Am ersten Tag ging es bei
bestem Wetter über 500 km nordwärts, bis nach „San Gregorio de
Polanco“ direkt am „Lago Rincon del Bonete“. Ich kam rechtzeitig
zum Sonnenuntergang und der war einfach spektakulär. Die Sandstrände und
riesigen grünen Wiesen direkt am See wirkten durch den rotglühenden Himmel und
das Spiegeln an der Wasseroberfläche, noch spektakulärer.
Weiter reiste ich durch die
abgelegenen Landschaften der Region „Tacuarembo“. Unglaublich wie
viele riesige Landwirtschaftsflächen es hier gibt, wo man stundenlang über Kieswege
fahren kann und nur ganz selten Menschen sieht. Und wenn, dann sind es Bauern beim
Arbeiten. Umso mehr trifft man aber auf gigantische Kuhherden und wilde Pferde
in der Einöde.
Uruguay lebt fast nur von der Landwirtschaft, vom Holzanbau und Tourismus. Deshalb ist auch in der Wintersaison, welche langsam anbrach, überhaupt nichts los im Land.
Das Wetter wurde auch wieder schlechter und es regnete fast jeden Tag. Zum Glück aber nicht zu heftig.
Meine Reise führte mich bis zur
Grenzstadt „Rivera“ an der Brasilianische Grenze. Da fühlte ich mich
gar nicht wohl. Die Armut und Kriminalität, war förmlich zu spüren. Da ich auch
fast im Schlamm versank, kehrte ich auf meiner geplanten Route um, fuhr ein
Stück zurück und nahm einen sicheren asphaltierten Weg rüber nach „Bella
Union“. Dort campte ich am Dreiländereck zu Argentinien und Brasilien. Nur
blöd, dass wegen den Regenfällen der Fluss über die Ufer trat. Spät abends, in
der Dunkelheit blieb ich mehrere Male im Schlamm stecken und hatte Schwierigkeiten,
um ein trockenes Plätzchen zu finden und mein Zelt aufzubauen, was mir aber
schlussendlich dann doch noch gelang.
Am nächsten Morgen fuhr ich dem
Fluss „Rio Uruguay“ an der Westgrenze entlang hinunter. Durch kleine,
abgelegene, sehr friedliche Dörfchen wie „Belen“ und die grösseren
und etwas schmutzigeren und teilweise vom Fluss überfluteten Städte
„Salto“, „Concordia“ und „Paysandu“ bis nach
„Mercedes“ wo ich wieder Zuflucht beim Motorradclub „Linyeras
MC“ fand.
Die letzten Tage hatte ich
immer irgendwo abgelegen in der Natur im Zelt gepennt, Naturtoiletten genutzt.
Ich konnte nur selten duschen oder mich waschen. Umso enttäuschter war ich, als
im Clubhaus der Motorradgang, die Dusche auch nicht funktionierte. Also fuhr
ich am nächsten Tag weiter über die, in riesigem Bogen über den Fluss gespannte
Grenzbrücke, nach Argentinien, in der Hoffnung da eine Dusche zu finden. Hahaha
In den zwei Monaten in Uruguay,
habe ich wesentliches über das Land gelernt, viele Einheimische kennengelernt
und war bei ihnen zu Gast, bin sowohl in die entlegensten Ecken vorgedrungen
und habe auch die touristischen Orte erkundet. Es ist ein wundervolles Land
voll aufgestellter, toller Menschen und malerischen Landschaften.