. Da wir aber nach kurzer Zeit schon wieder ausgeschossen waren, bestellten wir nur noch zu dritt ein Wassertaxi um wieder an Land zu gehen und tobten uns in Karaoke Bars und der „Bongo“ Disco aus.

Ein würdiger Abschluss dieses genialen Boattrips 🙂
Um 7.00 Morgens musste man dann das Boot wehmütig verlassen.
War toll wieder einmal ein paar Tage auf einem Boot zu leben.

 

14. März 2016 – Isla Santa Cruz

Nach einer Woche wurde ich mit der Fähre mit rasendem Tempo Richtung „Santa Cruz“ befördert. Genau in der Hälfte hatten wir einen Motorschaden und die Crew versuchte den einen von 4 Motoren bei brütender Hitze und starkem Wellengang zu reparieren. Da sie aber keine Zange an Bord hatten musste ein anders Boot eine solche vorbei bringen (Typisch Latinos. Haha). Nach 45min ging es dann zum Glück weiter und alle kamen heil in „Puerto Ayora“ auf der Haupt Insel „Santa Cruz“ an.

Dort traf ich Isabel & Mike wieder und wir hatten erneut einige gute Partys an Bord ihres Bootes und in der Stadt.

In den nächsten Tagen erkundete ich die Insel und organisierte einen 4 tägigen Boattrip.

Am liebsten gehe ich nachts zur Anlegestelle der Boote. Dort tummeln sich kleine Baby Haie, Seelöwen und kleine, goldene Kuhnasenrochen beim Jagen. Jede Nacht ein Highlight. Ein Mal sah ich sogar einen grossen Adler Rochen.

10. März 2016 – 33. Jährchen Jung

Heute ist mein 33. Geburtstag. Ein ganz spezieller, hier in einem so katholischen Land. Es spricht mich nämlich jeder darauf an, dass Jesus in diesem Alter gestorben ist.

Wie meine letzten drei Geburtstage sollte auch dieser ganz speziell werden. Ich schenkte mir also einen Tauchausflug. Den allerersten hier auf Galapagos. Ich war schon ganz nervös als es losging. Wir wurden mit dem Schnellboot zu dem wunderschönen „Playa Manglecito“ gefahren, wo wir 5min Probetauchten um unsere Fertigkeiten zu prüfen. Danach konnte man am Strand Spazieren und mit Seelöwen und Schildkröten Schnorcheln.

Dann wurden wir beim „Leon Dormido“ (schlafender Löwe) einem riesigen, hoch aus dem Meer ragenden Fels, abgesetzt und es ging runter auf 30m Tiefe. Die Sicht war leider nicht sehr gut und es herrschte starke Strömung. Das war ziemlich Action. Als Highlight konnte ich auch noch einige Whitetip Haie und einen 3m Galapagos Hai sehen. Super.

Für den zweiten Tauchgang war dann leider das Ventil meiner Sauerstoffflasche kaputt. Ich hätte nur etwa für 10min Luft gehabt und die Idioten hatten nicht mal eine Reserveflasche mit.
Der Tauchführer wollte dann, dass ich trotzdem runter komme, mein Ventil schliesse, die Luft aus seiner Flasche für ein paar Minuten teile und dann mit meiner restlich Luft (wo man nicht wissen konnte wieviel es dann wirklich ist) wieder selber an die Oberfläche zurück gehe.
Und dann würde ich bei starker Strömung ohne Sichtboje und ohne jegliche Kenntnisse der Umgebung da treiben und hoffen, dass mich das Boot aufsammelt.
Eine absolut hirnrissige Idee. Das habe ich natürlich nicht mitgemacht.
Ich muss Jesus noch nicht unbedingt heute folgen, auch wenn ich jetzt im selben Alter bin 🙂
Ich ging dafür Schnorcheln und habe leider eine Gruppe von ca. 30 Haien verpasst mit denen die Taucher für ca. 20 Sekunden getaucht sind. Scheisse. Das wäre ein absolutes Highlight geworden.
Tja. Pech gehabt. Ich habe mir dann wenigstens 60$ von 160$ wieder zurück erkämpft.
Aber grundsätzlich war es ein super einmaliger Geburtstag und am Abend habe ich dann noch mit ein paar Schweizer Freunden einige Bier getrunken und zur Feier des Tages noch eine original Schweizerschoggi geschenkt bekommen. Die war in nicht mal einer Minute verputzt 🙂
Danke Jungs…

8. März 2016 – Galapagos

Nach meiner Zeit im Kinderdorf, flog ich nach „San Cristobal“ auf die Galapagos Inseln. Ich hatte noch überhaupt keinen Plan aber da ich auch noch keinen Rückflug gebucht hatte, konnte ich mir ja Zeit lassen. Ich quartierte mich im netten „Hostal Terito“. Da lebt man quasi mit der Familie zusammen und darf deren Wohnraum und Küche mitbenutzen. Das ist super nett.
„San Cristobal“ gefiel mir zu Anfang nicht so. Aber mit der Zeit fand ich auch einige nette Flecken.
Mit einem Kanadier ging ich einen Tag lang wandern und Schnorcheln.
An einer Stelle konnten wir mit Seelöwen schnorcheln. Das war super. Sie haben richtig mit uns gespielt, schossen um uns herum und bissen uns in die Flossen.

An einem anderen Tag wanderte ich noch bei „La Loberia“ der Küste entlang auf die Klippen, genoss eine super Aussicht auf die Küste und konnte viele Vögel beobachte welche in den Felsen nisten oder herangeflogen kamen. Auch viele MarinaIguanas kann man auf ganzer Strecke finden. Diese majestätischen Überbleibsel der Dinosaurier, sehen aus wie schwarze Drachen und spucken von Zeit zu Zeit Salzwasser aus den Nasen. Das kommt daher, da sie auch schwimmen können.

Ein weiteres Highlight ist die Promenade beim Hafen. Da wimmelt es nur so von Seelöwen und diese sind überhaupt nicht scheu. Sie markieren ihr ganz klar und wenn man ihnen zu nahe kommt bellen sie einem laut an und schnappen nach einem. Ausser sie sind müde und am Dösen, dann kann man sich daneben setzen und super Fotos machen.

Hier habe ich auch wieder Isabel & Mike getroffen, welche ich schon seit über einem Jahr aus der Karibik kenne und denen ich in Ecuador geholfen habe die Strände zu reinigen:
Sie segelten vor kurzem nach Galapagos und sind nun hier am Surfen.
Ich hatte einen tollen Tag mit ihnen und einem befreundeten australischen Paar an Bord ihres Segelbootes. Da noch jemand Geburtstag hatte ging es den ganzen Tag feuchtfröhlich zu bis ich dann zu später Stunde mit einem Boot Taxi die Flucht ergriff 🙂10d 082_0067 Ecuador - Galapagos - San Cristobal - Ondular

3. März 2016 – Der Abschied

Heute war es soweit, mein letzter Abend im Pueblito. Nun hiess es Abschied nehmen.
Ich hatte eigentlich nichts Spezielles erwartet, aber nach dem Nachtessenversammelten sichalle Kinder und die Tia‘s nochmals im Ess-Saal. Mir wurde das kleine Baby auf den Schoss gesetzt und die restlichen Kinder sangen mir dann gemeinsam ein Lied vor, was mich sehr berührte und ich musste meine Tränen zurück halten. Dann überreichten sie mir eine Abschiedskarte, auf der alle Unterschrieben und auch kleine persönliche Texte an mich richteten, zum Beispiel: „Vielen Dank für alles, du warst wie ein Papi für mich. Te amo.“ Sogar ein Handabdruck des Babys war darauf. Die Karte ist einfach wunderschön. Danach verabschiedete ich mich von jedem einzeln. Das wirklich nicht einfach und sehr emotional für mich. Den einen Kindern machte es nicht viel aus, die einen kapierten auch nicht was vor sich ging, doch einigen ging es sehr nahe. Vor allem diejenigen zu welchen ich eine stärkere Bindung aufbauen konnte in der Zeit, konnten nicht mehr aufhören zu weinen.
Danach war ich völlig aufgelöst und musste mich in mein Zimmer zurückziehen.
Ich war unglaublich traurig die Kinder zu verlassen. Das war der mit Abstand schwierigste und emotionalste Abschied meiner bisherigen Reise.
Aber ich muss weiter ziehen…

2. März 2016 – Sport mit den Kindern

Sport ist ja bekanntlich sehr wichtig für die Entwicklung. Da die Kids eigentlich nur Fussball kennen, haben Lena und ich ein Sportprogramm zusammengestellt, welches wir immer Mittwoch für eine Stunde realisieren wollten. Stafetten, Fangenspielen und diverse Ballspiele.
Als wir es zum ersten Mal umsetzen wollten, mussten wir feststellen, dass es mit diesen Kindern unmöglich realisierbar ist. Nicht mit dieser vielfallt an verschiedenen Kindern und Alter. Es war nicht Mal möglich die Kinder in 4 Gruppen einzuteilen und das obwohl Lena und ich beide schon sehr viel Erfahrung im Führen von Kindern haben. Schon als wir verkündeten, dass wir nicht von Anfang an Fussball spielen, fing der erste Junge schon an zu weinen und uns zu verfluchen.
Wir mussten dann kurzfristig umstellen. Ich spielte mit Grossen Fussball und Lena machte mit den Kleinen Spiele. Das funktionierte dann und machte auch Spass. Ausser, dass die Jungs durch die aggressive Fussballermentalität welche sie aus dem Fernsehen haben, immer wieder Mal auf einander losgehen und nicht selten artet es in einer Schlägerei aus und Tränen fliessen.

Seit ich einigen Kindern meine Turnvideos gezeigt habe, sind sie ganz wild darauf zu turnen.
Als mich dann sogar die Psychologin darum gebeten hatte mit den Kindern Turnstunden zu machen, fing ich an in kleinen Gruppen Aufbautraining zu betreiben.

Schwierig ist halt, dass man nicht das gewohnte Material zur Verfügung hat. Wir haben nur zwei alte Bettmatratzen. Aber damit kann man schon einiges anstellen.
Die Motivation war bei den meisten sehr gross und so hatte ich dann in meiner letzten Woche fast jeden Tag eine Turnstunde mit einigen Kindern. Das hat mir riesig Freude gemacht. Schon vor 5 Monaten, bei meinem ersten Besuch im Pueblito hat mir so etwas vorgeschwebt und jetzt konnte ich das realisieren. Einfach genial.

1. März 2016 – Die Wochenenden

Am Wochenende war es Lena und mir sehr wichtig, dass wir rauskommen und etwas abschalten können, da einem die Erlebnisse im Pueblito schon sehr mitnehmen.
Zuerst verlangte man von uns 7 Tage die Woche zu arbeiten aber wir setzten uns durch, damit wir uns auch erholen können.
Deshalb fuhren wir jeweils nach Quito ins Community Hostel um Leute kennen zu lernen und feiern zu gehen
Wir machten auch Ausflüge nach „Otavalo“, besuchten den grössten Ecuadorianischen Markt und die Lagune von „Cotacachi“

oder nach Mindo um im Nebelwald die vielen Wasserfälle zu bewandern und gingen abends im Restaurant „El Cheff“, das mit Abstand beste Ecuadorianische Fleisch essen.
Wow. Ich wusste schon gar nicht mehr wie richtig gutes Fleisch schmeckt.
Das ist leider eine Seltenheit in Ecuador.

Man kann also sagen, wir haben das Beste aus unseren Wochenenden rausgeholt.

29. Februar 2016 – Tante Daniel

Die Kinder leben aufgeteilt in Zehnergruppen mit jeweils einer Betreuerin, genannt „Tia“ (Tante) in je einem Haus. Dafür hat die jeweilige „Tia“ die Verantwortung und man lebt da wie in einer Familie 24 Stunden am Tag zusammen.
Nur essen tut man im Gemeinschaftssaal und die Kinder besuchen reguläre Schulen ausserhalb.
Da die „Tia’s“ auch von Zeit zu Zeit eine Pause brauchen, muss in dieser Zeit jemand anderes die Kinder betreuen. In meiner dritten Woche, vertraute mir die Oberschwester das Haus der Jungs für 3 Tage an. Das war eine ganz neue Herausforderung. Ich lebte dann schon einen Tag vorher da um alles zu lernen, die ganzen Abläufe, Arbeiten, etc…

Der Tagesablauf sieht folgendermassen aus:

5.00 Aufstehen
5.30 Kinder wecken und unter die Dusche stellen
6.30 Morgenessen
7.00 gehen die meisten in die Schule,
die Anderen müssen Hausaufgaben machen und im Haushalt mithelfen
13.00 Mittagessen, danach Küche putzen mit den Jungs und dann Hausaufgaben Nachhilfe
18.00 Geht man gemeinsam in die Kapelle zum Rosenkranzgebet, jeden Tag 30-40 min
18.45 Nachtessen, danach die Küche reinigen mit den Jungs
20.30 Schuluniformen kontrollieren und die Jungs ins Bett bringen / zwingen
21.30 tritt langsam Ruhe ein

Zwischendurch musste ich Wäsche waschen, das ganze Haus putzen,
trockene Wäsche zusammenlegen und verteilen, Aufräumen, mit den Kindern spielen, etc.
Man hat eigentlich nie seine Ruhe ausser in der Nacht.

Also ein äusserst strenger Job. Hut ab vor allen Menschen, welche das tagtäglich machen.

Da ich das ja das erste machte, probierten mich die Jungs natürlich mit allen Mitteln zu verarschen, sich vor der Arbeit zu drücken und Unfug zu treiben.
Ich musste sehr streng sein und mich knallhart durchsetzen. Dann wurde es mit der Zeit besser.
Leider sind Ausschreitungen nicht zu unterbinden. Es kam ein paar Mal vor, dass sich die Jungs verprügelten. Teilweise schon während dem Morgenessen. Eine blutige Nase oder den Kopf in die Wand schlagen kommt leider auch ab und zu vor. Dann muss man natürlich eingreifen. Einem Jungen musste ich sogar mal ein Küchenmesser entreissen. Das sind dann schon sehr mühsame und nervenzerfetzende Momente.
Es hat aber auch ganz nette Jungs drunter und wenn am Abend alle am Fernsehen sind oder friedlich Karten spielen, macht es richtig Spass und es ist sehr schön mit den Kindern Zeit in einer Elternfunktion zu verbringen.

Tja, ab und zu wurde ich halt von den frechen Jungs „Tia Daniel“ (Tante Daniel) gerufen, da ihre „Tia“ nicht da war. Aber mit ein bisschen Ignoranz konnte ich ihnen das schnell wieder austreiben 🙂